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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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Daumenbreite neben seinem Schädel spritzte der Mörtel von der Wand. Seine Kanone bellte.
    Die Kugel zischte so nah an meinem Ohr vorbei, dass sich ihr Pfeifen anhörte wie das Heulen eines Düsenjägers.
    Ich bin überzeugt, dass ich Brack mit meiner nächsten Kugel getroffen hätte, aber die Frau, die die Treppe hinunter ihm entgegenflog, verdeckte ihn, als ich den Finger krümmte.
    Alles, was ich tun konnte, war, den Arm hochzureißen. Die Kugel holte den halben Putz von der Decke.
    Brack schleuderte das Mädchen mit einer Handbewegung an sich vorbei. Sie stolperte, fing sich aber am Geländer.
    »Renn!«, schrie er und zog im gleichen Augenblick durch. Ich fühlte ein Brennen, ohne dass ich sofort wusste, wo es mich erwischt hatte. Jedenfalls war die Smith & Wesson plötzlich weg.
    Ich tat einen verzweifelten Rückwärtssprung die zweite Treppe hinauf und geriet auf diese Weise aus dem Blick- und Schussfeld des »Hässlichen.« Ich zögerte nicht lange, sondern raffte mich auf und raste die Treppe hinunter. Ich weiß nicht, ob ich Brack und das Mädchen noch gefasst hatte, wenn sich der dämliche Zwischenfall auf der ersten Etage nicht ereignet hätte.
    Aber ich glaube fast, sie wären auch so davongekommen, denn Brack war ein kaltblütiger und geschickter Bursche.
    Jedenfalls schoss auf der ersten Etage ein dicker Mann genau in der Sekunde aus einer Wohnungstür, als ich mit D-Zug-Geschvldndigkeit von oben heruntergesaust kam.
    Er brüllte aus Leibeskräften: »Polizei! Hilfe! Polizei!«
    Trotz meiner Fahrt konnte ich den Dicken vermeiden, aber er war nicht zufrieden damit. Er warf die Arme vor und brüllte weiter, und er erwischte einen Zipfel meiner Jacke, sodass ich herumgewirbelt und gestoppt wurde, denn der Dicke war massiv genug, um mein Tempo zu bremsen.
    Zugegeben, der Mann war beinahe so etwas wie ein Held, denn von hundert Leuten hüten sich neunundneunzig, auch nur die Nase aus der Tür zu stecken, wenn es in der Nähe knallt. Leider war er ein Held am falschen Platz und beim falschen Mann. Und jetzt versuchte er auch noch, mich kleinzukriegen.
    Es war zwecklos, sich auf eine Debatte einzulassen.
    Ich donnerte ihm einen Brocken an sein Doppelkinn. Er setzte sich prompt, und das ganze Treppenhaus erbebte unter der Wucht seines Falls.
    Ich raste in Panthersprüngen die letzten Stufen hinunter, aber die entscheidenden Sekunden hatte ich durch den Zusammenstoß verloren.
    Als ich keuchend auf die Straße platzte, war von Brack und der Frau nichts mehr zu sehen. Der Strom der Passanten rauschte an dem Haus vorüber. Ein paar erstaunte Blicke trafen mich.
    Ich begriff, dass Brack klug genug gewesen war, sich rasch, aber unauffällig zu bewegen, als er und die Frau das Haus verließen.
    Ich war auch nicht sehr erstaunt darüber, dass niemand der Menschen durch das Schießen aufmerksam geworden war. Wenn es in einer einsamen Gegend knallt, wird jeder Mensch im Umkreis einer Meile aufmerksam.
    Aber tagsüber und in der Stadtmitte denken die Leute zunächst einmal, es handele sich um Fehlzündungen, und es muss schon mehr passieren, um sie stutzig zu machen.
    Im Gewimmel der Großstadt verlieren Sie einen Mann sichererer als eine Stecknadel in einem Heuhaufen. Brack und die Frau konnten nach rechts, links oder quer über die Straße getürmt sein. Sie konnten den nächsten U-Bahn-Eingang, irgendeinen Bus oder ein Taxi benutzt haben.
    ***
    Ich probierte es auf gut Glück nach rechts, aber nachdem ich mich rund hundert Yards durch die Menge geboxt hatte, spürte ich, dass ich die falsche Richtung erwischt hatte. Ich gab auf und kehrte um.
    Inzwischen hatte es das Geschrei der Hausbewohner immerhin erreicht, den Passanten klarzumachen, dass in Nummer 852 etwas Besonderes passiert war. Sie ballten sich vor dem Eingang zusammen. Auch kam mit schnellen Schritten ein Verkehrscop.
    Mein dicker Held, der inmitten der sich rasch vergrößernden Menschentraube stand und mit den Armen fuchtelte, erspähte mich. Prompt brach er in Gebrüll aus.
    »Das ist der Kerl! Haltet ihn fest!«
    Ich hatte keine Lust, von der Menge gelyncht zu werden, schob mich an den Verkehrspolizisten heran und zeigte ihm den FBI-Ausweis.
    »In dem Haus hielt sich ein gesuchter Mörder auf«, erklärte ich. »Leider ging er mir durch die Lappen. Rufen Sie ein paar Streifen herbei.«
    Irgendwer mochte inzwischen telefoniert haben, denn noch, bevor der Cop dem Befehl nachkommen konnte, hielten zwei Streifenwagen mit kreischenden Bremsen vor dem

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