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0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Chance für Gangster
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stand er im Raum. Schon nach den ersten Worten wusste ich, dass Budd Mullighan das Schiff betreten hatte.
    Da sich hier unten kein Fenster befand, eine Lampe auch nicht brannte und Mullighan außerdem aus dem hellen Tageslicht kam, mussten sich seine Augen offensichtlich erst an das hier im Raum herrschende Halbdunkel gewöhnen. Er hatte zwar die Gestalt auf der Liege sehen können, aber er wusste nicht, dass es nicht mehr sein Kumpan war, der dort lag.
    Bevor er sich jedoch davon überzeugen konnte, trat ich leise hinter dem Schrank hervor, der mich bisher gegen Mullighans Sicht gedeckt hatte.
    »Stopp, Mullighan! Nehmen Sie die Hände hoch, und rühren Sie sich nicht von der Stelle!« .
    Budd Mullighan erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde. Auf eine nicht missverstehende Bewegung mit meiner 38er bequemte er sich endlich, seine Arme zu heben.
    Inzwischen war auch mein Kollege von der Liege aufgesprungen und befreite Mullighan von seiner Waffe. Er entfernte das Magazin und warf die Pistole auf den Tisch.
    Ein Federmesser und ein Schlagring aus Mullighans Taschen gingen den gleichen Weg. Der Gangster stand mit erhobenen Armen vor uns.
    Ich gab meinem Kollegen ein Zeichen. Er hielt Mullighan seine Smith & Wesson vor die Nase und zeigte stumm nach oben. Mit erhobenen Armen stieg Mullighan die Stiege hinauf.
    Ich ging zum Funkgerät und ließ mich mit Mr. High verbinden.
    »Hier spricht Cotton, bisher ist alles klargegangen, Chef. Wir haben Budd Mullighan erwischt. Er wird gerade abtransportiert. Von Mac Gregor keine Spur. Was schlagen Sie vor?«
    »Ich werde mir diesen Mullighan sofort vornehmen, wenn er hier eintrifft, Jerry. Ich möchte aber, dass sie und Phil dabei sind.« An Phil hatte ich im Augenblick gar nicht mehr gedacht. Er kam gerade die schmale Treppe heruntergestiefelt. Ich ließ ihn mithören, was Mr. High weiter sagte.
    »Hören Sie, Jerry, ich schicke Ihnen einige Leute, die auf dem Boot bleiben werden. Vorläufig lasse ich auch die Zufahrtswege noch beobachten. Sowie unsere Jungs auf dem Schiff eintreffen, kommen Sie und Phil auf schnellstem Weg ins Districtgebäude. Vielleicht sagt Mullighan etwas. Viel Hoffung habe ich zwar nicht, aber wir müssen jede Möglichkeit nutzen, auch wenn sie noch so gering ist. Ich erwarte Sie also in Kürze bei mir. Schalten Sie Blaulicht ein, dann geht es schneller. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    ***
    Der Chef saß vor seinem Schreibtisch, als wir das Office betraten. »Da seid ihr ja schon«, sagte Mr. High. »Mullighan sitzt draußen, ich werde ihn gleich vorführen lassen. Vorher jedoch müsst ihr eure Lebensgeister ein wenig auffrischen. Ich habe gerade einen starken Kaffee für euch bestellt, er wird gleich kommen.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte öffnete sich nach einem kurzen Klopfen eine Tür, und ein Kollege brachte uns eine große Kanne. Der Raum füllte sich sofort mit dem aromatischen Duft guten Kaffees.
    Wir schlürften ihn so heiß, wie wir ihn vertragen konnten.
    Wir stellten die leeren Tassen zur Seite, und Mr. High betätigte einen Knopf auf seinem Schreibtisch. Ein Kollege brachte den mit Handschellen gefesselten Budd Mullighan herein. Mit flackernden Augen nahm der Gangster vor dem Schreibtisch Mr. Highs Platz. Seine Lippen hielt er fest zusammengepresst, als ob er befürchte, ihnen könnte ein unbedachtes Wort entschlüpfen.
    Wir ließen ihn erst einmal eine Weile sitzen. Niemand sprach ihn an. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Seine unsteten Blicke wanderten von einem zum anderen und blieben schließlich an mir hängen.
    »Was wollen Sie von mir«, stieß er hervor, »ich weiß nichts und kann Ihnen also auch nichts sagen.«
    Ich ließ noch einige Sekunden verstreichen, dann sprach ich ihn an.
    »Wir wollen nur eines von dir wissen, dann kannst du wieder in deine Zelle gebracht werden. Wo ist Joe Mac Gregor?«
    Der Gangster sah wiederum von einem zum anderen. Seine Lippen kniff er immer noch zusammen. Ich stand auf.
    Er senkte den Kopf und versuchte meinem Blick auszuweichen. Ich fasste ihn am Kinn und hob seinen Kopf an.
    »Also noch einmal, wo hält sich dein Boss auf? Ich rate dir, meine Fragen schnell und präzise zu beantworten.«
    Sein Gesicht war verzerrt. Auf seiner Stirn bildeten sich kleine Schweißtropfen.
    »Es gibt drei Stellen wo der Boss sich aufhalten könnte. Zunächst hat er eine kleine Wohnung, die außer ihm nur mir bekannt ist. Sie liegt am Morningside Park, 123. Straße, Haus Nr. 14. Das ist die

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