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0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Chance für Gangster
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auf den von Mr. High angebotenen Begleitschutz verzichten, aber unser Chef blieb hart. Phil prüfte noch einmal sorgfältig seine 38er, und nachdem die Kollegen, die uns unterstützen sollten, in unsere Pläne eingeweiht waren, konnte die Aktion starten.
    ***
    Wir durften nicht mehr lange warten, denn bis zum Morgengrauen waren es keine zwei Stunden mehr. Ein wesentlicher Bestandteil unseres Planes war, ungesehen an den vermutlichen Schlupfwinkel der beiden Gauner heranzukommen. Dann musste uns das Überraschungsmoment zu Hilfe kommen.
    Budd Mullighan und Joe Mac Gregor glaubten sich bestimmt zunächst in Sicherheit. An uns lag es nun, ihnen diese Sicherheit zu nehmen. Das Haus am östlichen Zipfel des Central Parks entsprach haargenau der Beschreibung Ben Compsons. Es war ein eingeschossiger, lang gestreckter Bau mit großen, beinahe bis zum Boden reichenden Fenstern, von denen eins beleuchtet war. Zum Central Park hin wurde es auf einer Länge von etwa 60 Yards durch eine beinahe mannshohe Hecke begrenzt. Ich musste also, um ungesehen heranzukommen, an einer anderen Seite einen Durchschlupf finden.
    Leise, jedes Geräusch vermeidend, schlich ich mich an der Hecke entlang. Der weiche Boden dämpfte jeden meiner Schritte. Plötzlich sah ich, dass an einer Stelle der Hecke sich eine schmale Öffnung befand. Sie war immerhin so breit, dass ich mich mit einiger Anstrengung hindurchzwängen konnte.
    Ich hielt die Luft an und spähte zum Haus hinüber. Es war zwar unwahrscheinlich, dass man das leise Knacken der Äste im Hause gehört hatte, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Da sich nichts rührte, schlich ich näher an den Bau heran. Auch das war nicht allzu schwierig, denn der kurz geschorene, weiche Rasen ließ meine Schritte unhörbar werden.
    Es dauerte keine zwei Minuten, bis ich vor dem erleuchteten Fenster stand. Die Vorhänge waren zugezogen, sodass der Einblick in den Raum unmöglich wurde. Ich wollte gerade mein Ohr gegen die Scheibe drücken, um festzustellen, ob sich jemand in dem Zimmer befand, als ich mitten in der Bewegung erstarrte.
    Es ist nicht einfach zu erklären, aber wenn man jahrelang mit der Gefahr auf einem Fuße lebt, dann entwickelt sich so etwas wie ein sechster Sinn. Dieser Instinkt, wenn wir ihn so nennen wollten, warnte mich auch jetzt. Ich spürte die Gefahr beinahe körperlich.
    Sollte mich Mac Gregor oder Mullighan oder wer sonst noch in diesem Hause war, beobachtet haben?
    Ich wollte zum Schulterhalfter greifen, weil man mancher Gefahr mit einer Smith & Wesson in der Hand viel leichter ins Auge sehen kann, als mich ein furchtbarer Schlag gegen die Schläfe traf. Ich hatte für einen Moment den Eindruck, als würde in meinem Schädel der Unabhängigkeitstag gefeiert.
    Das Feuerwerk war jedenfalls danach. Dann merkte ich, wie meine Knie weich wurden, und ich hatte das Gefühl, in einen riesigen Berg weicher Watte zu sinken.
    ***
    Als ich langsam wieder Herr meiner Sinne wurde, fand ich mich in einem kärglich eingerichteten Raum wieder. Eine schmale Liege, zwei alte, zerschlissene Sessel und ein kleiner, flacher Tisch waren alles, was dieser Raum an Mobiliar besaß. In einem der beiden Sessel saß mit lang ausgestreckten Beinen mein Freund Phil.
    Mühsam richtete ich mich auf und versuchte, den Homissenschwarm aus meinem Schädel zu verscheuchen. Außer einer taubeneigroßen Beule an der rechten Schläfe schien alles in Ordnung zu sein.
    Meine Kehle war so trocken wie ein Börsenbericht. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass beinahe zwei Stunden nach dem Überfall vergangen waren.
    »Du solltest mal nachsehen, ob du hier etwas Trinkbares findest«, sagte ich zu Phil.
    Mein Freund langte, ohne die bequeme Stellung zu verändern, hinter seinen Sessel und warf mir eine halbgefüllte Whiskyflasche zu.
    Ich verzichtete auf gewisse gesellschaftliche Formen, die bei derartigen Getränken die Benutzung eines Glases vorschreiben, und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche, Allmählich bekam ich meinen Körper wieder unter Kontrolle.
    »Habt ihr den Kerl gefunden, der mich hier niedergeschlagen hat?« Ich richtete mich auf und stellte die Flasche auf dem kleinen Tisch ab.
    »Wie wir es vereinbart hatten, nahm ich mir Mac Gregors Schlupfwinkel in Brooklyn unter die Lupe«, begann Phil seinen Bericht. »Er wohnt dort tatsächlich unter dem Namen Richard Duncan in einem Apartment-Haus. Der Manager des Hauses beschrieb mir diesen Duncan so eingehend, dass es für uns keinen Zweifel gibt. Richard

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