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0208 - Die sieben Leben des Vampirs

0208 - Die sieben Leben des Vampirs

Titel: 0208 - Die sieben Leben des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ausbauen«, sagte die braunhaarige Kunststudentin.
    Der Wagen stand unberührt. Manuela schloß auf und legte dabei die Kurzschlußsicherung still. Nicole lehnte sich über das Wagendach, »Bist du sicher, daß ich es schaffe, mich in den Wagen zu falten?« fragte sie.
    »Sicher bin ich sicher«, sagte Manuela. Sie wollte um den Wagen herumgehen, als sie mitten in der Bewegung erstarrte.
    Vögel in der Großstadt…?
    Aber das war kein Vogel, was da mit der Spannweite eines Albatros oder noch größer heransegelte. Das war etwas anderes.
    Und wie schnell er herankam, direkt auf Nicole zu, die der gewaltigen Fledermaus den Rücken zuwandte und sie weder sah noch hörte.
    »Der Vampir!« schrie die Studentin auf.
    ***
    Es war Krakow nicht schwer gefallen, die Spur aufzunehmen.
    Er hatte den weißen Bungalow weiträumig umkreist und beobachtet. Der blonde Vampir töter befand sich im Haus, gemeinsam mit einem Freund, den Krakow nicht kannte. Die junge Frau mit dem langen braunen Haar war verschwunden, und mit ihr der schwarze, pferdelose Wagen, diese Errungenschaft menschlicher Technik, die Krakow immer noch, nach all den Jahrzehnten der Angewöhnung, als abartig empfand. Widernatürlich, das war es! Wenigstens hatte es in den Weiten der russischen Steppe nur sehr selten so eine stinkende Blechkiste gegeben. Pferdewagen waren dem Vampir weitaus angenehmer.
    Aber in der modernen Zeit und in Siedlungs-Ballungsgebieten mußte er mit dem Phänomen Automobil leben, ob es ihm gefiel oder nicht.
    Erfahrungsgemäß würde das Mädchen der weniger gefährliche Teil sein. Und über dieses Mädchen würde auch der Vampirtöter angreifbar sein. Krakow beschloß, nicht in den Bungalow einzudringen, sondern der Spur zu folgen, die der Wagen hinterlassen hatte..
    Mit den feinen Sinnen seiner Vampir-Magie nahm Krakow mehrere Spuren wahr. Zu seiner Erleichterung konnte er sie in der zeitlichen Reihenfolge ohne sonderliche Schwierigkeiten unterscheiden. Er folgte der jüngeren und dadurch stärker ausgeprägten Spur.
    An ihrem Ende würde sich das braunhaarige Mädchen befinden.
    Schließlich fand der Vampir den Wagen mitten in der Großstadt auf einem Parkplatz, aber er war leer. Vergeblich versuchte Krakow zu wittern, aber die Aura des Mädchens war ihm entgangen und ging unter in der eines anderen Wesens.
    Aber die Braunhaarige würde zurückkehren. Krakow brauchte nur zu warten.
    Dies tat er in einiger Entfernung in der Krone eines mächtigen Baumes. Er lauerte dort oben und beobachtete die Umgebung.
    Plötzlich sah er die beiden Gestalten, die sich zielstrebig näherten.
    Und er erkannte das Mädchen wieder, das in der Nacht dabei gewesen war und das Fenster geschlossen hatte. Er unterhielt sich lebhaft mit dem anderen Mädchen…
    Als sie den Wagen erreicht hatten, griff der Vampir an.
    Lautlos löste er sich aus dem hohen Baum und stieß mit kraftvollem Schwingenschlag auf seine Opfer herab, die von seiner Anwesenheit nichts ahnten.
    ***
    »Wie sieht es eigentlich mit der neuen Expedition in die Blaue Stadt aus?« wollte Zamorra wissen. Er hatte sich von der magischen Anstrengung wieder einigermaßen erholt und fühlte sich imstande, Bäume auszureißen - zumindest Bonsais, die japanischen Mikro-Bäumchen für den Blumentopf. Die Zeit rann dahin, und weder von Manuela noch von Nicole war etwas zu sehen. Sie schienen es in der kleinen Kneipe auszuhalten.
    Bill Fleming räusperte sich.
    »Tja«, sagte er. »Ich habe bereits einen großen Teil der Genehmigungen einholen können. Größtenteils geht es nur noch um die Finanzierung der Expedition. Ich schätze, daß wir vielleicht, wenn alles gut geht, in einem halben Jahr loslegen können.«
    »Du denkst daran, daß ich mit will?«
    Bill Fleming nickte.
    Die Bla ue Stadt - das war eine Episode, an die er nur mit gemischten Gefühlen zurück dachte. Er hatte sie irgendwo im Dschungel Zentralafrikas, der für Weiße immer noch ein paar Millionen Überraschungen bereit hält, rein zufällig beim Überfliegen entdeckt und eine Forschungsexpedition dorthin geleitet. Die Stadt war ein eigenartiges Phänomen. Sie mußte irgendwann in der frühen Eisenzeit erbaut worden sein und schimmerte in einem intensiven Blau, aber allein die Art, in der die Häuser im Schatten einer steilen Felswand und umringt vom Dschungel konstruiert waren, gingen weit über das technische Knowhow von Eisenzeitlern hinaus. Bill Fleming, der Historiker, war von dem Rätsel dieser Stadt fasziniert.
    Jemand hatte im

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