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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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immer noch eine schwere Pistole.
    Der Wind pfiff durch das offene Fenster.
    Ich preschte hinüber und fand ein dünnes, aber starkes Nylonseil, das an das Kreuz geknotet war.
    Ich schwang mich auf das Fensterbrett, klammerte mich an das Seil und ließ mich in die Tiefe gleiten.
    Ich landete auf der Terrasse an der Hinterfront der Villa. Von dort aus war es nur ein Sprung über die Balustrade in den Garten.
    Ich versuchte, mich in der Dunkelheit zurechtzufinden, gab es aber sehr bald auf. Es war hoffnungslos. Als ich zur Terrasse zurückkehrte, flammten im Haus hinter den meisten Fenstern Lichter auf, auch in einem Raum, der zu ebener Erde lag und von dem aus eine doppelflügelige Glastür auf die Terrasse führte.
    Ich sah, dass die Tür offenstand, und gelangte durch sie ins Haus.
    Die Glastür führte ins Speisezimmer, von dem aus man ohne eine Zwischentür in die Halle gelangte.
    In der Halle brannten zwei Stehlampen. Der große Kronleuchter lag, in tausend Splitter zerschellt, auf der Erde.
    Phil stand am Kamin, hielt den Telefonhörer ans Ohr gepresst und sprach mit dem Hauptquartier. Außer ihm befanden sich noch Sven Mendsen, Jose Galdarez und Larry Cont in der Halle. Galdarez versuchte, die Pistole, die er in der Hand hielt, auf möglichst unauffällige Weise loszuwerden.
    Phil legte auf.
    »Ich habe die Mordkommission und ein halbes Dutzend Streifenwagen mit Cops bestellt.«
    »Die Cops dürften zu spät kommen. Er hatte zehn Sekunden Vorsprung. Sie genügten. Du hast das Nylonseil gesehen?«
    Mein Freund nickte.
    »Keine Aussichten, ihn im Park zu finden?«
    »Nein, er hat längst die hintere Mauer übersprungen, und ich wette, dass dort ein Wagen auf ihn wartete.«
    »Mit einer Frau am Steuer?«, fragte Phil.
    »Vielleicht auch mit einem Mann… mit Steven Warden.«
    Ich wandte mich an Cont und die anderen Helden aus Lunds Leibgarde.
    »Erzählt uns, wie es sich abgespielt hat!«
    Cont begann stockend. »Sven, Jose und ich saßen noch zusammen und spielten Poker. Lund war vor einer Viertelstunde nach oben gegangen. Patrick McCoster ging natürlich mit. Lund rief uns von oben zu, wir sollten nicht seinen ganzen Whisky austrinken. Er war ziemlich guter Laune. Na, wir spielten noch einige Runden. Keiner von uns hat etwas gemerkt, bis der erste Schuss krachte. Im nächsten Augenblick kam der Kronleuchter von oben herunter. Schlagartig wurde es dunkel. Ich versuchte in irgendeine Deckung zu kommen, und ich…«
    »Augenblick mal! Habt ihr nicht geschossen?«
    Cont war die Frage offensichtlich unangenehm.
    »Na ja«, knurrte er. »Im ersten Schreck haben wir natürlich die Kanonen gezogen.«
    »Ist euer Schießen erwidert worden?«
    »Das weiß ich nicht, G-man. Sven und Jose haben auch losgeknallt. Einzelheiten waren da nicht mehr zu unterscheiden.«
    »Erzähle weiter!«
    »Als nächstes knallten die Schüsse oben, aber da kamt ihr ja schon in den Bau. Wir haben uns ruhig verhalten, wie Sie es befohlen hatten, G-man.«
    Draußen heulten Polizeisirenen. Ich nahm Mendsen die Pistole aus der Hand.
    »Geh zum Tor und lass die Cops herein.«
    »G-man, was ist oben los?«, fragte Cont.
    »Lund lebt nicht mehr.«
    Der Ganove schluckte. »Das war der ›Hässliche‹.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Nein, aber wer soll es sonst gewesen sein?«
    Ich beantwortete die Frage nicht, sondern wandte mich an Phil.
    »Was ist mit dem Schwergewichtler?«
    Phils Handbewegung war eindeutig.
    »Drei Morde und ein Mordversuch«, rechnete ich zusammen. »Bracks Konto schwillt an.«
    »Zwei Mordversuche«, berichtigte Phil. »Vergiss dich selbst nicht.«
    Mendsen kam mit einer Gruppe von Polizisten zurück. Wenig später traf auch unsere Mordkommission mit dem Arzt und den Leuten von der Technik ein. Scheinwerfer wurden in Stellung gebracht. Cavedon, der die Gruppe leitete, setzte seine Leute mit erprobter Routine ein.
    Der Arzt hielt sich nur knapp zehn Minuten oben auf.
    »Der Mann im Flur ist durch einen glatten Kopfschuss getötet worden. Der Mann im Schlafzimmer hat einen Kopfschuss und zwei Schüsse in die Brust erhalten. Jede einzelne dieser Kugeln war tödlich. Der Mörder hat zwei Kugeln verschwendet, denn schon die erste Kugel traf den Kopf.«
    »Können Sie das feststellen, Doc?«, fragte ich überrascht.
    »Zufällig ja, denn eine von den Kugeln in den Körper ist durchgeschlagen und hat den Teppich unter dem Mann durchlöchert. Sie wurde also abgegeben, als der Mann schon lag. Das sieht so aus, als hätte der Täter im

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