0208 - Die blauen Herrscher
war. Was er sah, ließ ihn hoffen, daß die Besatzung die Landung überstanden hatte, ohne durch den Aufprall zerschmettert worden zu sein. Seiner Schätzung nach hatte der Fels unter dem Gewicht von Millionen Tonnen Terkonitstahl nur bis in ein paar Meter Tiefe nachgegeben.
Das ließ auf eine fast normale Landung des Raumers schließen.
Durch Zeichen an den Fahrer brachte Atlan ihr Fahrzeug zum Halten. Sie sprangen ab, nur Gucky nicht, der aber angestrengt lauschte.
Er hörte, wie die Schritte sich entfernten. Er hörte, wie die folgenden fünf anderen Fahrzeuge anhielten und die Männer von der C11 absprangen und auf das Schiff zuliefen. Die Geduld des Kleinen wurde auf eine harte Probe gestellt. Er sah schon den Augenblick herankommen, wo man versuchen würde, ihn wieder zur Besinnung zu bringen.
Als Teleporter war er doch der einzige, der ins geschlossene Schiff gelangen konnte.
Nanu, dachte er verwundert, als er kurz hintereinander helle, scharf klingende Töne hörte. Sie werfen Felsbrocken gegen die Kugelhülle!
Das war für ihn das Zeichen, zu handeln.
Gucky konzentrierte sich und rematerialisierte auf Oberst Cart Rudos Schoß, der im Pilotensitz saß und regelrecht vor sich hindöste.
„Hallo, Cart, einen schönen Gruß vom Chef. Er läßt fragen, wann du so freundlich bist, dein Schiff aufzumachen! Oder soll sich Perry die Finger wundklopfen?"
Der Epsaler stieß einen Schrei aus, sprang auf, rannte mit Gucky zur Funkzentrale und schrie die überraschten Männer an: „Der Chef steht draußen. Los, läßt den Funk laufen!"
„Oberst", sagte einer, „wir haben doch keinen Strom..."
Gucky hatte die Lage erfaßt. Er nahm Oberst Cart Rudo im Teleportersprung zur Hauptschleuse mit.
„Zum Teufel, Gucky, was war das?" fragte Rudo und rieb sich seinen Stiernacken.
„Das ist bei jedem Sprung ein Gruß aus dem Zentralraum. Cart.
Jetzt hast du auch mal erlebt, was ich in diesem verdammten Hohlplaneten schon alles mitgemacht habe. Aber gib schon den Befehl, die Schleuse zu öffnen. Ich springe zu Bert Hefrich, damit er Strom herunterschickt!"
Der Kleine war verschwunden. Oberst Rudo sah sich von Männern seiner Besatzung umringt. „Der Chef steht draußen und will herein", sagte er.
Da leuchteten neben der Hauptschleuse die Kontrollen auf.
Strom war vorhanden. Oberst Rudo schaltete. Er sah, wie das gewaltige Schleusentor sich öffnete; er sah, wie die Rampe langsam ausfuhr, und er erkannte auf einen Blick, daß sein stolzes Schiff ohne Teleskopstützen auf nacktem Fels lag.
Aber das alles zählte jetzt nicht. Der Chef kam mit seiner Frau die Rampe herauf. Neben Rudo erschien der Mausbiber wieder. Er watschelte bis an die Außenkante der Schleuse heran, hob seine Pfote zum Gruß und meldete, als Rhodan und Mory herankamen: „Sir, die Besatzung der CREST wartet auf Sie!"
ENDE
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