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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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stutzig, dass er mir ausreden wollte, den alten Schlepper genauer anzusehen.
    »Zeig mir die Luke, die nach unten führt.«
    Es passierte etwas, was ich von Steven Warden nicht erwartet hätte. Er griff mich an, obwohl seine Hände leer waren, und ich eine Smith & Wesson im Halfter trug.
    Ich hatte es so wenig erwartet, dass es ihm sogar gelang, mir zwei, drei Brocken zu verpassen und mich gegen die Reling zu drängen. Er versuchte, seine Arme um mich zu legen und mich über Bord zu werfen.
    Der Abstand zwischen der Pierwand und dem Schiff war so gering, dass der Körper eines Mannes kaum dazwischen Platz hatte. Allein aus diesem Grund schon war Wardens Versuch zum Scheitern verurteilt. Außerdem erholte ich mich rasch genug von der Überraschung.
    Ich bekam meinen linken Arm weit genug frei, um ihm einen mittleren Haken in die Magengrube zu setzen.
    Er schnappte nach Luft, ließ aber nicht los, sondern probierte ein paar unfaire Tricks mit den Knien.
    Ich machte dem Schmerz ein Ende, riss die linke Faust scharf nach oben, traf sein Kinn, aber nur als Streifschuss, und es gab einen Zusammenprall zwischen meiner Faust und seiner Nase.
    Es gibt nur wenige Boxhiebe, die schmerzhafter sind als ein Haken, der von unten her die Nase trifft.
    Warden jaulte auf wie ein Hund, dem ein Elefant auf den Schwanz getreten hat. Er sprang zurück und versuchte sein Glück mit Schwingern und Haken, aber auf dem Gebiet besaß er gegen mich keine Chance.
    Ich legte los, und was ich ihm schickte, beeindruckte ihn derartig, dass er einen hastigen Rückzug antrat. Ich trieb ihn über das Deck bis an das Heck des alten Schleppers. An einem verrosteten Entlüftungsschacht ereilte ihn sein Schicksal. Ein linker Schwinger zerschlug seine Deckung, oder das, was davon noch übrig geblieben war. Mein nächster rechter Haken explodierte genau auf dem Punkt. Steven Warden kippte um wie ein gesprengter Schornstein.
    Ich sah mir den gefällten Hafengangster kurz an. Er sah aus, als würde er ein paar Minuten schlafen. Er war neben einer schrägen Eisentreppe niedergesunken, die in das Innere des alten Schleppers führte.
    Ich turnte die Stufen hinunter. Von der Tür, die den Gang abschloss, existierte nur noch die Hälfte. Ich trat den-Rest aus den Angeln und sah ein dunkles Loch vor mir.
    Genau in der Sekunde, in der ich daran dachte, doch lieber die Smith & Wesson in die Hand zu nehmen, sagte eine heisere Stimme aus der Dunkelheit: »Keine Bewegung, G-man!«
    Die Stimme traf mich wie ein Keulenschlag, denn es war die Stimme Jim Bracks.
    Ich stand wie angenagelt, und alle Möglichkeiten, die mir blieben, schossen mir gleichzeitig durch den Kopf.
    Ich stand im Licht, während von Brack in der Dunkelheit des Gangs nicht einmal ein Haar zu sehen war.
    Ich stellte gewissermaßen eine Zielscheibe mit Festbeleuchtung dar.
    Die verdammte Treppe in meinem Rücken machte es unmöglich, einen Sprung aus der Schusslinie zu riskieren.
    Bei jedem anderen Gangster hätte ich es vielleicht dennoch versucht, die Smith & Wesson schneller in die Hand zu bekommen, als er den Drücker berühren konnte. Bei Bracks Schießkünsten aber wäre das glatter Selbstmord gewesen.
    »Nimm die Arme hoch, G-man!«, befahl die Stimme aus dem Dunkel. Langsam krochen meine Hände über den Kopf.
    Ich hörte schwere Schritte. Aus dem Gang kam Brack, eine massive Pistole in der Hand.
    Der »Hässliche« sah noch verwilderter aus. Um sein Kinn wucherte ein Stoppelbart. Sein Anzug war zerdrückt und voller Flecken.
    Hinter ihm tauchte der blonde Schopf Mad Howers auf.
    Brack stieß mir die Pistole in die Magengrube. Seine linke Hand fischte mir mit einer schnellen und leichten Bewegung die Smith & Wesson aus dem Halfter.
    »Bist du allein?«, fragte er hart.
    »Unsere dritte Begegnung, Jim«, sagte ich statt einer Antwort.
    »Und unsere letzte, wenn du eine falsche Bewegung machst.« Über die Schulter rief er dem Blonden zu: »Mad, sieh nach, ob sich noch mehr Bullen oben herumtreiben.«
    Hower drückte sich mit einem scheuen Seitenblick an mir vorbei. Vorsichtig enterte er die Treppe hoch, ging dann lautlos an Deck und kam zurück.
    »Niemand hier, außer Steven, und den hat der G-man ausgeknockt.«
    »Wo sind die anderen?«, fragte der »Hässliche.« Der Druck des Pistolenlaufes in meiner Magengrube verstärkte sich.
    Ich grinste ein wenig, und er knurrte: »Du wirst das Antworten noch lernen. Geh jetzt die Treppe rückwärts hinauf.«
    Ich folgte dem Befehl und tastete mich, die

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