Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
Vom Netzwerk:
genau nach Plan vorgehen.«
    »Good luck«, sagte mein Chef bloß, aber es klang doch einiges mehr in seinen Worten mit. Das konnte ich sogar bei der nicht gerade sehr guten Verständigung feststellen.
    Ich ließ mir von Webster die Signalpistole reichen und prüfte noch einmal den Sitz meiner Dienstwaffe in der Halfter.
    »Deckung!« flüsterte ich den beiden Leuten zu und ließ auch mich zu Boden gleiten. Das Boot war jetzt nur noch wenige hundert Meter entfernt und preschte mit donnerndem Motor und hoher Bugwelle auf den Landungssteg zu.
    ***
    Als das Boot beidrehte, konnte ich Grover an seiner Glatze am Steuer erkennen. Die Tür der Kabine ging auf und im herausfallenden Lichtschein erschien Jimmy Lund, der sich zum Bug vorarbeitete. Das Boot schlingerte stark, denn Grover war mit voller Kraft herangefahren' und ließ jetzt die Schraube als Bremse werden, bis das Boot stand. Das Brummen des Motors wurde schwächer, die Schraubengeräusche und das Plätschern des Wassers endeten ganz.
    Jetzt erschien auch Rice an einem der erleuchteten Fenster der Kabine und hantierte an irgendwas ’rum Gleich darauf ging der Bootsscheinwerfer an und wurde auf den Landungssteg gerichtet.
    Ich warf einen Blick auf das Wasser hinaus, konnte aber von dem Polizeikreuzer nichts erkennen. Wohl sah ich weiter hinten, abgehoben gegen das Lichtermeer von Bronx und vom La Guardia Airfield, einen schwachen Schatten. Das konnte der Kreuzer sein, aber er war noch sehr weit ab.
    Das war mir allerdings lieber als das Gegenteil; denn sonst hätten möglicherweise Rice und seine Gangster etwas gemerkt. So hörte ich einen knappen Zuruf von Rice. Was er rief, konnte ich nicht verstehen, aber Lund sprang auf den Befehl hin an Land und machte die Leinen fest. Jetzt erstarb der Motor ganz. Rice kam aus dem Steuerhaus und ging zum Heck. Er warf Lund eine weitere Leine zu, und der vertäute das Boot fest an dem Poller.
    Rice sprang auch an Land und stapfte den schmalen Pfad zum Haus herauf. Er fühlte sich ganz sicher, und ich hörte, wie er einen Song vor sich hinpfiff. »Down The Riverside« habe ich immer sehr gerne gehört, aber seit dem Tage kann ich’s nicht mehr hören. Als ich den Kerl das pfeifen hörte, nachdem er vorher einen anderen Menschen kaltblütig ermordet hatte, packte mich eine Wut und ein Ekel, den ich im Augenblick kaum unterdrücken konnte. Aber solche persönlichen Gefühle sollte man sich nicht bei unserer Arbeit leisten, und ich schluckte meine Empfindungen herunter.
    Webster wollte auch aus seiner Deckung herauskommen, aber ich zischte ihm zu:
    »Liegenbleiben! Ich gebe schon Befehl, wenn's soweit ist.«
    Ich kroch noch näher an die Mauer heran, denn ich mußte jetzt ja nicht nur den Landungssteg, sondern auch das Haus im Auge behalten können. Rice hatte den Bau erreicht, und kurz darauf ging auch das Licht darin an.
    Dafür erlosch der Scheinwerfer auf dem Boot, und als auch die Kabinenbeleuchtung ausging, raunte ich dem Mann im Schwimmanzug zu:
    »Fertig machen!«
    Drüben knallte die Kajütentür zu. Ich hörte den Aufprall, als Grover auf den Landungssteg sprang. Lund hatte ihn dort anscheinend erwartet, denn beide traten zusammen in den Lichtschein, der vom Haus auf den Pfad fiel.
    »Los!« befahl ich flüsternd und ein Rascheln bestätigte mir, daß der Mann zum Wasser kroch. Ein leises Plätschern, das beim Klatschen der Wellen aber nicht auffiel, zeigte mir, daß er ins Wasser geglitten war. Dann hörte ich nichts mehr von ihm.
    Grover und Lund hatten fast das Haus erreicht. Ich machte die Signalpistole fertig. Aber ich zögerte noch, sie abzudrücken, denn ich woltle ganz sichergehen und erst den Mann auf dem Boot wissen.
    Bevor Grover ins Haus trat, klang sein gemeines Lachen auf. Er blieb stehen und hieb Lund seine Hand auf die Schulter. Rice brüllte irgendwas aus dem offenen Fenster, aber ich konnte es nicht verstehen, denn der Wind kam vom Wasser her und trieb seine Worte vor sich her.
    Lund und Grover eilten aber sofort in das Haus und kurz darauf ging auch das Licht in den anderen Zimmern an.
    Ich spähte zu dem Boot hinüber, konnte aber nichts erkennen Der Schwimmer mußte meiner Rechnung nach den Pott schon erreicht haben, aber noch immer zögerte ich, das vereinbarte Signal zu geben. Endlich erkannte ich auf dem Boot das kurze Aufblinken einer Taschenlampe, die mit der Hand leicht abgedeckt war.
    Da hob ich die Signalpistole und schickte die rote Kugel gegen den Nachthimmel
    ***
    Sofort blitzten an der

Weitere Kostenlose Bücher