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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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stürmte aus dem Jaguar und enterte mit vorgehaltener Waffe das Fahrerhaus des Schneepflugs.
    Es war niemand mehr darin. Aber die gegenüberliegende Tür stand offen.
    Da hörte ich auf der anderen Seite einen Motor aufheulen. Für kurze Augenblicke dachte ich daran, über die Sitzbank zu rutschen und dem fliehenden Krankenwagen nachzuschießen. Aber wenn die Schüsse fehlgingen, und das war nicht ausgeschlossen, hatte ich kostbare Sekunden verloren, und die Gangster sie gewonnen. Nur noch die Polizei von-Yonkers war in der Lage, die Gangster mit Sicherheit aufzuhalten.
    Phil war noch mit dem Mann beschäftigt, der zusammengeschossen worden war. Ich sprang aus dem ziemlich hohen Führerhaus, rannte so schnell wie möglich zum Jaguar, langte durch das zertrümmerte Fenster riss das Mikrofon aus dem Handschuhfach und stieß atemlos hervor: »Rufe Zentrale, rufe Zentrale. Hier Cotton, Jerry Cotton. Achtung, ich gebe eine äußerst dringende Meldung durch: Die Joe-Brig-Gang fährt mit dem gestohlenen Krankenwagen auf dem Highway Nr. 9 in Richtung Yonkers. Sofort die dortige Polizei alarmieren, damit sie den Gangstern entgegenfährt und sie abfängt, bevor sie in eine befahrbare Seitenstraße von-Yonkers abbiegen können. Höchste Eile ist geboten!«
    Ich wollte eben das Mikrofon weglegen, da kam Phil angestürzt und nahm es mir einfach aus der Hand.
    »Bitte sofort einen Krankenwagen mit Arzt und Blutkonserven schicken. Der Fahrer des gestohlenen Schneepflugs wurde von den Gangstern angeschossen. Sein Zustand ist sehr ernst. Unser Standort: Highway 9, etwa zwei Meilen nördlich der Bronx. Ende der Meldung!«
    »Wie?«, staunte ich, »das ist kein Gangster, sondern der rechtmäßige Fahrer des Lastwagens?«
    Phil gab zunächst keine Antwort, sondern kramte aus dem Kofferraum des Jaguar einige Decken, breitete sie auf dem Schnee aus und legte den bewusstlosen Schwerverletzten mit meiner Hilfe darauf. Dann erst berichtete er: »Der Mann, er heißt Cornwall, war noch kurze Zeit bei Bewusstsein. Aus seinem abgehackten Stammeln habe ich entnommen, dass die Gangster seinen Schneepflug gekapert und ihn gezwungen hatten, für sie zu fahren. Als wir dazukamen, hatte ihm der Gangster befohlen, nach unserer Seite hin auszusteigen. Ich vermute, dass der Verbrecher uns damit ablenken wollte, was ihm ja auch gelungen ist. Dadurch gewann er Zeit, in den Sanitätswagen umzusteigen. Dann schoss der Gangster Cornwall zusammen, um den gefährlichen Zeugen zu beseitigen.«
    Ich ballte die Fäuste und stieß die Hände in die Taschen.
    »Allem Anschein nach hat der Gangster-Boss eine höllische Angst davor, dass die Polizei etwas über sein Aussehen erfährt. Er versucht alle Personen umzubringen, die ihn aus der Nähe gesehen haben. Sein Bestreben, unerkannt zu bleiben, finde ich bei ihm auffallend stark ausgeprägt, jedenfalls stärker als dies bei Gangstern im Allgemeinen üblich ist. Ich glaube, dieser Umstand kann uns nützlich sein.«
    »Sein Bestreben und die Schüsse auf Cornwall sind aber sinnlos, weil wir nicht nur eine genaue Beschreibung, sondern sogar ein Foto und die Fingerabdrücke von Joe Brig haben. Diese Tatsache bricht ihm über kurz oder lang auf jeden Fall das Genick.«
    »Das dürfte klar sein, und ich bin der Ansicht, dass wir dabei ein wenig mithelfen sollten. Ich schlage deshalb vor, dass wir in der Zwischenzeit, bis der Krankenwagen kommt, den Jaguar flottzumachen versuchen. Ich würde gar zu gerne nach-Yonkers fahren, um beim letzten Akt des Dramas mitwirken zu können.«
    Phil stimmte mir bei.
    Aus dem Schneepflug holte ich eine Schaufel und schippte die Nase des Jaguars vom Schnee frei.
    Die Scheinwerfer waren zersplittert, die Stoßstange und die Kotflügel verbogen und die Kühlerverkleidung eingedrückt.
    Ich schob mich hinters Lenkrad, ließ den Motor an und fuhr ein Stück zurück. Dann legte ich mich unter den Wagen und überprüfte die Spurstange und die Vorderradachsen. Anscheinend hatten sie bei dem Anprall nichts abbekommen. Schnee ist eben doch weicher als ein Baum oder eine Mauer.
    Während ich unter dem Wagen lag, hatte ich Phil irgendetwas quasseln hören. Ich wunderte mich schon, weil er gewöhnlich keine Selbstgespräche führt. Als ich wieder hervorgekrochen war, sagte er mir: »Ich habe bereits über Funk einen Abschleppwagen angefordert. Was nützt ein fahrbereiter Jaguar, wenn der Schneepflug die Straße blockiert?«
    Ich lobte seine kluge Voraussicht und dann warteten wir. Nach wenigen Minuten

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