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0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
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nächstemal in die Finger fallen, kommen Sie wahrscheinlich nicht so glimpflich davon.«
    Ich nickte, legte meine Schulterhalfter wieder an und prüfte sie ganz besonders auf einwandfreien Sitz. Bevor ich aber einen Wagen bestellte, spritzte ich noch mal schnell ’rüber in die Kantine, die eigentlich schon geschlossen war Ich hatte aber Glück und konnte noch einen Schluck heißen Kaffee und ein paar Sandwiches erwischen Und das war mir sehr recht, denn ich wußte schließlich nicht, wie lang die Nachte für mich werden würde.
    ***
    Ich stieg schon ein großes Stück vor der Abzweigung zum Wasser aus und wies den Fahrer an, in der nächsten Seitenstraße zu warten. Dann schlenderte ich langsam als harmloser Spaziergänger die 121 ’runter Vor dem Seitenweg zum Strand stieß ich auf zwei Zelte, die von innen erleuchtet waren. Gedämpfte Stimmen und Arbeitsgeräusche klangen heraus. Ich sah, daß Wilders Leute auf ihrem Posten waren.
    Auch hinter der Abzweigung war ein Bauzeit, und in seiner Höhe blieb ich stehen, denn die Straße lag menschenleer vor mir. Ein Zipfel der Zeltbahn war zurückgeschlagen, und ein Mann in Monteurkleidung steckte den Kopf ’raus. Ich erkannte Bill Webster, einen unserer jüngsten Beamten.
    Ich zog eine Zigarette aus der Tasche und zündete sie an. Dabei sprach ich kurz mit Webster, ohne aber an das Arbeitszeit heranzugehen:
    »Alles klar, Webster?« fragte ich, während ich das Feuerzeug in meiner hohlen Hand anknipste.
    Erst jetzt erkannte er mich und schreckte zusammen. Schließlich sollte er in dem Zelt arbeiten oder Arbeit Vortäuschen und nicht den nächtlichen Himmel durch den hochgeschlagenen Eingang begucken Aber ich sagte nichts deswegen, denn auch die Leute von der Telefongesellschaft würden bei ihrer Arbeit mal Luft schnappen.
    »Alles klar, Sir«, meldete er »Wir haben direkte Verbindung zu G 25, so daß die Funkverbindung ganz für die Zentrale freibleibt.«
    »Okay«, brummte ich und nahm einen tiefen Zug aus meiner Zigarette. »Dann melden Sie mich mal bitte an.«
    Ich sicherte nochmals nach allen Seiten, doch ich konnte nicht einen Schatten erkennen. Ich trat aus dem schwachen Lichtkreis des Zeltes zurück und schlich den schmalen Weg hart an der Hecke entlang auf das Wasser zu Auch hier war tiefe Stille und undurchdringliche Dunkelheit. Nur hin und wieder huschte ein Wagen hinter mir über die 121 Straße. Und lediglich ein dumpfes, festes Brausen erinnerte an die Weltstadt. Aber das Brausen konnte auch ebensogut von der Brandung des Meeres kommen.
    Ich bemühte mich, lautlos zu schleichen, obwohl eigentlich im Moment keine Veranlassung dazu bestand. Aber Vorsicht schien mir nach den Erfahrungen mit der Gang besonders geboten, und schließlich waren wir vom FBI so gedrillt, daß wir auch da größte Vorsicht walten ließen und mit allem rechneten, wenn das gar nicht so eindeutig angebracht schien.
    Zwei Steinwürfe vor der Einfassungsmauer schlug ich mich links in die Gärten, um von der Seite an Phils Standort heranzukommen. Meiner Rechnung nach konnte Phil nur an dieser Seite sein. Wenn ich auch den genauen Platz nicht kannte, so vermutete ich ihn doch auf einem der hohen Bäume, die kurz hinter der Mauer standen.
    Ich hatte die Gegend noch gut in Erinnerung und kam sicher und unauffällig weiter. Alle Augenblicke blieb ich stehen und lauschte in die Nacht Aber nichts verriet mir die Anwesenheit von Phil. Ich hatte damit gerechnet, daß er sich unauffällig bemerkbar machen würde, nachdem ich mich über Webster angemeldet hatte. Den ersten der Bäume hatte ich schon hinter mir gelassen, und ich wich zur Seite aus, weil ein Gebüsch mir den Weg versperrte, als Phil plötzlich wie aus dem Boden gewachsen vor mir stand.
    »Alles klar?« fragte ich leise.
    »Wie du siehst«, flüsterte Phil zurück. »Warum kommst du denn jetzt schon zur Ablösung, Jerry?«
    Wenn ich - ihm jetzt sagte, daß ich innerhalb der nächsten Stunde die Gangster zurückerwartete, dann rückte er mir bestimmt nicht von der Stelle. Ich erklärte ihm daher leise:
    »Wir beide sollen hier den Posten übernehmen und auch den Einsatz leiten. Deswegen müssen wir fit sein. Pack dich für ein paar Stunden ins Bett und sei bitte kurz vor Einbruch der Dämmerung wieder hier. Ich kann dich ja schließlich hier nicht hungrig einschlafen lassen.«
    Er ließ sich überzeugen und wies mich zu seinem Standplatz.
    Wie ich richtig vermutet hatte, war der auf einem der Bäume. Phil erklärte mir noch, daß er

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