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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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zwischen den hohen Schneewällen gefangen Kurzerhand durchstieß Knight mit dem Lauf der MP die Scheibe des Streifenwagens und zog den Abzug durch.
    Die Waffe bellte lös, aber die Geschosse prallten wirkungslos von den schräg stehenden stählernen Pflugscharen ab. Knight hob den Lauf der MP etwas höher. Die Wundschutzscheibe des Lastwagens zersplitterte.
    Der Fahrer musste sich geduckt haben, denn das Ungeheuer schob sich unaufhaltsam näher. Die beiden Beamten sahen nur noch die riesigen, metallen blinkenden Pflugscharen, hörten nur noch das Dröhnen des Motors…
    Metall krachte auf Metall. Wie Papier wurde das Karosserieblech des Streifenwagens zerknittert.
    Der Schneepflug räumte den zertrümmerten Streifenwagen auf die Seite als handele es sich nur um einen größeren Schneehaufen und nicht um zwei Tonnen Stahl.
    ***
    »Cotton, bitte melden! Cotton bitte melden!«, tönte es aufgeregt aus dem Lautsprecher meines Jaguars. »Die Gangster sind auf dem Highway 9 bereits durchgebrochen und zwar mit einem Schneepflug. Offensichtlich haben sie dabei den dort postierten Streifenwagen gerammt, seine Besatzung meldet sich nicht mehr. Vielleicht können Sie den flüchtigen Lastwagen noch einholen, er fährt ja nicht sehr schnell.«
    »Hier Cotton«, sagte Phil der Einfachheit halber ins Mikrofon. »Wir werden die Verfolgung der Gangster aufnehmen. Schicken Sie uns nach Möglichkeit einige Streifenwagen zur Unterstützung nach!«
    Auf glatter Straße zu fahren, behagt weder meinem Auto noch mir, da wir nur einen Bruchteil unserer Leistungsfähigkeit ausspielen können. Zum Glück war die Straße ohne jeden Verkehr, und die Kreuzungen brauchte ich schon gar nicht zu berücksichtigen, weil die Querstraßen noch nicht vom Schnee geräumt worden waren. Behutsam trat ich mehr und mehr aufs Gaspedal.
    Irgendwo in der Mitte der Bronx gesellte sich uns ein Streifenwagen der City Police zu.
    Dann, am Stadtausgang der Bronx, sahen wir auf dem Highway den zertrümmerten Streifenwagen, halb in die Schneemauer gedrückt.
    Ich war versucht, bei dem Wrack des Streifenwagens anzuhalten und nach seiner Besatzung zu sehen. Aber ich musste meine Gefühle niederzwingen. Ich durfte den Ganoven jetzt keine Sekunde mehr zusätzlichen Vorsprung geben. Wären Phil und ich allein gewesen, hätte ich mich selbstverständlich um die unglücklichen Polizeibeamten gekümmert. Nun aber konnten wir dies dem Streifenwagen, der uns folgte, mit gutem Gewissen überlassen.
    Phil beugte sich aus dem Fenster und gab den Polizisten im Streifenwagen entsprechende Zeichen. Als ich sah, dass sie bei den Autotrümmem stoppten, gab ich ungeachtet der Schneeglätte Gas.
    Die Reifen drehten durch. Von Straßenhaftung konnte keine Rede mehr sein, genauso wenig davon, dass ich den Wagen noch zollgenau in der Hand hatte. Die Fahrt glich eher einem halbwegs in Richtung der Straße gelenkten Schleudern und Ausbrechens. Es war nur gut, dass zu diesem Zeitpunkt keine Fahrzeuge entgegenkamen, denn mehrmals schlingerte der Jaguar über die ganze Straßenbreite, bis ich ihn wieder einfangen konnte.
    »Der Schneepflug scheint doch mehr Vorsprung zu haben, als wir angenommen hatten«, sagte Phil, der etwas bleich auf seinem Sitz saß. Vermutlich hätte er mich gerne zu einer etwas gemäßigteren Fahrweise aufgefordert, aber er wusste aus Erfahrung, dass dies ganz zwecklos gewesen wäre. Skeptisch fügte er hinzu: »Vielleicht sind wir den Gangstern gar nicht mehr auf den Fersen, weil sie inzwischen längst irgendwo seitwärts abgebogen sind.«
    »Das ist nicht möglich!«, widersprach ich. »Erstens hatten die Schneewälle nirgendwo eine Lücke, und zweitens haben wir die breite Spur der Zwillingsreifen des Lastwagens immer noch vor uns!«
    Weiter ging die verwegene Fahrt. Oftmals kurbelte ich wirkungslos am Lenkrad, wenn der Jaguar schräg über die Straße ausbrach. Er schrammte gegen die Schneemauer, wurde in eine andere Richtung geworfen, und durch vorsichtiges Gasgeben, Bremsen und Gegenlenken konnte ich den Wagen auffangen, bevor er in die gegenüberliegende Schneewand rammte.
    Endlich sahen wir weit voraus einen schwarzen Punkt inmitten des Weiß, einen Punkt, der ebenso wie wir auf der Straße hin- und herschlingerte. Zeitweise verschwand der Punkt wieder hinter der aufgewirbelten Schneefahne, die anzeigte, dass der Schneepflug verhältnismäßig schnell fuhr.
    »Sag mal, Jerry«, fragte Phil besorgt, »hast du überhaupt schon einen Plan im Kopf, wie wir die Gangster

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