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0205 - Die goldene Kralle

0205 - Die goldene Kralle

Titel: 0205 - Die goldene Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kommissar Kölzer direkt dahinter stand.
    Auf jeden Fall bekam Kölzer die Tür ins Kreuz.
    Ich mußte grinsen, wie der Kleine nach vorn schoß, dann dicht vor einem Zusammenprall mit Suko herumwirbelte und den Mann im weißen Kittel anfauchen wollte.
    Bevor Kölzer den Mund richtig aufbekam, sagte der Eindringling:
    »Telefon für Sie, Kommissar. Scheint dringend zu sein.«
    Kölzer überlegte es sich und warf dem Angestellten nur einen wütenden Blick zu. Dann eilte er hinaus, hatte den rechten Arm angewinkelt und rieb seinen Rücken.
    Der Mann im weißen Kittel grinste. Auch wir mußten uns das Lachen verbeißen.
    Ich ahnte, daß der Anruf etwas mit unserem Fall zu tun hatte. Die Bestätigung bekam ich, als der Kommissar zurückkam. Sein Kopf war rot vor Aufregung.
    »Der Mörder ist gesehen worden!«
    Sofort war aller Spaß vergessen. Ich rutschte von der Tischkante, Suko ebenfalls, und Will Mallmann sprang von seinem Stuhl hoch.
    »Kommen Sie!« hetzte Kölzer. »Wir dürfen keine Sekunde verlieren. Das war wirklich ein Notruf.«
    Wir eilten durch die Gänge. Kölzer joggte sogar, damit er Schritt halten konnte. Mit dem Fahrstuhl ging es hoch. Auf dem Weg zu den Wagen erklärte Kölzer in Stichworten, was er gehört hatte.
    »Im Stadtpark ist die Bestie gesehen worden, nahe einem Freibad.«
    »Hat es Tote gegeben?« wollte ich wissen.
    »Ich glaube nicht.«
    »Wie weit ist es denn?« Als Suko die Frage stellte, hatten wir den Lift bereits verlassen und näherten uns dem Hinterausgang.
    »Es geht.«
    Kölzer fuhr einen Dienstmercedes. Suko setzte sich zu ihm in den Wagen, während ich mich Kommissar Mallmann anvertraute. Wir wollten dicht hinter Kölzer bleiben.
    Polizeihochhaus und Feuerwache lagen dicht zusammen. Als wir fuhren, rauschten auch zwei große Löschwagen mit heulenden Sirenen ab. Irgendwo brannte es. Auch wir stürzten uns in den Verkehrstrubel. Ich las Straßennamen wie Berliner Tordamm und Mühlendamm. Ihn fuhren wir in Richtung Norden, gelangten an eine große, verkehrsreiche Kreuzung, und es ging weiter über die Barmbeker Straße, die in ihrer Verlängerung Hindenburgstraße heißt. Sie führte bereits durch den Stadtpark, wo die Bestie entdeckt worden war.
    Es war wirklich eine Fahrt, an die ich nur mit Schrecken denke.
    Ich hätte nie gedacht, daß der kleine Kommissar ein solcher Rennfahrer war. Will hatte große Schwierigkeiten, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, denn Kölzer fuhr wirklich wie ein Weltmeister.
    Wir passierten die U-Bahn-Station Borgsweg, erreichten den Park und bogen nach rechts in den Südring ein.
    Schlagartig hörte der Verkehr auf. Weiter vorn sah ich schon das Wasser des Sees schimmern. Kölzer machte noch immer Tempo.
    Aus dem Abgasrohr des Mercedes quollen dicke Wolken. Aber Will Mallmann blieb am Ball, beziehungsweise an den Hinterreifen des Vordermannes. Beide sahen wir den Uniformierten, der mitten auf dem Weg stand und eine Kelle schwenkte.
    Das mußte der Tatort sein.
    Kölzer stoppte. Auch Will bremste. Neben dem Mercedes brachte er den Manta zum Halten. Die Wagentüren flogen auf. Der Kommissar aus Hamburg hüpfte wie ein Gummiball aus seinem Fahrzeug. Er sprach den Polizisten an.
    Der Mann deutete dorthin, wo ein Krankenwagen stand. »Fast an der Stelle.«
    »Tote?« fragte ich.
    »Nicht. Nur eine Verletzte.«
    »Eine Frau also?«
    »Ja.«
    »Und der Täter?« wollte Will wissen.
    »Hat sich zwischen den Bäumen dort verkrochen.« Er zeigte über den See hinweg. »Es kann auch sein, daß er zur Freilichtbühne gelaufen ist. Auf jeden Fall verfolgen die Kollegen ihn.«
    »Wieviele sind es?«
    »Zwei.«
    Ich schaute Kölzer an, der die Frage gestellt hatte. »Verdammt wenig für eine Bestie.«
    »Da haben Sie recht. Es war eine Bestie«, sagte der Polizist. »Sogar eine schlimme. Man kann sie kaum beschreiben, wirklich nicht. Die ist schrecklich. Soll ein Tiger gewesen sein, was ich allerdings nicht glauben kann. Auch die Zeugen da haben sie gesehen.« Er wies auf die Menschen neben dem Krankenwagen, die erregt miteinander diskutierten.
    Kölzer wandte sich an uns. »Brauchen wir die Aussagen jetzt?«
    »Nein«, erwiderte Will in Sukos und meinem Sinne. »Aber später.«
    Der Polizist bekam den Auftrag, die Zeugen zusammenzuhalten.
    Wir rannten los.
    Es war natürlich einige Zeit vergangen. Ich glaubte nicht so recht daran, daß wir die Bestie noch zu fassen bekamen. Zum erstenmal jedoch hatten wir von einem Tiger gehört, der der brutale Mörder sein

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