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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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mich, den Namen in einem Bericht gelesen zu haben.
    »Haben Sie nicht eine Vereinigung der Lagerhausbesitzer ins Leben gerufen, Mr. Stewman?«, fragte ich. »Ich las vor zwei Tagen in der Zeitung darüber.«
    Der Mann gab nur einen Knurrlaut von sich.
    »Warum beantworten Sie meine Frage nicht?«
    »Deswegen!«, schrie er und zeigte auf die rauchenden Trümmer. »Ich besitze noch zwei Häuser, und ich habe keine Lust, sie ebenfalls in Flammen aufgehen zu sehen.«
    »Hat man Ihnen gedroht?«
    Er sah mich wütend an. »Hören Sie, Mister G-man oder zu welcher Sorte Polizei Sie immer gehören mögen! Ich will mit Ihnen nichts zu tun haben.«
    »Sie behandeln uns, als hätten wir Ihren Schuppen angezündet«, sagte Phil vorwurfsvoll.
    »Sie haben es jedenfalls nicht verhindern können, und wenn Sie eine Armee von Polizisten um meine anderen Lagerhäuser aufmarschieren lassen, dann können Sie es nicht verhindern, dass sich die Gangster an mich halten.«
    »Ich verstehe«, sagte ich ruhig. »Sie haben Schutzgebühren bezahlt. An wen? An Jimmy Wyerman oder an Sam Ryper?«
    »Das ist doch gleichgültig«, antwortete er unwirsch.
    »Dann hörten Sie, dass die Lund-Organisation mit dem Tod des Chefs zusammenbrach, und dass Ryper und Wyerman getürmt sind. Sie wollten einen Bund der Lagerhausbesitzer organisieren, um zu verhindern, dass irgendein Nachfolger den Hafen wieder in die Hand bekäme und von Neuem sogenannte Schutzgebühren von Ihnen und Ihren Kollegen forderte. Sie nahmen an, dass Sie kein großes Risiko mit Ihrem Unternehmen eingehen würden. Der Brand Ihres Lagerhauses, so glauben Sie, hat Sie eines Besseren belehrt. Sie sind vorher gewarnt worden? Hat man Ihnen gedroht?«
    Jetzt entschloss er sich doch zu einer Antwort.
    »Nein«, knurrte er. »Kein Anruf, keine Drohung. Sie haben kurzerhand gleich Feuer an meinen Besitz gelegt, aber ich wette, die Rechnung wird nicht lange auf sich warten lassen.«
    »Und Sie werden natürlich zahlen, Mr. Stewman?«
    »Ja«, schrie er mich wütend an. »Ich werde zahlen. Was bleibt mir anderes übrig, solange ihr mit der Pest nicht auf räumt? Ich kann Ihnen drei oder vier Namen von Leuten nennen, die damals, als Lund sich im Hafen breitmachte, nicht gezahlt haben. Sie wissen jetzt genau, wie Krankenhäuser von innen aussehen, und einen von ihnen können Sie auf dem Friedhof besuchen.«
    Mr. Stewman sang das alte Lied. Er warf uns vor, wir räumten mit der Pest nicht auf, aber er dachte nicht daran, dass uns die Hände gebunden waren, wenn die Erpressten lieber zahlten, als sich an die Polizei zu wenden.
    »Steven Warden scheint Oberwasser bekommen zu haben«, sagte ich zu Phil. »Ich wundere mich, dass er noch nicht wieder aufgetaucht ist. Wir wollen sehen, dass wir einen seiner Leute erwischen. Nach dieser Brandstiftung können Sie uns nicht mehr erzählen, dass Sie nicht wissen, wo Warden sich herumtreibt.«
    »Sie meinen den Gangster von Pier 24, dessen Bude vor ein paar Tagen 36 abbrannte?«, mischte sich der Chef der Hafenpolizei ein. »Seine Leute kenne ich genau. Auf unserer Liste stehen die Burschen schon lange, aber wir fanden nie eine Handhabe gegen sie. Warten Sie einen Augenblick. Ich rufe mein Büro an.«
    Wenige Minuten später besaßen wir die Namen und die Adressen der drei Leibgardisten Steven Wardens und des Blonden. Der Blonde hieß Mad Hower und wohnte ganz in der Nähe. Phil kannte das Haus von jenem Tag her, an dem er mit dem Burschen auf der Suche nach Warden durch die Gegend gebraust war. Die anderen Gentlemen hießen Tom Pawel, Charles Brender und Walt Ruffer. Alle wohnten sie in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hafens.
    ***
    Wir machten uns sofort auf die Socken, um einen von den Knaben zu erwischen. Bei Hower, Pawel und Brender hatten wir kein Glück. Ohne große Hoffnung machten wir uns auf den Weg zu Ruffers Wohnung. Er wohnte in einem Haus nahe am 24. Pier. Wegen irgendwelcher Arbeiten war ein Teil der Straße gesperrt. Wir mussten den Wagen zurücklassen und stapften zu Fuß über die aufgerissene Straße.
    Die Wohnviertel an den Piers sind alles andere als eine erfreuliche Gegend. Die Häuser sind hoch, düster und ungepflegt.
    Gruppen von Hafenarbeitern waren zur Arbeit unterwegs.
    Plötzlich, als wir nur noch wenige Schritte von unserem Ziel entfernt waren, stieß Phil mich mit einer raschen Bewegung in eine Türnische und drückte sich mit hinein.
    »Was ist los?«, flüsterte ich überrascht.
    »Er kam gerade aus dem Haus.« Phil ließ

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