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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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ein solides Schloss verzichtet, weil es auf die abschreckende Wirkung der Warnungstafel ACHTUNG! Lebensgefährliche Hochspannung! vertraute.
    Nicht ganz zu Unrecht, denn in einem Trafo-Haus gibt es ohnehin keine Werte zu erbeuten.
    Mark überzeugte sich, dass keine unberufenen Zeugen in der Nähe waren, dann verschwand er mit einer Schaufel im Innern des fensterlosen Betonklotzes.
    Wenige Sekunden später gab es in dem Häuschen einen zischenden, knisternden Knall, grelle Blitze zuckten aus der halb offenen Tür, an den Isolatoren sprühten Funken, und im gleichen Augenblick erlosch in ganz Peekskill das Licht.
    Alles, auch die Straßen, lagen in völligem Dunkel, da aus dem dicht verhangenen Himmel weder Mond noch Sterne schimmerten.
    Die Gangster stapften weiter. Niemand hätte ihren weiteren Weg verfolgen können.
    Sie waren in der absoluten Finsternis nicht mehr zu sehen und, da der Schnee die eiligen Schritte dämpfte, schon nach wenigen Yards auch nicht mehr zu hören.
    ***
    Fünfzehn Minuten später marschierten die vier Verbrecher durch die Yonkers Street. Die Stadtgrenze von Peekskill hatten sie hinter sich gelassen, aber noch blinzelte aus der Dunkelheit voraus ein schwaches Licht, offenbar der Schein einer Kerze aus einem abseitsgelegenen Haus.
    Die Gangster verhielten lauschend vor dem dunklen Schatten. Alles blieb totenstill. Befriedigt nahm Brig zur Kenntnis, dass die Bewohner des einsamen Hauses so vertrauensselig waren, keinen Wachhund zu halten.
    Brig umrundete das Haus, wobei er jede Front kurz mit der Taschenlampe anleuchtete. Als er von seiner Inspektion zu den Gangstern auf die Straße zurückkam, fragte Mark: »Boss, ich habe Telefondrähte gesehen. Soviel ich weiß, funktioniert das Telefon unabhängig von der Lichtleitung, die Leute könnten also telefonisch Hilfe herbeirufen. Soll ich die Drähte einfach abreißen oder nur kurzschließen?«
    Brig stöhnte leise.
    »Ach, wenn ihr schon anfangt zu denken, kommt bestimmt nichts Vernünftiges dabei heraus! Das Telefon darf auf keinen Fall unbrauchbar gemacht werden. Angenommen, irgendjemand würde hier anrufen wollen und keine Verbindung erhalten, so ist damit zu rechen, dass er sich nach einigen vergeblichen Versuchen an die Telefonzentrale wendet, die dann wohl einen Störtrupp losschickt, um die tote Leitung zu überprüfen. Diese Leute hier im Haus, das ist genau das, was wir nicht brauchen können. Es ist also notwendig, dass die Telefonverbindung aufrechterhalten bleibt. Die Hausbewohner müssen sogar verschiedene Gespräche mit der Außenwelt führen, ganz so, als ob nichts Außergewöhnliches geschehen wäre. Es kommt nur darauf an, dass sie nicht mehr ohne unsere Kontrolle telefonieren können. Dies erreichen wir, wenn wir überraschend genug ins Haus eindringen. Ich erledige die Arbeit hier vorne an der Tür. Von euch bewacht jeder eine der drei übrigen Seiten des Gebäudes, damit niemand durch den hinteren Eingang oder ein Fenster entwischen kann!«
    Cec packte das »Werkzeug« aus dem Rucksack: für sich, Mark und Tom je eine Maschinenpistole und für Brig einen großkalibrigen Revolver.
    Nachdem die drei Gangster sich an ihre Plätze begeben hatten, leuchtete Brig kurz den Briefkasten am Torpfosten an und las: M. KENSEY Zu seinem Ärger war der Beruf nicht vermerkt, ja, aus der Aufschrift ging nicht mal hervor, ob ein Mann oder eine Frau das Haus bewohnte.
    Wenn er, Brig, Pech hatte, war er im Begriff, gar einem Staatsanwalt oder einem Polizeibeamten einen höchst ungebetenen Besuch abzustatten.
    Es wäre sehr vorteilhaft gewesen, Näheres über die Hausbewohner zu wissen. Aber es war keine Zeit mehr, irgendwelche Erkundigungen einzuziehen.
    Brig rechnete damit, dass das E-Werk alles dransetzen würde, die Stadt wieder mit Licht und Wärme zu versorgen.
    Vielleicht konnte der Kurzschluss in dem Trafo-Haus behoben, vielleicht irgendetwas umgeschaltet werden, Brig kannte sich in diesen Dingen nicht sehr genau aus.
    Er befürchtete nur, dass die Beleuchtung jeden Moment wieder aufflammen konnte, und dann war der geplante Coup wahrscheinlich nicht mehr durchführbar.
    Kurz entschlossen knallte der Gangster das Gartentor ins Schloss, stapfte geräuschvoll auf das Haus zu, klopfte an den Steinstufen den Schnee von den Schuhsohlen, das laute Benehmen sollte seine angebliche Harmlosigkeit vorführen, und polterte heftig gegen die Haustür.
    Es dauerte eine geraume Zeit, bis Brig durch die bunte Butzenscheibe in der Tür einen matten

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