Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Chance für Gangster
Vom Netzwerk:
Phil.
    Im vierten Stock führte rechts und links ein breiter Gang von der Treppe weg. An der ersten Tür auf der rechten Seite klebte neben der Klingel ein kleines Schild. »J. Mac Gregor« war darauf zu lesen.
    Wir machten die gewohnte Bewegung zur Schulterhalfter, dann drückte ich auf die Klingel. Hinter der Tür blieb alles ruhig. Ich wiederholte den Vorgang noch einmal und hatte genauso wenig Erfolg. In der Wohnung rührte sich nichts.
    Hinter uns kamen schlürfende Schritte herauf. Bevor der Hausmeister die letzten Stufen geschafft hatte, blieb er schnaufend stehen. »Das hätte ich Ihnen gleich sagen können«, brummte er zwischen zwei kurzen Atemzügen, »Mr. Mac Gregor ist nicht im Hause.«
    Ich sah das Männchen grimmig an. »Sie sind wirklich ein Juwel, dass Sie jetzt schon damit herausrücken, Mann. Haben Sie wenigsten einen zweiten Schlüssel?« Er nestelte an einem riesigen Schlüsselbund. »Habe ich mitgebracht, oder meinen Sie, ich bin von gestern?«
    Es war völlig sinnlos, sich mit dem Mann in eine Diskussion einzulassen. Wir warteten, bis er die Tür aufgeschlossen hatte und betraten, immer noch unsere 38er schussbereit in der Hand, die Wohnung. Unsere Vorsicht war überflüssig, wie wir sofort feststellen konnten. Die Wohnung war leer. Wir beschränkten uns auf eine flüchtige Durchsuchung. Sie blieb ebenfalls ohne Erfolg. Nun, dafür gab es ja FBI Spezialisten. Vielleicht würden die mehr Glück haben.
    Nachdem wir vom Hausmeister erfahren hatten, dass man von seiner Wohnung auch telefonieren konnte, nahmen wir den Alten ins Schlepptau und stiegen die Treppe hinunter. Phil verständigte Mr. High von unserer Fehlanzeige. Der Chef bat uns so lange zu warten, bis ein Kollege eintraf, der sich bis auf Weiteres in der Wohnung aufhalten sollte. Das dauerte eine knappe halbe Stunde, und wir waren froh, dass wir dem Geschwätz des Hausmeisters entfliehen konnten.
    ***
    Golden Strip nannte sich das Etablissement von Mr. Harry Clayton. Ihm galt unser nächster Besuch. Durch die Aussage Budd Mullighans hatten wir jetzt endlich etwas gegen ihn in der Hand. Bisher hatte er uns stets ein Schnippchen schlagen können, und ich kann nicht behaupten, dass mich sein offen gezeigter Hohn erfreut hatte. Nun aber waren wir am Zuge. Ich hielt in einer Seitenstraße an. Wir ließen den Jaguar stehen und gingen zu Fuß weiter.
    Das Golden Strip war ein ziemlich kleiner Laden. Er bestand aus einem Raum, in dem die drei oder vier Mädchen, die Harry Clayton ständig beschäftigte, ihre Gäste allabendlich unterhielten, und aus zwei Nebenräumen. Einer diente Harry Clayton als Büro, der andere den Mädchen als Garderobe.
    Wenn Mac Gregor sich hier verbarg, hatte er nicht allzu viele Möglichkeiten. Ich zweifelte auch daran, ihn hier zu finden. Aber wir durften keine Chance auslassen. Ich hielt einen vorbeifahrenden Streifenwagen an. Die beiden Beamten der City Police konnten uns behilflich sein, wenn wir Mac Gregor hier nicht fanden. Wir brauchen uns dann nicht lange mit Harry Clayton aufzuhalten. Die Cops konnten ihn ins Districtgebäude schaffen. Vorausgesetzt natürlich, dass wir wenigstens ihn hier erwischten.
    Wir beorderten die beiden Cops an den hinteren Ausgang des Ladens und stießen dann die vordere Tür auf. Meine Uhr zeigte inzwischen sieben Uhr.
    Trübe rote Lampen hüllten den Raum in ein mildes, den Schmutz verbergendes Licht. An der Bar saßen zwei betrunkene Matrosen. Ein dritter hatte seinen schweren Kopf auf einen der Tische gelegt und gab laute Schnarchtöne von sich. In kurzen Unterbrechungen lallten seine Lippen unverständliche Wortfetzen.
    Ich ging auf den Mixer zu, der ebenfalls mit schläfrigen Augen hinter seiner Theke hockte. Unser Kommen schien ihn nicht sehr zu interessieren, denn es veranlasste ihn keineswegs zu einer Änderung seiner bequemen Stellung.
    »Ist Harry da?« Meine Frage war ebenso kurz wie ausreichend. Der Keeper machte mit seinem Daumen eine müde Bewegung in Richtung der Tür, die sich seitwärts hinter seinem Rücken befand.
    »Ist er allein?«
    Er nickte nur kurz.
    Ich ging an ihm vorbei und stieß die Tür auf. Die Einrichtung des Raumes, den wir betraten, bestand aus einem großen Schreibtisch, einem kleineren Rauchtisch und zwei danebenstehenden Sesseln. Hinter dem Schreibtisch saß offensichtlich bei der Prüfung der Tageskasse ein großer, athletisch gebauter Mann. Würden seine ungesunde, fahle Gesichtsfarbe und seine eingefallenen Augen nicht dagegensprechen, hätte

Weitere Kostenlose Bücher