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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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ersten Etage ein Kronleuchter auf.
    »Das könnte Lunds Schlafzimmer sein«, brummte Phil'. »Wenn er sich jetzt ins Bett legt, gibt er uns ein gutes Beispiel.«
    Ich begann einzusehen, dass es sinnlos war, hier zu stehen. Im Grunde genommen konnte ich nicht einmal erwarten, dass Brack auftauchte. Er hatte eigene Sorgen genug.
    »Gut, gehen wir«, entschied ich.
    Die Park Avenue war so gut wie ausgestorben. Unsere Schritte hallten laut auf dem Pflaster.
    Unser Wagen stand gute zweihundert Yards entfernt, und wir mochten etwa die halbe Strecke zurückgelegt haben, als wir beide wie angewurzelt stehen blieben.
    Das Geräusch, das uns festnagelte, war ein leises, fast verwehtes Knallen. Es klang wie ein Schuss, der in großer Entfernung oder… im Inneren eines Hauses abgegeben wurde.
    Phil und ich warfen uns herum, als würden wir vom’gleichen Draht gezogen.
    Wir sprinteten zum Haus zurück, und wir erwarteten, dass der erste Schuss ein ganzes Feuerwerk auslösen würde. Für ein paar Sekunden sah es so aus, als sollten wir uns irren, aber dann peitschten drei, vier Schüsse auf.
    Wir erreichten das Tor. Phil warf sich mit der Schulter dagegen, aber es sprang nicht auf. Uns blieb nichts anderes übrig, als über das Tor zu klettern.
    Die mehr als zweihundert Yards, die zwischen Tor und Villa lagen, schienen mir eine Marathonstrecke zu sein. In den Sekunden, in denen wir auf das Haus zurannten, fiel kein weiterer Schuss, obwohl ein lebhafter Zauber im Gang zu sein schien, denn mehrere Männerstimmen brüllten durcheinander.
    Das Licht im Erdgeschoss war erloschen. Ich prallte gegen die Tür, aber sie gab nicht nach. Einen Sekundenbruchteil später krachte auch Phil dagegen.
    »Schaffen wir nicht«, keuchte er. »Nimm das Fenster dort!« Das Fenster lag zu hoch. Phil stemmte sich gegen die Mauer und bot mir seine verschränkten Hände als Stütze.
    Mit dem Lauf der Smith & Wesson zerschlug ich die Scheiben, griff hindurch, fand den Griff und stieß das Fenster auf. Ich zog mich hoch, beugte mich weit hinaus und half Phil beim Einsteigen.
    Im Haus riefen immer noch Stimmen durcheinander. Es war stockdunkel. Wir besaßen keine Taschenlampen und stießen auf der Suche nach der Tür an alle möglichen Gegenstände. Dann erwischte Phil eine Türklinke.
    »Hier, Jerry!«, rief er und riss die Tür auf.
    In der gleichen Sekunde fiel wieder ein Schuss, gefolgt von dem schweren Fall eines Körpers.
    »Das war oben!«, schrie eine Stimme.
    Der Besitzer dieser Stimme konnte nur wenige Schritte von mir entfernt stehen.
    Ich entsicherte die Smith & Wesson.
    »Hände hoch!«, brüllte ich in die Dunkelheit hinein. »Hier ist das FBI. Niemand rührt sich vom Fleck!«
    Noch in mein letztes Wort hinein peitschte,der scharfe Knall von Pistolenschüssen, von Schüssen, die eindeutig aus zwei verschiedenen Waffen abgegeben wurden. Ein Mensch schrie gellend auf, dann fiel Stille lähmend über das Haus.
    »Zur Hölle!«, fluchte ich. »Macht endlich Licht!«
    In dem Zimmer, aus dem wir gekommen waren, leuchtete die Deckenbeleuchtung auf. Phil hatte den Lichtschalter gefunden. Durch die offene Tür fiel das Licht schwach in die Halle hinein. Ich sah drei schemenhafte Gestalten, von denen ich eine an den Verbänden als Larry Cont erkannte.
    »Was ist los?«, schrie ich ihn an.
    Er hob die freie Hand, in der er eine Pistole hielt.
    »Ich weiß nicht«, stotterte er. »Das Licht ging aus… und dann… oben.«
    Die Treppe, die vom Ende der Halle zu den oberen Räumen führte, lag fast völlig im Dunkel. Ich stolperte hinauf, hörte Phils Schritte neben mir und 32 gelangte auf einen Gang, der ebenfalls im Dunkel lag.
    Ein Lichterschein, der in einiger Entfernung schimmerte, wies mir den Weg. Ich rannte auf das Licht zu, stolperte über etwas Weiches, und als ich mich bückte, griff ich in das Gesicht eines Mannes.
    »Hier liegt jemand!«, rief ich Phil zu. »Kümmere dich um ihn.«
    Ich lief weiter, erreichte den Lichtschein und erkannte, dass er aus einer nur halbgeschlossenen Tür drang.
    Ich stieß die Tür auf und sah John Lunds Schlafzimmer vor mir. Es war ein riesiger Raum, üppig eingerichtet und mit Teppichen ausgelegt. Vor dem Bett lag die Gestalt eines Mannes. Sie war mit einem grünen Schlafanzug bekleidet. Auf der Brust zeigte sich ein großer roter, feucht schimmernder Fleck, und das Gesicht des Mannes war kaum noch zu erkennen, denn es war entstellt und blutüberströmt. Die kraftlos gewordenen Finger der rechten Hand umkrampften

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