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0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Chance für Gangster
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und wir begannen mit dem Abstieg. Zuerst Mac Gregor, dann ich und zuletzt Mullighan. Eine schmale, wendeltreppenartige Stiege führte in Innere des Schleppers. Ich sah mich verblüfft um. Mac Gregor, der mich genau beobachtet hatte, grinste mich an.
    »Da staunen Sie, Cotton, was? Das hätten Sie in diesem hässlichen alten Kasten nicht vermutet, oder?«
    Ich staunte wirklich. Unter Deck befand sich eine komplett eingerichtete kleine Wohnung. Ich sah drei Türen von dem zentralen Raum abzweigen, in dem wir uns befanden. Demnach mussten sich hier unten also noch drei weitere Räume befinden.
    Budd Mullighan öffnete nun eine der Türen und gab mir mit dem Kopf ein Zeichen. Ich folgte ihm in den Nebenraum. Mullighan überprüfte noch einmal den Sitz meiner Fesseln und ließ mich dann allein. Ich hörte den Schlüssel im Schloss knarren. Ich war also eingeschlossen. Ich sah mich in dem Raum um. Er war für diese Verhältnisse nicht gerade klein, ich schätzte etwa vier Yards im Quadrat. Die Einrichtung bestand aus einem Tisch, einem Stuhl und einem schmalen Holzbett.
    Ich ließ mich auf das Bett fallen und dachte über meine Situation nach. Sie war alles andere als freundlich. Wenn Mac Gregor vorhatte, mich hier verschwinden zu lassen, würde kein Hahn nach mir krähen. Also musste ich selbst sehen, wie ich aus dieser verteufelten Lage herauskam. Meine Überlegungen wurden unterbrochen. Ich hörte erneut den Schlüssel knarren. Die Tür ging auf, und mit einem zufriedenen Lächeln kam Joe Mac Gregor herein. Er setzte sich auf den Stuhl, der unter dieser Last ächzte und stöhnte.
    »Wie fühlen Sie sich, Cotton? Nicht gerade angenehm, wie?«
    »Ich kann nicht klagen, Mac Gregor«, erwiderte ich gelassen, »ich brauche mir ja um meine Zukunft nicht allzu viel Sorgen zu machen. An Ihrer Stelle allerdings wäre mir nicht wohl. Sie wissen doch, Mac Gregor, wie gering Ihre Chancen sind?«
    »Alles Unsinn, was Sie reden, Cotton, mir war noch nie so wohl wie jetzt. Sie ahnen gar nicht, welch ein befriedigendes Gefühl es ist, Cotton, einen von allen Gangstern gefürchteten Bullen, hier so friedlich und vor allem so schön verschnürt vor mir zu sehen. Ich brauchte nur mit dem kleinen Finger zu schnippen, und Sie wären ein toter Mann, das wissen Sie genau.«
    »Na und, warum schnippen Sie nicht? Auf einen Mord mehr oder weniger sollte es Ihnen doch nicht ankommen.«
    Wenn Mac Gregor mich beseitigen wollte, dann hätte er mich nicht erst hierher zu schleppen brauchen. Das wäre in meiner Wohnung weniger umständlich gegangen. Also musste er etwas anderes mit mir Vorhaben. Ich konnte es mir demnach erlauben, ihn ein bisschen auf die Palme zu bringen. Ein Gegner, der seine Ruhe und seine Beherrschung verliert, ist weniger gefährlich. Von außen konnte ich ja keine Hilfe erwarten. Ich musste allein sehen, wie ich hier herauskam.
    »Halten Sie Ihr unverschämtes Maul, Cotton«, knurrte der Gangsterboss, »sonst lasse ich es schließen. Sie können zufrieden sein, dass ich Sie lebend brauche. Was ich will, ist Folgendes: Ich weiß, dass Ihr Ben Compson und Floyd Barring erwischt habt. Wie unangenehm das für mich ist, weiß niemand besser als Sie. Ich schlage Ihnen also ein Geschäft vor. Sie können selbst zwischen zwei Möglichkeiten wählen. Entweder ich schalte Sie hier aus, oder ich lasse Sie frei. Natürlich nur unter der Bedingung, dass dafür Compson und Barring freigelassen werden. Ist das kein annehmbarer Vorschlag?«
    »Ich muss Ihnen doch wohl darauf nicht antworten, oder glauben Sie wirklich, ich würde darauf eingehen?«
    Mac Gregor war inzwischen aufgestanden und schritt zur Tür. »Ich lasse Ihnen bis morgen früh Zeit, Cotton, dann müssen Sie sich entschieden haben. Wie gesagt, es gibt nur diese zwei Möglichkeiten. Also überlegen Sie gut. Morgen früh können Sie mir Ihre Entscheidung dann mitteilen.«
    Ohne meine Antwort abzuwarten, verließ er den Raum. Die Tür wurde wieder verschlossen. Er hatte vorher das Licht ausgeschaltet. Ich dachte über den Vorschlag Mac Gregors nach. Für mich gab es gar keinen anderen Ausweg. Ich musste ihn ablehnen. Mac Gregor war gerissen genug, uns bei diesem Geschäft keine Chance zu lassen.
    Ich konnte mir denken, welches Schicksal Ben Compson und Floyd Barring bevorstand, wenn Mac Gregor sie in seine Hände bekam. Es musste also einen anderen Ausweg geben.
    Zunächst musste ich versuchen, meine Fesseln loszuwerden. Doch das war einfacher gedacht als getan. Budd Mullighan war

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