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0208 - Die blauen Herrscher

Titel: 0208 - Die blauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schutzfeld wird die Aufgabe haben, vordringlich das Leben der Ungeheuer zu schützen, denn die Gurus mit ihren paraphysikalischen Eigenschaften sind es doch, die allen Eindringlingen hier das Leben zur Hölle machen."
    „Danke, Tolot", sagte Perry Rhodan. „Ich werde mich danach richten!"
    Icho Tolot fragte Rhodan nicht, wie dieser sich verhalten würde.
    Aber mit leichter Spannung wartete er auf Rhodans Vorhaben, mit dem dieser dennoch sein Ziel erreichen wollte, zur nächsten Etage durchzustoßen.
    „Rudo, rufen Sie Redhorses Verband zurück!" erteilte der Großadministrator den Befehl. Danach stieg die Spannung in der Zentrale immer höher. Die Aktionen der CREST II und das Vordringen der Gurus waren ein Wettlauf auf zwei verschiedenen Ebenen..
    Wer würde diesen Wettlauf gegen die Zeit gewinnen?
    Lamon, der Uralte, sah zum dunkelrot leuchtenden Himmelsgewölbe hoch. Er betete zu den Blauen Herrschern. Er stand im Atrium des Reinen Hauses und hörte und sah nicht das geschäftige Kommen und Gehen seiner Mit-Diener.
    Als er sein Gebet beendet hatte, ging er zu den Reinen Räumen hinüber. Fünfzehn Zimmer bildeten die Südfront. Es waren kleine Räume, nur mit dem Notdürftigsten ausgestattet. Seit Anbeginn, so behauptete es die Überlieferung, dienten die Möbelstücke immer nur denjenigen, die das Hochziel ihres Lebens erreicht hatten und in die Hände der Blauen Herrscher gegeben wurden.
    In Lamons Augen strahlte das Inventar etwas aus, das Macht über jeden erhielt, der damit leben mußte. Schrieben denn nicht die uralten, unveränderten Zeremoniengebote vor, die Opfer auf die glückliche Stunde vorzubereiten, und behaupteten die Gebote nicht, daß jedes Opfer freudig zu den Blauen Herrschern gehen würde?
    Lamon trat vor den ersten Raum, der nur vom Atrium Licht bekam. Die Gittertür war gleichzeitig Fenster. Aufgerichtet, unbeweglich stand der Uralte. Er hörte nicht, was ihm von der anderen Seite des Gitters zugerufen wurde. Er handelte gemäß den Zeremonienvorschriften. Er wußte, daß sein Geist jetzt so stark war, in die Gedanken des Opfers einzugreifen. Die Vorschriften behaupteten es, und was sie behaupteten, war die reine Wahrheit.
    Er begann mit der Waschung des Geistes. Sein Mund bewegte sich, aber über die Lippen kam kein Laut. Hinter seinem Rücken war das Atrium leer. Wenn Lamon, der Uralte, seine Zeremonien abhielt, durfte niemand zusehen. Wer dagegen verstieß und ertappt wurde, hatte sich damit selbst zum nächsten Opfer für die Blauen Herrscher bestimmt.
    Als Lamon sich weit nach hinten beugte, daß er fast das Gleichgewicht verlor, hatte er die Waschung des Geistes am ersten Opfer der Blauen Herrscher beendet. Langsam richtete er sich auf und trat vor die Gittertür des zweiten Raumes.
    Er ging weiter, von für zu Tür, und als er seine Zeremonie zum fünfzehnten Mal wiederholt hatte, drehte er sich um, klatschte in die Hände und wartete auf das Erscheinen seiner Mit-Diener.
    Er richtete kein einziges Wort an sie, als sie schweigend vor ihm standen. Denn was getan werden mußte, wußte jeder. Seit ewigen Zeiten lag es in den Vorschriften fest. Es war so unabänderlich wie das regelmäßige Kommen und Gehen der Blauen Herrscher.
    Langsam ging Lamon nun über den langen, halbdunklen Gang und trat nach draußen auf die Straße.
    Wer ihn erblickte, blieb stehen, schloß die Augen und wartete, bis Lamon sich einige Schritte entfernt hatte.
    Er ahnte nicht, wie oft man ihm voller Haß und Furcht nachsah.
    Er näherte sich dem Platz, auf dem bald die fünfzehn Opfer Aufstellung nehmen würden. Als Lamon die Stelle erreicht hatte, blieb er stehen, um von hier aus zu den Blauen Herrschern zu beten. Es war seine Pflicht; so stand es in den Vorschriften.
    Die Position der Blauen Herrscher zueinander bildete immer noch ein gleichschenkliges Dreieck. Sie schwebten in jener Höhe, die sie vor Stunden eingenommen hatten. Vom Himmelsgewölbe fiel aus vielen Lichtquellen dunkles Rotlicht.
    Sie achteten nicht darauf, was sich unter ihnen auf dem Boden tat. Ihr gemeinsames Interesse galt einem bestimmten Punkt am Gewölbe. Sie fühlten, daß dort bald eine Veränderung eintreten würde.
    Auf ihre Art waren die Blauen Herrscher supersensibel, und nun, da sie eine Einheit bildeten, war ihre eigenartige Sensibilität um das Siebenundzwanzigste gewachsen.
    Sie fühlten den Pulsschlag ihrer Welt.
    Sie wußten, daß in der Stadt fünfzehn Opfer auf sie warteten.
    Aber sie wußten noch viel mehr. Doch es

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