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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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zum Stoppen zwingen und dann überwältigen können? Unsere Chancen sind den Verbrechern gegenüber nicht allzu groß, oder vielmehr, wir haben gar keine! Ich befürchte sogar, dass wir nicht mal die dicken Reifen des Lastwagens plattschießen können, und ich sehe keine andere Möglichkeit, den Schneepflug zum Halten zu zwingen. Wenn wir ihn zu diesem Zweck überholen, nun, du hast den zerknitterten Streifenwagen bei der Bronx selbst gesehen.«
    Mit einer Art Galgenhumor fügte er hinzu: »Es wäre wirklich schade um deinen Jaguar.«
    Selbstverständlich hatte ich mir diese Frage selbst schon gestellt, ohne jedoch eine befriedigende Antwort zu finden. Phils Bedenken waren durchaus berechtigt. Die Chancen waren zumindest sehr ungleich zugunsten der Gangster verteilt.
    »Natürlich sind wir beide allein den Gangstern gegenüber in gewisser Hinsicht unterlegen, zumal wir noch nicht mal wissen, mit wie viel Ganoven wir es zu tü'n haben. Aber wir müssen ihnen auf den Fersen bleiben.«
    Wir waren nun etwa bis auf fünfzig Yards Abstand an den Schneepflug herangekommen. Plötzlich musste ich die Augen zusammenkneifen. Ich sah einmal, ich sah zwei Mal in die Schneewolke, die von den großen Rädern des Lastwagens hochstob.
    »So ungefähr habe ich mir das vorgestellt!«, stieß ich hervor. »Die Gangster haben nicht das Fahrzeug gewechselt und an Stelle des Krankenwagens den Schneepflug genommen, sondern sie benützen beide Wagen! Ich vermute, dass der Schneepflug nur dazu dienen soll, die Hindernisse aus dem Fluchtweg zu räumen.«
    »Was bis jetzt auch vollständig gelungen ist!«, bemerkte Phil sarkastisch.
    »Bis jetzt. Ganz richtig. Ob dies aber weiterhin der Fall sein wird, das ist eine ganz andere Frage. Mit dem Sanitätsauto werden wir bestimmt fertig, und wenn ich meinen Jaguar zu Schrott fahren muss.«
    Auf diese Ankündigung hin starrte Phil mich geradezu ehrfürchtig an. Sie verriet ihm mehr als langatmige Erklärungen, mit welch erbitterter Entschlossenheit ich hinter diesem Joe Brig und seiner Gang war.
    »Ein kleines, aber richtig gezieltes Geschoss aus meiner Smith & Wesson erzielt dieselbe Wirkung wie ein als Rammbock verwendeter Jaguar«, stellte Phil gelassen fest, holte seine Waffe aus dem Schulterhalfter und kurbelte die Scheibe herunter.
    »Noch nicht schießen!«, bremste ich seinen Tatendrang. »Ich hoffe, dass die Gangster unseren Jaguar für ein ziviles Fahrzeug halten und noch keinen Verdacht geschöpft haben. Warte also, bis wir näher ran sind, damit der erste Schuss gleich ein Volltreffer wird. Nur in der Überraschung liegt unsere Stärke. In einem Feuergefecht sind wir hoffnungslos unterlegen!«
    Der Abstand zwischen uns und den Gangsterfahrzeugen hatte sich inzwischen auf ungefähr zwanzig Yards verringert. Phil beugte sich aus dem offenen Fenster und brachte seine Waffe in Anschlag. Er ließ die Smith & Wesson aber nochmals sinken. Für einen sicheren Schuss aus dem stets leicht schlingernden Wagen war selbst diese verhältnismäßig geringe Entfernung noch zu groß.
    In diesem Moment schwenkte der Krankenwagen, der bisher getreu in der Spur des Lastwagens gefahren war, nach links aus und setzte zum Überholen an.
    Phil riss die Pistole hoch und drückte mehr aufs Geratewohl als genau gezielt ab. Er schoss vorbei, zumindest traf er nicht die schnell anvisierten Reifen. Der zweite Schuss ging ebenfalls fehl, dann hatte der Krankenwagen mit der Gangsterbesatzung sich auch schon vor den Schneepflug gesetzt und war damit für uns außer Sicht.
    Als ich das sah, ritt mich der Teufel. Augenblicklich drehte der Motor hoch.
    Die Reifen brachten die schlagartig gesteigerte Kraft' der zweihundert Pferdestärken nicht mehr auf die glatte Fahrbahn, sie drehten leer durch, und das Heck des Jaguars brach beinahe rechtwinklig aus.
    Erschrocken nahm ich den Fuß vom Gaspedal.
    Die Reifen griffen wieder, und der Wagen rollte schräg auf die rechte Schneemauer am Straßenrand zu. Wie besessen kurbelte ich am Lenkrad, um den Anprall zu verhindern.
    »Bremsen! Um Himmels willen bremsen!«, brüllte Phil wie von Sinnen.
    Obwohl ich in dieser Lage nichts Dümmeres tun konnte als bremsen, stemmte ich doch ganz automatisch den Fuß aufs Bremspedal. Die Räder blockierten und machten damit jeden Lenkradeinschlag absolut wirkungslos.
    Der Kühler des Jaguars bohrte sich in den Schneewall. Eine Schneewolke stäubte auf und nahm uns für Sekunden jede Sicht.
    Wir wurden ordentlich durcheinandergeschüttelt. Dennoch

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