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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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sagen, Jerry, deine Spürnase hat sich wieder mal glänzend bewährt, als du gleich Albany als das Ziel der Gang angenommen hast.«
    »Vorsicht mit Vorschusslorbeeren!«, dämpfte ich. »Warten wir doch erstmal ab, ob die Polizei von Albany die Gangster tatsächlich erwischt.«
    »Du hast heute wohl deinen pessimistischen Tag«, meinte Phil zuversichtlich, zu zuversichtlich, wie mir schien. »Es müsste ja mit dem Teufel zugehen, wenn die Gangster auf dem Bahnhof von Albany, wo ein ganzes Polizeiaufgebot sie erwartet, nicht gestellt werden würden.«
    Und es ging tatsächlich mit dem Teufel zu! Die Polizisten bekamen die Banditen nicht einmal zu Gesicht, weder auf dem Bahnhof von Albany, noch an irgendeiner anderen Bahnstation zwischen Poughkeepsie und Albany.
    »Es scheint, als wären die Gangster vom Erdboden verschluckt worden«, stellte Phil nicht gerade fröhlich fest, als die Berichte der einzelnen Polizeidienststellen längs der Bahnlinie Vorlagen und alle negativ lauteten.
    »Ich glaube kaum, dass der Erdboden den Verbrechern diesen Gefallen getan hat«, entgegnete ich. »Es bleibt eine ganz andere, nicht viel weniger fatale Folgerung übrig: Wir sind mit unserem Alarm wieder mal zu spät gekommen. Die Gangster müssen den Zug bereits an der nächsten Station, nämlich Peekskill; verlassen haben auch wenn sie ursprünglich nach Albany fahren wollten. Denn bei ein wenig Intelligenz - und Brig besitzt eine ganze Menge davon - mussten sie sich sagen, dass die Polizei so schnell wie möglich sämtliche Bahnhöfe dieser Strecke besetzt, und ihnen gar nichts anderes übrig blieb als bei der erstbesten Gelegenheit aus dem Zug zu verschwinden.«
    Mr. High ging es offenbar sehr auf die Nerven, dass die Gang uns fortwährend um eine Nasenlänge voraus war. Er pfiff uns gehörig an, weil wir nicht auch Peekskill von vornherein in unsere Fahndungsaktion einbezogen hatten. Einen solch scharfen Ton hörten wir höchst selten vom Chef. Wir hätten nun versuchen können, uns zu rechtfertigen. Schließlich sind wir keine Hellseher, und niemand konnte uns einen Vorwurf machen, dass wir den Banditen zuerst die wahrscheinlicheren Fluchtmöglichkeiten abgeriegelt und das Unwahrscheinliche, nämlich dass sie schon bei der nächsten Station in einer kleinen Stadt unterzutauchen suchten, vernachlässigt hatten.
    »Was haben Sie nun vor?«, fragte der Chef missmutig. »Ich möchte gewiss nichts gegen die Tüchtigkeit der Polizei von Peekskill sagen, aber ich halte es doch für besser, wenn Sie beide dort mal nach dem Rechten sehen würden. Ich traue Ihnen zu, dass Sie die Spur der Gangster wieder aufnehmen können.«
    Ich schlug die Beine übereinander und lehnte mich zurück.
    »Sehr wahrscheinlich könnten wir in Peekskill die Spuren der Verbrecher wieder ausfindig machen, aber dies scheint mir nicht der richtige Weg zu sein, die Burschen auch zu fassen. Bislang sind wir ständig ihren Spuren gefolgt und ständig zu spät gekommen. Es wird nämlich höchste Zeit, dass wir ihnen einmal zuvorkommen.«
    »Ganz meine Meinung!«, brummte der Chef. »Ich sehe im Augenblick nur keine Möglichkeit, wie Sie dies bewerkstelligen könnten. Die USA sind ziemlich groß.«
    »Ich sehe diese Möglichkeit sehr wohl. Zugegeben, es ist nur eine Vermutung von mir, und wir müssen es darauf ankommen lassen ob sie stimmt oder nicht. Stellt sich meine Vermutung als falsch heraus, ist die Situation kaum schlechter als vorher. Jedenfalls müssen wir uns keine Vorwürfe machen, dass wir irgendetwas Erfolg versprechendes unterlassen haben. Stellt sie sich jedoch als richtig heraus, dann können Sie nach Washington endlich einen positiven Bericht geben.«
    »Welche-Vermutung?«, fragte der Chef interessiert.
    »Ich habe in den Akten aus Buffalo einen Hinweis entdeckt, dass Brig eine Zeit lang in Albany sein Unwesen getrieben hatte. Meine Vermutung geht nun dahin, dass er sich dort mit Hilfe alter Bekannter ein Versteck vorbereitet hat, wo er über kurz oder lang eintreffen wird. An Ort und Stelle, also in Albany, sollte es möglich sein, die alten Verbindungen Brigs aufzustöbern und über diese auf den Schlupfwinkel zu stoßen. Deshalb möchte ich mit Phil nach Albany fahren. Die routinemäßige Fahndung auch in Peekskill kann ja unterdessen weiterlaufen.«
    »In Ordnung«, sagte der Chef ein wenig skeptisch. »Versuchen Sie in Albany Ihr Glück. Ich wünsche uns allen, dass Sie dort mehr Erfolg haben als bisher. Wenn wir der aufgebrachten Prominenz die

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