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0208 - Die sieben Leben des Vampirs

0208 - Die sieben Leben des Vampirs

Titel: 0208 - Die sieben Leben des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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paßten…«
    »So große Fledermäuse gibt es doch gar nicht«, warf Angela ein. »Du übertreibst.«
    »Du hast das Biest doch auch gesehen«, wehrte sich Ulrica.
    Bill Fleming beugte sich leicht vor und nippte an dem Bier, das das Essen beschließen sollte. »Es ist der klassische Fall, möchte ich sagen«, stellte er fest. »Ein Vampir will Sie als Opfer, Fräulein Daning. Die Träume waren so etwas wie eine Vorbereitung. Ich will nicht so weit gehen, daß er Ihnen diese Träume eingegeben hat, aber allein die Nähe des Vampirs reicht manchmal aus, das Unterbewußtsein aktivieren zu lassen. Sie ahnen seine Nähe, ohne zu wissen, was Sie da spüren, und das schlägt sich dann in Ihren Träumen nieder.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Ulrica.
    »Es ist auch nicht leich zu verstehen«, erwiderte Bill Fleming.
    »Es gehört in die tieferen Bereiche der Parapsychologie. Professor Zamorra könnte Ihnen das alles mit treffenderen Worten schneller erklären als ich.« Er wechselte einen raschen Blick mit Manuela. »Wollten wir nicht morgen sowieso nach Frankreich fliegen?«
    »Fahren«, widersprach Manuela. »Mit dir zusammen setze ich mich in kein Flugzeug. Es könnte wieder abstürzen.« Bill schmunzelte.
    »Wie dem auch sei«, nahm er den Faden wieder auf. »Ich schätze, daß der Vampir sich heute morgen endlich an Sie heran machen wollte. Aber es war schon früher Morgen, und er mußte zurück in seinen Sarg. Also wird er in der kommenden Nacht zurückkehren.«
    »Das klingt alles wie im Horror-Film«, sagte Angela ein wenig abfällig. »Der Vampir muß zurück in seinen Sarg… so'n Quatsch.«
    »Es ist der Vorteil des Vampirs, daß man ihn nicht ernst nimmt«, sagte Manuela leise.
    Bill Fleming leerte das Bierglas endgültig und wischte sich den Schaum der Einfachheit halber per Ärmel von den Lippen.
    »Ich habe einen Vorschlag, Fräulein Daning«, sagte er. »Wir könnten dem Vampir in Ihrer Wohnung eine Falle stellen.«
    ***
    Zamorra faltete den Brief wieder zusammen und strich mit den Fingerkuppen über das Amulett. »Krakow«, sagte er vorsichtig. »Krakow also… und du bist dir da vollkommen sicher, Nici?«
    »So sicher, wie ein Mensch nur sein kann«, erwiderte Nicole Duval bestimmt. »Der Vampir aus Gryfs Brief ist derselbe, von dem ich geträumt habe. Es gab also doch einen Zusammenhang. Das war die Spur.«
    »Die Spur, von der wir immer noch nicht wissen, wohin sie führt«, sagte Zamorra nachdenklich. »Es ist eigenartig. Wenn es derselbe Vampir ist, kannst du nach Recht und Gesetz nicht mehr von ihm geträumt haben. Ihr habt euch niemals gesehen, und er ist keine Gefahr mehr, daß eine Vorahnung dich vor ihm warnen könnte. Wenn Gryf einen Vampir beseitigt, tut er dies äußerst gründlich.«
    »Das ist wahr«, murmelte Nicole und griff mit spitzen Fingern nach dem Brief. »Vampire zerfallen doch normalerweise zu Staub, nicht wahr?«
    Zamorra nickte.
    »Aber davon erwähnt Gryf nichts.«
    »Wahrscheinlich, mein Schatz, weil es allgemein üblich ist, daß ein gepfählter Vampir zu Staub zerbröselt. Man braucht es nicht eigens zu erwähnen.«
    »Zwölf Menschenalter hat er bestimmt auf dem Buckel, sieht aber nicht so aus. Aber als ich ihn mit dem Silberstab pfählte, zeigt er als Toter sein wahres Alter«, las Nicole die beiden Sätze vor, die Zamorra vorhin in einem anderen Zusammenhang aufgefallen waren. »Gryf schreibt von dem hohen Alter des Burschen und daß es ihm bei dessen Sterben auffällt, hält es dann aber nicht für nötig, noch einen Satz hinzuzufügen und uns zu beruhigen! Da ist was faul!«
    »Wieder eine Spur?« fragte Zamorra leise.
    »Vielleicht… ich ersehe hieraus nur, daß der Vampir sich irregulär verhalten hat und nicht zu Staub zerfiel. Du kennst Gryfs Formulierungen wie ich. Wenn er so ausschweifend schreibt; zeigt er als Toter sein wahres Alter, hätte er auch noch: und zerfällt zu Asche! hinzufügen können. Das fehlt aber. Krakows Körper existiert noch.«
    »Aber er ist tot«, beharrte Zamorra.
    Nicole strich über seine Wange. »Du weißt doch, daß ein warmer Blutstropfen auf der Asche des Vampirs genügt, ihn wieder aufstehen zu lassen. Ich bin der Überzeugung, daß dieser Krakow noch oder wieder lebt, deshalb habe ich wahrscheinlich von ihm geträumt.«
    Zamorra nickte bedächtig.
    »Das würde bedeuten, daß Gryf zum ersten Mal in seinem Leben einen Fehler begangen hat«, sagte er.
    »Nobody is perfect«, lächelte Nicole. »Auch Gryf und wir sind nicht vor

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