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0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
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Regeln von mir jetzt gezielt geschossen werden mußte. Aber es widerstrebte mir, einfach auf den Menschen zu schießen, der da vorn um sein Leben lief. Deshalb gab ich noch einen letzten Warnschuß ab.
    Als der Verbrecher sah, daß ich ihn noch immer nicht erwischt hatte, machte er meiner Ansicht nach eine Riesendummheit: statt in die Büsche an der Straßenseite zu springen, rannte er weiter die Straße ’runter.
    Jetzt erkannte ich auch den Grund für dieses unverständliche Verhalten.
    Ein ganzes Stück weiter unten sah ich zwei weitere Gestalten, die sich an einem Wagen zu schaffen machten Das konnte nur Rice mit dem anderen Gangster sein, überlegte ich Grover schien noch eine Chance zu sehen, den Wagen und seine Genossen zu erreichen Aber langsam holte ich auf und hatte ihn noch 3C Yard vor mir.
    Grover drehte sich wieder im Laufen um und schoß. Aber diesmal spürte ich gleich nach dem Aufblitzen einen leichten Schlag gegen meinen linken Arm. Mehr merkte ich im Augenblick noch nicht. Eine Handbreit weiter nach rechts und es hätte mich ernstlich erwischt.
    Jetzt konnte ich keine Rücksicht mehr nehmen, denn jetzt stand ich vor der Frage, mich abknallen zu lassen oder aber den Gangster unschädlich zu machen. Ich blieb mitten auf der Bahn stehen und riskierte den Zeitverlust, damit ich eine bessere Zielmöglichkeit hatte.
    Zwei Schüsse setzte ich in Kniehöhe. Ich weiß nicht, ob beide getroffen haben oder nur einer, denn Grover lief noch ein paar Schritte weiter Dann knickten urplötzlich die Beine unter ihm weg, und er sackte zu Boden.
    Er stieß einen markerschütternden Schrei aus, der aber dann unterging im Motorengeheul des Wagens, der jetzt auf mich zugeschossen kam. Ein großes Stück vor mir wurde er herumgerissen und mit quietschenden Rädern in der engen Straße gewendet. Dann stoppte der Wagen kurz, und an der Art, wie dann vom Rückfenster aus auf mich geschossen wurde, erkannte ich, daß Jimmy Lund, der Linkshänder, der Schütze sein mußte.
    Daß Rice selbst am Steuer saß, zeigte mir auch die Tatsache, daß er sofort den Wagen startete, als ich ein paar Schüsse auf den Wagen abgab Mit Vollgas brauste er die schmale Straße hinunter, ohne sich weiter um seinen Komplicen zu kümmern, den Lund bestimmt herauszuschlagen versucht hätte.
    Ich konnte zwar wegen der Dunkelheit den Wagen nicht genau erkennen, aber es schien mir doch, als wäre es ein dunkler Chevrolet gewesen.
    Das Ganze hatte sich in ein paar kurzen Sekunden abgespielt. Ich war gleich nach meinen Schüssen weitergelaufen und hatte jetzt hinter einer kleinen Mauerecke ein wenig Deckung vor Grover. Der hatte sich anscheinend wieder erholt, oder er wollte sein Leben so teuer wie möglich verkaufen. Im Liegen schickte er aus seiner Pistole ein paar Kugeln ’rüber, die mir aber nichts anhaben konnten, sondern vor mir in das Mauerwerk schlugen und dann mit einem häßlichen Geräusch als Querschläger durch die Gegend schwirrten.
    Dann kam die große Stille. Das ist zwar zuviel gesagt, denn' einige Anwohner der Straße waren inzwischen von der Schießerei munter geworden und hatten ihre Fenster aufgerissen. Aber die meisten hatten sich doch wieder zurückgezogen, als weitere Kugeln durch die Gegend pfiffen. Trotzdem hörte man aufgeregte Schreie aus den Häusern.
    Oben am Eingang der Straße tauchten auch die ersten meiner Kollegen auf, und laut klang das Trillern der Polizeipfeifen in die Nacht. Trotzdem war es still: denn Grovers Waffe schwieg. Ich traute dem Frieden nicht ganz und zog mir hinter dem Mauervorsprung vorsichtig meine Jacke aus.
    Mit der linken Hand wedelte ich sie ein wenig nach vorne, und im selben Augenblick schoß Grover wieder.
    Aber nur einmal! Und weil er weiter keinen Gebrauch von der Chance machte, mich zu erledigen, nahm ich an, daß er sein Pulver jetzt endgültig verschossen hatte. Sein Magazin mußte leer sein.
    Ich nahm das Risiko auf mich und hetzte ein Stück weiter vor, auf die andere Straßenseite, wo ich ebenfalls Deckung hatte.
    Ganz wohl war mir nicht dabei, aber ich erreichte immerhin die andere Seite, ohne das ein weiterer Schuß fiel.
    Jetzt war ich ziemlich sicher, daß Grover keine Kugel mehr im Lauf hatte, vorsichtig ging ich auf die Stelle zu, wo er lag. Ich ließ kein Auge von Grover, und mein rechter Zeigefinger lag genau am Druckpunkt des Abzughebels. Ich war bereit, bei der geringsten Bewegung von Grover sofort zu reagieren.
    Aber der lag regungslos da. Aus haßerfüllten Augen starrte er

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