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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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Haus.
    Die Polizisten drängten die Neugierigen zurück und machten den Eingang frei. Ich gab über die Sprechfunkeinrichtung eine Beschreibung Liz Saywers und Jim Bracks durch und ließ alle Polizisten auffordern, die Augen offenzuhalten.
    Ein Sergeant begleitete mich ins Haus zurück. Wir kamen an dem Dicken vorbei, dessen Gesicht ein einziger Ausdruck der Bestürzung war. Ich klopfte ihm im Vorübergehen auf den Bauch.
    »Sie haben den Falschen festgehalten, Mister. Verzeihen Sie den Kinnhaken, aber wenn Sie den Richtigen erwischt hätten, waren Sie nicht so billig davongekommen.«
    Meine Smith & Wesson lag auf der Treppe. Auf den ersten Blick machte sie einen unbeschädigten Eindruck, aber als ich genauer hinsah, entdeckte ich am Lauf ein paar Kratzer.
    »Sie sind verletzt, Sir«, sagte der Sergeant. »Ihre Hand!«
    Ich sah mir meine Hand an. Sie war mächtig angeschwollen, und an zwei Stellen war die Haut geplatzt.
    Ich grinste ein wenig. Brack hatte einen Schuss gelandet, wie ihn kein Kunstschütze, sondern nur der Zufall zuwege bringt.
    Seine letzte Kugel musste den Lauf meiner Smith & Wesson getroffen haben. Das hatte mir das Schießeisen aus der Hand gerissen. Und durch den heftigen Ruck hatte mein Handrücken auch einiges abbekommen.
    Nun, es hätte schlimmer sein können. Bei Licht besehen, hatte ich verdammtes Glück gehabt.
    Ich inspizierte die Wohnung der Frau. Die Zimmer boten keine Hinweise. Ich schloss die Wohnung ab und sagte dem Sergeant, er solle für vierundzwanzig Stunden einen Posten vor das Haus stellen, obwohl ich es für unwahrscheinlich hielt, dass die Frau oder gar Brack zurückkommen könnten.
    Ich warnte den Beamten vor Brack und sagte ihm, dass der »Hässliche« mit einer Pistole besser umzugehen verstünde als eine Filmschauspielerin mit ihren Kurven.
    Ich fuhr zur Park Avenue, stoppte auf dem Weg dorthin an einer Unfallstation und ließ mir die Hand verarzten. Sie war jetzt groß wie eine mittlere Melone und begann einen bläulichen Schimmer anzunehmen.
    Ein wenig später stieg ich vor Lunds weißer Villa aus dem Mercury. Ich drückte den Klingelknopf am Tor. Aus der Sprechanlage näselte mir die Stimme des Butlers entgegen.
    »Sie wünschen?«
    »FBI-Agent Cotton. Ich brauche John Lund.«
    Es dauerte eine Weile, bis der Butler gemessenen Schrittes wie ein englischer Herzog bei den Krönungsfeierlichkeiten am Tor erschien.
    Er öffnete und erklärte: »Mr. Lund lässt bitten.«
    Hoheitsvoll wandelte er vor mir her zum Haus.
    Den ersten Mann, den ich in der riesigen Halle der Villa sah, war Larry Cont.
    Er lag lässig in einem Sessel. Seine Nase war noch verpflastert, und die Schulter und einen Arm trug er in einem Drahtgestell.
    »Wie geht’s?«, erkundigte ich mich.
    »Leidlich«, knurrte er. »Können Sie mir eine Einladung zu Bracks Hinrichtung verschaffen?«
    »Vorher erhalten Sie erst eine Einladung als Zeuge, mein Junge. Das Protokoll ist noch nicht unterschrieben.«
    Er bewegte unbehaglich den Kopf hin und her.
    »Regeln Sie das mit Waterman, G-man. Er ist mein Anwalt.«
    Zwei weitere Männer kamen vom Garten herein. Es waren Sven Mendsen und Jose Galdarez, die beide bei dem missglückten Kidnapping auf Brack vor dem Addingtoner Zuchthaus mitgewirkt hatten. Ihre Gesichter verfinsterten sich bei meinem Anblick. Die raue Behandlung, die Phil und ich ihnen hatten angedeihen lassen, trübte ihre Gefühle für uns.
    »Seid ihr als Wachkommando eingesetzt?«, fragte ich. »Im Allgemeinen ist Lund doch zu vornehm geworden, um mit euch direkt zu verkehren.«
    Das Öffnen einer Seitentür enthob sie einer Antwort. Patrick McCosters Riesengestalt erschien im Rahmen. Lunds Leibgorilla gab einen Knurrlaut von sich, den ich als Aufforderung, mich zu nähern, auffasste.
    John Lund saß im Arbeitszimmer hinter einem riesigen Schreibtisch. Er verzichtete auf jede Begrüßungsformel.
    »Sie bringen mir gute Nachrichten, G-man?«
    »Ich bringe schlechte Nachrichten, Lund. Ihr Tipp war richtig, aber der ›Hässliche‹ ging mir durch die Lappen.«
    Er biss sich auf die Unterlippe.
    »Ich hätte Sie für tüchtiger gehalten, G-man.« Er sagte es wie ein Direktor, der mit den Leistungen seines Angestellten nicht zufrieden ist.
    »Es kommt noch schlimmer, Lund. Brack besitzt eine Pistole, und ich glaube, dass er an nichts anderes denkt, als den Lauf der Pistole und Ihren Kopf in eine gerade Linie miteinander zu bringen.«
    Täuschte ich mich, oder irrlichterte wirklich so etwas wie Angst über

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