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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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etwas außerhalb der Stadt wohnte, konnte es ihm wohl passieren, dass er sich den Weg zu seiner Haustür freischippen musste.
    Den Männern war offenbar nichts daran gelegen, allzu lange und allzu genau betrachtet zu werden, denn wortlos, aber wie auf Kommando verschwanden sie aus der Lichterflut des Bahnhofsvorplatzes in den Schatten eines Gebäudes, wo sie erneut stehen blieben.
    »Boss«, fragte einer von ihnen unwillig, »warum steigen wir ausgerechnet in diesem kleinen Nest aus? Wir wollten doch nach Albany! Hier kann man schlecht untertauchen. Die Cops finden uns, bevor es Tag wird.«
    Brig schnaubte verächtlich: »Ihr könnt nicht bis drei zählen. Ich wette tausend gegen eins, dass ab der nächsten Station sämtliche Bahnhöfe nur so von Cops wimmeln, Albany nicht ausgeschlossen.«
    »Aber wieso denn?«, tönte es erstaunt aus dem Dunkel. »Auch G-men sind doch keine Hellseher. Woher sollten sie denn wissen, dass wir gerade diesen Zug benutzt haben?«
    »Wenn die Schnüffler so dumm wären wie du, würden sie allerdings jetzt noch verzweifelt nach uns suchen. Aber ich schätze sie als ganz schlaue Füchse ein, auch wenn sie mir noch lange nicht das Wasser reichen können. Sicherlich haben sie den verlassenen Krankenwagen entdeckt. Da um diese Zeit von-Yonkers gar kein anderer Zug abfuhr, mussten sie draufkommen, womit wir unsere Flucht fortgesetzt haben. Allerdings«, er kicherte in sich hinein, »wieder einmal zu spät. Für uns war Peekskill jedenfalls die erste und letzte Möglichkeit, den Zug ohne Belästigung durch die Polizei, zu verlassen. Überdies ist es noch gar nicht so sicher, dass wir hier nicht untertauchen können, wenigstens vorläufig. Um das zu schaffen, muss man jedoch etwas Besseres als Stroh in seinem Kopf haben!«
    »Stroh oder Grips im Kopf, das bleibt sich gleich«, murrte Cec beleidigt. »In einem solchen Kaff wie Peekskill kennt jeder jeden. Wir als Fremde fallen sofort auf. Da wir uns nicht unsichtbar machen können, mit noch so viel Intelligenz nicht, werden die Cops mit Leichtigkeit Zeugen finden, die uns gesehen haben, sodass sie jeden unserer Schritte in diesem verdammten Dorf rekonstruieren können.«
    »Erstens heißt das rekonstruieren und nicht rekonstruieren, und zweitens können wir ganz gut ungesehen durch die Stadt schleichen«, erwiderte der Gangster-Boss überheblich.
    »Das bezweifle ich«, wagte Mark, der Mann mit dem Raubvogelgesicht zu widersprechen. »An sämtlichen Kreuzungen fällt die Straßenbeleuchtung voll auf uns. Selbst wenn wir wie die Verrückten rennen würden, was überdies noch auffällig ist, würde uns doch immer irgendjemand dabei sehen können.«
    Brig liebte es, sich im Bewusstsein seiner überlegenen Intelligenz zu sonnen. Deshalb stichelte er weiter: »Gerade dich, Mark, hätte ich für klüger gehalten. Aber ihr alle könnt bloß mit dem Zeigefinger denken. Selbstverständlich ist die Straßenbeleuchtung sehr störend für uns, aber doch nur solange sie brennt! Ein kleiner Kurzschluss im nächsten Transformatorenhaus wird hier Wunder wirken.«
    »Was hätte das für einen Sinn?«, konterte Mark verärgert. »Man kann uns doch beobachten, wenn wir uns an dem Transformatorenhaus zu schaffen machen. Für die Polizei ist es dann ein Kinderspiel, die paar Hotels von Peekskill nach uns durchzukämmen. Und dann?«
    »Meinetwegen kann man uns sogar am Transformatorenhaus fotografieren. Unsere Gesichter erkennt man doch nicht!«, entgegnete Brig gereizt über so viel Dummheit. »Hauptsache ist, dass anschließend in ganz Peekskill kein Licht mehr brennt. Dann sieht nämlich niemand mehr, wohin wir uns gewandt haben. Und was die Hotels betrifft, Mark, ich staune über deine Beschränktheit! Nicht mal ein Depp übernachtet in einem Hotel, wenn die Cops hinter ihm her sind! Ich habe mir schon eine nette kleine Idee zurechtgelegt. Aber zuerst muss das Licht ausgemacht werden.«
    Die Gangster setzten sich in Bewegung. Um nicht unnötig aufzufallen, zwangen sie sich, betont gleichgültig durch den Schnee zu stapfen, aber ja nicht zu langsam, denn es sollte so aussehen, als ob sie nach einem schweren Arbeitstag dem gemütlichen Heim zustrebten.
    Als die vier Banditen am Rand der Stadt auf ein Transformatorenhäuschen stießen, blieben sie stehen und begannen Schnee zu schaufeln.
    Es war für Mark kein Problem, das primitive Schloss der Blechtür zu öffnen, indem er an Stelle des Vierkantschlüssels eine Flachzange verwendete.
    Offenbar hatte das E-Werk auf

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