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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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Ich brauchte mir also nur ein amtliches Fahrzeug zu stehlen, um die City unerkannt zu verlassen.«
    »Wir müssen in der Tat damit rechnen, dass die Gangster irgendein städtisches Fahrzeug kapern«, sagte der Chef ernst. »Das noch immer dichte Schneetreiben und die fast menschenleeren Straßen erleichtern den Verbrechern einen solchen Coup ganz wesentlich.«
    Phil sprang erregt auf.
    »Das sind- schlechte Aussichten für uns! Wie soll man aus der Vielzahl der städtischen Autos ausgerechnet das herausfinden, in dem die Gangster sitzen?«
    Der Chef strich sich mehrere Male über die Stirn und sagte nachdenklich: »Wenn Brig und Konsorten tatsächlich mit einem Auto flüchten wollen, haben wir sie so gut wie sicher. Trotz der ungünstigen Verhältnisse lässt es sich durchführen, dass die Brücken und Tunnels, die Manhattan mit dem Festland verbinden, sowie die Ausfallstraßen von der Bronx nach Norden gesperrt werden, zumal noch nicht alle Straßen freigeräumt worden sind. Ich möchte sogar annehmen, dass nur die nördlichen Ausfallstraßen für eine Flucht der Gangster infrage kommen, da die anderen Verkehrswege, also Tunnels, Brücken und Fähren, bedeutend leichter überwacht werden können. Wir müssen uns nur beeilen, nicht dass die Ratten schon verschwunden sind, bevor wir die Falle zugemacht haben.«
    »Chef«, rief ich, »das wird ein Unternehmen nach meinem Geschmack. Wie sieht denn die Lage an der Schneefront aus? Gibt’s schon wieder eine durchgehende Verbindung mit dem Norden der Bronx?«
    Der Chef blickte auf ein Blatt Papier.
    »Ja, die gibt es. Vor zwanzig Minuten erhielt ich folgenden Lagebericht: Freigeräumt sind die Uferstraßen, also Roosevelt Drive und Hudson Parkway, dann Park Avenue, Fifth Avenue, Broadway und Central Park Avenue. In der Bronx die Fordham Road, Grand Boulevard und Broadway, also die Verbindungen mit den Federal Highways Nummer 1 und 9.«
    »Ausgezeichnet! Dann kann ich ja den Jaguar wieder aus dem Stall holen. Chef, schicken Sie sofort einige Streifenwagen in die Bronx. Lassen Sie außerdem die Brücken über den Harlem River besonders überwachen.«
    »Schon geschehen, Jerry.«
    »Umso besser. Geben Sie aber über Sprechfunk zusätzlich die dringende Anweisung, dass jedes Fahrzeug, das die City verlassen will, unter allen Umständen aufgehalten werden muss, auch wenn es sich um städtische Fahrzeuge oder sogar Polizei- und Krankenwagen handelt. Vergessen Sie aber nicht, die Besatzungen der Streifenwagen nachdrücklich zu warnen. Die Gangster sind mit Maschinenpistolen bewaffnet und schießen ohne jedes Zögern.«
    Der Chef hatte den Text für die Durchsage bereits entworfen und gab ihn über die Sprechanlage an die Funkzentrale.
    Phil und ich wirbelten aus dem Zimmer und saßen wenige Minuten später schon im Jaguar. Die Fahrt würde kein Vergnügen werden, das merkte ich sofort, da die Hinterräder auf dem glatten Untergrund augenblicklich durchdrehten, als ich nur ein bisschen aufs Gaspedal trat.
    ***
    Sergeant Knight lenkte seinen Streifenwagen sehr behutsam über den schneeglatten Henry Hudson Parkway in Richtung Bronx. Kein Fahrzeug zeigte sich weit und breit auf der Straße, die beiderseits von hohen Schneewällen begrenzt war.
    Der graue Himmel schüttete immer noch Flocken in wirbelndem Tanz aus. Es mochte noch zwei oder drei Tage dauern, bis die Straße wieder von dem hektischen Trubel des Verkehrs erfüllt sein würde.
    Unvermittelt ertönte aus dem Funkgerät des Streifenwagens eine monotone, unpersönliche Stimme: »An alle, an alle! Dringende Durchsage: Das Bellevue-Hospital vermisst einen Ford-Krankenwagen mit der Nummer BN 6432. Der Wagen wurde für einen Krankentransport von der South Street aus angefordert und ist bisher nicht zurückgekehrt, obwohl die Straße zwischen Hospital und den Docks, von wo aus angerufen wurde, gut befahrbar ist. Da der Anrufer sich als Dr. Brooks, der kurz zuvor ermordet worden war, ausgab, muss angenommen werden, dass der Krankenwagen von dem Gangster Joe Brig gestohlen wurde. Brig ist fünf Fuß groß, breite, untersetzte Gestalt, seine Gesichtszüge wirken kantig. Um zu verhindern, dass der Gangster mit dem gestohlenen Krankenwagen entkommt, müssen die Ausfallstraßen, besonders die im Norden der Bronx, unverzüglich gesperrt werden. Die Zentrale erbittet Standortmeldungen der einzelnen Streifenwagen. Bitte kommen!«
    Hutting, der Beifahrer von Sergeant Knight, nahm das Mikrofon.
    »Rufe Zentrale. Hier Wagen 173. Wir fahren

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