Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
Vom Netzwerk:
Gangster hatten ja auch keine Zeit, sich ausgiebig zu tarnen.
    Spiller stand in Rufweite von Stranger, und als gerade eine Lücke im Fluß der Fahrzeuge war, hörte er plötzlich:
    »Paß auf, da hinten kommt ein Chevrolet. Schwarzes Modell!«
    Der Inspektor hatte ihnen vor ihrem Weggehen noch eingeschärft, auf die Wagen dieses Types besonders zu achten, da die größte Wahrscheinlichkeit bestand, daß die Gangster sich einen solchen Wagen gekapert hatten und in der Eile keinen anderen auftreiben konnten.
    Der Wagen näherte sich mit stark erhöhter Geschwindigkeit. Außerdem sah Stranger, daß er nicht gerade Kurs hielt, sondern in einer leichten Schlangenlinie fuhr. Schon von weitem gab Stranger Zeichen zum Anhalten Als der Wagen seine Geschwindigkeit nicht herabsetzte, stellte er sich mitten in die Fahrbahn Während er mit einer Hand das Haltezeichen gab, lockerte die andere den Verschluß seiner Pistolentasche, denn die Sache kam ihm nicht geheuer vor.
    Der Chevrolet war jetzt bis auf rund achtzig Yard heran. Die Geschwindigkeit war immer noch sehr hoch. Jetzt steuerte der Wagen nach rechts, um an der Seite, wo Spiller stand, durchzubrechen. Aber Spiller sprang mitten auf die Fahrbahn und verstellte dem Fahrzeug erneut den Weg.
    Da schien der Fahrer einzusehen, daß er hier nicht durchkommen konnte. Mit quietschenden Reifen wurde das Fahrzeug langsamer und kam kurz vor den Beamten zum Stehen. Von beiden Seiten stürzten sip auf den Wagen zu und beugten sich zu der geöffneten Wagenscheibe herunter.
    Das Gesicht des Mannes, der hinter dem Steuer saß, war das personifizierte schlechte Gewissen. Aber mit dem Steckbrief, den Spiller in der Tasche hatte, stimmte es in keiner Weise überein. Im Fond saß ein superblondes Mädchen, das sich direkt an Stranger wandte.
    »Das Protokoll muß ich bezahlen, Sergeant. Ich habe meinen Jacky zum Schnellfahren verführt. Er wollte gar nicht. Aber weil die Straße so schön leer war, hab ich gedacht, daß es nicht, so schlimm wäre.«
    Stranger gab dem Paar eine kurze Belehrung. Weiter unten an der Brückenauffahrt kamen jetzt auch andere Fahrzeuge heran. Weil der Fahrer offensichtlich auch nicht zuviel Alkohol genossen hatte, gab er die Weiterfahrt frei. Die beiden sahen ganz danach aus, als würden sie sich den Vorfall zu Herzen nehmen und nicht mehr solche Dummheiten machen, selbst auf freier Strecke nicht.
    Bevor die beiden Beamten auseinandergingen, rief Stranger noch:
    »Ich hatte schon geglaubt, das wären die Gangster.«
    »Ich auch«, gab Spiller zurück, und bei beiden klang so etwas wie eine Erleichterung in der Stimme mit.
    Die nächste Viertelstunde kamen fast nur Lastwagen vorbei, die aber alle ziemlich schnell abgefertigt werden konnten, so daß sich keine Stauungen ergaben. Allerdings merkte man langsam, daß der Verkehr doch allmählich stärker wurde.
    Stranger hatte gerade wieder einem Lastwagen das Zeichen zum Weiterfahren gegeben. Der Wagen zog langsam an und rollte an ihm vorbei. Stranger schaute dem Fahrzeug nach, denn die Beleuchtung des Anhängers schien nicht in Ordnung. Aber im Augenblick hatte er sich nicht darum zu kümmern. Im Moment war wirklich nur für die Sonderaktion Zeit.
    Er drehte sich um und wandte sich dem nächsten Fahrzeug zu. Erst als er grüßend auf den Wagen zuging, sah er, daß es ein schwarzer Chevrolet war.
    ***
    Als er sich zum Fenster herunterbeugte, durchfuhr ihn ein heißer Schreck. Der Mann, der am Steuer saß, hatte sich den Hut ziemlich tief in die Stirn gezogen, aber trotzdem erkannte Stranger den Mann sofort. Es war Rice!
    Zeit gewinnen! — ging es Stranger durch den Kopf. Während er mit einer Hand unbemerkt die Pistolentasche aufmachte, sagte er möglichst gleichgültig:
    »Dürfte ich die Herren um die Wagenpapiere bitten!«
    Dabei überlegte er krampfhaft, wie er seinen Kollegen Spiller unauffällig zur Hilfe holen könnte. Aber dann sah er ein, daß er die Sache alleine erledigen mußte, wollte er nicht augenblicklich den Verdacht der Gangster erregen.
    »Was ist denn los?« brummte der Verbrecher, während er in dem Handschuhfach kramte.
    »Normale Verkehrskontrolle«, tat Stranger so gleichgültig wie nur möglich. Dabei hantierte er weiter an seiner Pistolentasche herum und holte langsam die Waffe heraus.
    »Zum Kuckuck, wo sind denn die Papiere?« schimpfte Rice, der die Kramerei im Handschuhkasten aufgegeben hatte und jetzt zu seiner Brusttasche griff.
    Stranger erkannte die Gefahr sofort. Denn dort war nicht

Weitere Kostenlose Bücher