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0208 - Die sieben Leben des Vampirs

0208 - Die sieben Leben des Vampirs

Titel: 0208 - Die sieben Leben des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewesen, und so würde es wieder sein.
    Krakow wartete ab. Er hatte Zeit, unglaublich viel Zeit. Denn sein fünftes Leben hatte gerade erst begonnen.
    ***
    Angela war pünktlich wieder aufgekreuzt, um Ulrica abzuholen und mit ihr nach Hause zu fahren. Erst als sie den schwarzen Sportwagen sah, erinnerte sie sich daran, daß der Programmablauf des heutigen Mittags etwas anders sein sollte: Manuela und dieser Bill Fleming wollten sich mit Ulli unterhalten.
    Schon von weitem sah Angela sie zu dritt auftauchen.
    Offenbar hatten sie sich schon im Hochschulgebäude getroffen und kamen jetzt heran.
    »Wo gibt es denn hier ein vernünftiges Restaurant, in dem man nicht nur gut und preiswert essen kann, sondern sich auch mal bewegen kann?« fragte Bill.
    »Es gibt da eins in der Innenstadt«, entsann sich Angela.
    »Aber…«
    Manuela sah ihren fragenden Blick. »Stell deinen Döschewo in unsere Parklücke. Wir fahren mit dem Bitter und bringen dich hinterher zum Auto zurück, okay? Dann brauchen wir nicht mit zwei Wagen durch die Innenstadt.«
    Angela nickte. Sie sah zu, wie sich das schlanke, braunhaarige Mädchen hinter das Lenkrad des flachen Wagens faltete und ihn aus der engen Parklücke manövrierte. Immerhin besaß der Sportwagen, von dem es nicht sonderlich viele Exemplare auf der Welt gab, nicht unbeträchtliche Abmessungen.
    Dafür bot er dank langen Radstands gerade ausreichend Platz für vier Personen und unterschied sich dadurch wohltuend von amerikanischen Sportwagen, die zwar auch äußerlich groß waren, innen aber Sardinenbüchsen ähnelten. Ebenso annehmbar war die Geräuschkulisse des großvolunügen V-8-Motors.
    Manuela kurvte den schweren Wagen geschickt durch den mittäglichen Großstadtverkehr Bochums und brachte ihn schließlich einigermaßen passabel am Straßenrand zum Stehen.
    Ausnahmsweise gab es hier mal kein Halteverbotsschild; vielleicht war es von erbosten Autofahrern abgesägt worden. Zu viert suchten sie das kleine, gemütliche Lokal auf.
    »Wie habt ihr euch eigentlich gefunden?« fragte Angela Mosach interessiert. Manuela Ford und Bill Fleming sahen sich schmunzelnd an.
    »Im Flugzeug«, berichtete Manuela. »Ich hatte gerade so etwas wie eine Weltreise von meinem ersten Lottogewinn in Arbeit. Prompt mußte natürlich ausgerechnet die Maschine auf dem Flughafen von Paris bei der Landung Bruch machen. Bill erwies sich als heldenhafter Retter vor dem Flammentod und im Nachhinein als netter Kamerad. Er war unterwegs zu einem Loireschloß, wo ein Bekannter von ihm haust. Ein Parapsychologe, der Dämonen und Gespenster jagt.«
    »Au weh«, konnte sich Angela die Bemerkung nicht verkneifen.
    »Bill jagt auch«, verkündete Manuela. »Deshalb interessiert er sich ja so für Ullis Traum.«
    Ulrica hatte sich weit zurück gelehnt und war immer noch schweigsam. Ihre Blicke wanderten von dem hochgewachsenen, sportlich wirkenden Amerikaner mit dem blonden Haar zu der brünetten Manuela und wieder zurück. »Wir haben da schon einige Sachen zusammen erlebt, bei denen sich andere Leute an den Kopf fassen würden«, hörte sie Manuela fortfahren.
    Ulrica überlegte, wie weit sie den beiden Glauben schenken durfte. Sie kannte Manuela von früher; sie hatten gemeinsam studiert. In letzter Zeit war die Verbindung lockerer geworden, weil Manu sich höchstens noch einmal in der Woche an der Hochschule sehen ließ und ansonsten ihre Heimatstadt Recklinghausen unsicher machte. Sie hatte ihr Schäfchen im Trockenen; das gut angelegte Geld vermehrte sich jetzt fast von allein. Ulrica hatte einmal etwas von zwei bis drei Millionen läuten gehört; und die leidenschaftliche Tipperin Manuela spielte immer noch weiter Lotto.
    Sie würde ihren Scherz nicht so weit treiben. Ulrica wußte es.
    Manuela meinte es todernst. Und auch der Amerikaner, der bisher nicht all zu viel gesprochen hatte, sah nicht so aus, als wolle er ein grausames Spiel mit ihrer Leichtgläubigkeit treiben.
    »Also schön«, sagte sie und gab sich einen leichten Ruck nach vorn. »Kommen wir zur Sache, bevor das Essen kommt.«
    »Nach dem Essen«, sagte der Amerikaner. »Vielleicht schmeckt es uns hinterher nicht mehr.«
    Irgendwann später erzählte Ulrica von ihrem Traum und dem Angriff der Fledermaus. Immer wieder hakte Bill nach und fragte nach Einzelheiten.
    »Wie groß war das Tier?«
    Ulrica versuchte sich zu erinnern. »Weit mehr als kopfgroß der Körper… ich wunderte mich schon, daß die ausgebreiteten Schwingen überhaupt durchs Fenster

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