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0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
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Schüsse in die Holzverschalung unter dem Fenster gejagt wurde, zischte ich:
    »Los, Webster!« Gleichzeitig mit ihm sprang ich auf und warf mit aller Wucht die Tränengasbombe, so weit ich konnte Danach kam ich vorsichtig aus der Deckung heraus und sah die Dinger qualmend vor dem Haus liegen. Für den Augenblick war Rice und seinen Leuten anscheinend die Lust an der Schießerei vergangen, denn es fiel kein einziger Schuß.
    Obwohl die Bomben eigentlich nicht weit genug an das Haus herangekommen waren, denn die Entfernung von der Mauer bis dahin war zu groß, so hatten wir doch Glück, daß der Wind vom Wasser her wehte und das Gas auf das Haus zutrieb.
    Noch einmal legte ich die Hände vor den Mund und brüllte:
    »Rice! Geben Sie auf! Sie sehen doch, daß Sie gegen uns nicht aufkommen!«
    Und dann mußte ich wieder den Kopf einziehen, denn trotz unserer Tränengasbomben knallten von drüben ein paar kurze Feuerstöße durch die Gegend. Die Schüsse waren nicht gezielt. Ich konnte mir vorstellen, daß Rice oder einer seiner Gangster die Waffe mit geschlossenen Augen einfach zum Fenster ’rausgehalten und ein paarmal durchgezogen hatte, wahrscheinlich nur, um zu zeigen, daß sie sich von den Räucherkerzen gar nicht beeindruckt fühlten.
    Dann knallte es wieder, aber diesmal war es das Fenster. Das Gas schien ihnen doch zu schaffen zu machen. Wenn die Fenster geschlossen waren, waren die Bomben aber absolut wirkungslos, denn der Wind trieb die Schwaden doch ziemlich flott ab.
    »Los, Webster!« befahl ich dem Mann neben mir. »Machen Sie noch eine Ladung fertig und dann reichen Sie mir mal Ihre Tommy Gun ’rüber. Wir werden die Kerle schon noch zur Aufgabe zwingen!«
    Diesmal nahmen Webster und ich einen noch größeren Anlauf als vorhin, und wir duckten uns auch nicht in die Deckung, nachdem wir geworfen hatten. Denn für den Augenblick brauchten wir von drüben wohl nichts zu befürchten. Die Bomben landeten auch ein ziemliches Stück näher an dem Haus.
    Dann legte ich die Tommy Gun an und zerschoß den Gangstern drüben ein Fenster nach dem anderen.
    Webster meinte: »Wenn die jetzt noch nicht genug haben, dann zweifle ich an meinem Verstand.«
    Ich erwartete auch, daß jeden Augenblick drüben drei Gestalten aus der Türe taumeln würden. Aber ich wartete vergebens!
    Weil ich wußte, wie heimtückisch die Gangster waren, wollte ich auch nicht riskieren, das Haus stürmen zu lassen. Das wäre auch im Moment zwecklos gewesen, denn dann wären auch wir von dem Gas erfaßt worden. Nach ein paar Minuten wurde mir aber das Ganze zu dumm.
    »Webster«, wies ich meinen jungen Kollegen an. »Sie geben mir jetzt Feuerschutz. Ich versuche, hier unten am Wasser entlang bis auf die Höhe des Hauses zu kommen. Vielleicht kann ich von dort aus dann an die Gangster ‘rankommen.«
    In der Dunkelheit konnte ich zwar nicht sehen, was Webster für ein Gesicht machte, aber ich konnte es mir gut vorstellen, als er sagte:
    »Haben Sie noch irgendwas an Ihre Hinterbliebenen auszurichten, Sir?«
    Ich schenkte mir die Antwort, lief geduckt bis ganz zum Wasser ’runter und schwang mich da über die Mauer.
    ***
    Kurz vor dem Wasser fiel das Gelände leicht ab, und ich hatte ein wenig Deckung. Aber selbst wenn ich nur geduckt lief, war ich für die Gangster im Haus eine gute Zielscheibe. Deshalb kroch ich das ganze Stück. Unser Mann auf dem Boot erkannte meine Absicht sofort, als er mich über die Mauer hatte springen sehen und ließ seinen Scheinwerfer jetzt verlöschen.
    Jetzt hob ich mich wenigstens nicht so sehr gegen das Licht von der Wasserseite ab und kam ungefähr bis in die Höhe des Hauses. Dann krabbelte ich den Hang etwas ‘rauf, blieb liegen und spähte nach drüben. Hinter den zerschossenen Fensterhöhlen war nichts zu bemerken, obwohl die Scheinwerfer von der Mauer aus nicht nur das Gelände, sondern auch einen Teil des Hauses ausleuchteten.
    Die zuletzt geworfenen Tränengasbomben zischten nur noch ein wenig, und ich konnte berechnen, daß sie bald ganz verpufft waren. Dann konnte ich mich auch näher heranarbeiten. Ich sondierte nochmals das Gelände und fand, daß ich am sichersten noch ein Stück weiter nach Norden einen Versuch machen sollte. Dort stand der kleine Schuppen, in dem ich ja schon mal gelegen hatte, dem Haus etwas vorgebaut. Hier hatte ich die beste Chance, heil ’ranzukommen.
    Ich wartete noch ein paar tiefe Atemzüge lang, doch drüben blieb alles still. Vorsichtshalber holte ich meine 38er aus der

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