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0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

Titel: 0203 - Um Mitternacht am Galgenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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soeben noch aus.
    Als ich diesen Gedanken hatte, hörten wir auch schon die Einschläge. Das gehackte Schrot und was sich sonst noch alles in der Waffe befand, hieb in die Verkleidung des Wagens und in die Kühlerhaube. Glas splitterte, Ty Everett fluchte, und Suko stieß an seiner Seite bereits die Tür auf.
    Sein Glück.
    Der Chinese befand sich in der Bewegung, um sich aus dem Wagen zu rollen, als eine Kugel die hintere Glasscheibe zertrümmerte. Sie wäre Suko in den Kopf gefahren, hätte er sich noch dort befunden. So pfiff sie neben mir vorbei und hieb in das dicke Rückenpolster des Vordersitzes, wo sie auch stecken blieb.
    Zusammen mit mir ließ sich auch Bill Conolly aus dem Wagen fallen. Wir kamen gleichzeitig auf und fanden hinter den offenen Türen Deckung.
    Ich vernahm Bills Fluchen. »Verdammt, von wegen Freunde von Everett, die schießen uns hier ab.«
    Er bewegte sich ein wenig und zog seine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta. Andere Waffen hatten wir nicht mitgenommen. Ich meine natürlich normale.
    »Wie viele können es sein?« flüsterte ich in einer kurzen Feuerpause.
    »Weiß nicht.«
    Wieder peitschten Schüsse. Wir hörten das helle Singen der Kugeln und die Einschläge in den Wagen. Die Geschosse lagen verdammt gut. Auf mich regneten Glasscherben nieder, als die Scheibe der mir Deckung gebenden Tür zersplitterte. Ein Geschoss hatte sie zerstört. Das nächste lag schon tiefer, und das dritte würde mich sicherlich treffen. Ich konnte hier nicht liegen bleiben.
    Dann wummerte ein schwerer Colt. Weder Suko noch Bill waren mit so einer Waffe ausgerüstet, wahrscheinlich hatte Ty Everett geschossen. Ob er getroffen hatte, konnte ich nicht sehen, denn ich kam mit dem Kopf nicht hoch und suchte den Schützen, der mich aufs Korn genommen und fast erwischt hatte.
    Der Hundesohn befand sich nicht auf einem der Dächer. Er hockte in der Tür. Sein Schatten zeichnete sich im Winkel ab und lief auch noch um das Mauerwerk.
    Ich feuerte. Genau hatte ich nicht zielen können, hoffte jedoch, dass ich ihn treffen würde.
    Fehlschuss. Aber der andere zuckte zurück. Vielleicht für zwei Sekunden war er nicht so konzentriert.
    Jetzt kam mir zugute, dass die Straße hier nicht so breit war. Ich konnte sie mit wenigen Schritten hinter mir lassen. Ich flog förmlich auf die Häuserwand zu, hörte Abschüsse, ein Schrei, Fluchen, dann prallte ich dagegen, bevor der Typ, der mich unter Feuer genommen hatte, zu einem weiteren Schuss gekommen war.
    Mit dem Rücken presste ich mich gegen die Mauer. Ein kurzer Blick flog über die Straße.
    Die Schatten zweier Gestalten zeichneten sich auf dem gegenüberliegenden Hausdach ab. Einer kniete und hielt sein Gewehr gegen die Wange gepresst, der Lauf zeigte dabei schräg nach unten.
    Da peitschte eine Beretta. Wahrscheinlich war es Suko, der geschossen hatte. Er traf. Die Gestalt zerplatzte etwa in Kopfhöhe, zwei Arme wurden hochgeschleudert, das Gewehr fiel nach unten, und der Schütze folgte. Mit seinem zweiten Schuss hatte Suko Pech, den anderen Kerl konnte er nicht treffen, denn der hatte hinter der Brüstung Deckung gefunden.
    Dass wir schlechtes Licht hatten, erwies sich als Vor- und Nachteil. Vorteilig, da die anderen uns auch nicht so gut sehen konnten. Als Nachteil deshalb, weil wir ebenfalls kaum etwas erkannten.
    Dann erschien mein Freund wieder. Zuerst sah ich nur den Gewehrlauf, wie er dicht an der Mauer schleifte und sich aus der Türöffnung schob.
    Ich war schussbereit, zögerte allerdings, weil ich mehr von dem Mann sehen wollte.
    Er kam auch. Ein Arm, ein Stück der Schulter, die gespannte, lauernde Haltung. Und dann sah ich seinen Kopf.
    Mich traf wirklich der Schock. Bisher hatte ich gedacht, es mit normalen Gegnern zu tun zu haben.
    Das war ein Irrtum, denn die Typen, die uns beschossen, waren Monstren. Menschliche Körper, aber die schleimigen Köpfe von großen Würmern…
    Sie waren Izzis grausame Diener!
    ***
    Da Marcel schwieg, wurde Colette misstrauisch. Zudem hatte sie Angst und wollte wissen, was geschehen war. »Was hast du denn, Marcel? Warum meldest du dich nicht?«
    »Sei ruhig und bleib da!« zischte der Bandit. Er schaute während seiner Antwort nicht zu ihr, sondern blickte starr auf den vor ihm stehenden Pal oder auf das, was von ihm übriggeblieben war.
    Pal hatte sich verändert. Er war zu einem Monstrum geworden. Zu einem schrecklichen Wesen, wie es eigentlich nur in fantastischen Romanen vorkam und dem Leser Angst

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