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0208 - Die sieben Leben des Vampirs

0208 - Die sieben Leben des Vampirs

Titel: 0208 - Die sieben Leben des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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taumelte zu Boden.
    »Nicole!« stieß sie hervor.
    »Warte!« rief die Französin und riß an den Knöpfen ihrer Bluse, unter der sie das Amulett trug. »Ich…«
    Der Vampir sprang Manuela an und schleuderte sie zu Boden.
    Dann sprang er förmlich quer über den Sportwagen hinweg auf Nicole zu, die nicht schnell genug fe rtig geworden war. Die Krallenbeine umklammerten blitzartig ihre Arme, »Nein!« schrie Nicole. »Das…«
    »Hilfe!« ertönte Manuelas lauter Ruf. »Zu Hilfe! Überfall! Helft doch!«
    Irgendwo ertönten laute Stimmen.
    Da schwang der Vampir sich noch einmal herum. Nicole prallte, plötzlich losgelassen, mit dem Kopf gegen eine vorspringende Karosseriekante und sank nieder. Der Vampir warf sich erneut auf Manuela, die noch nicht wieder vom Boden hochgekommen war. Ein heftiger Schwingenschlag ließ ihren Hilferuf jäh verstummen.
    Sekundenbruchteile spater spürte sie die nadelspitzen Eckzähne des Blutsaugers an ihrem Hals…
    ***
    Als draußen der kurze Hupton erklang, lief Bill wie elektrisiert zur Tür. »Vorsicht«, warnte Zamorra. »Paß auf, Bill! Es könnte eine Falle sein! Vielleicht lauert der Vampir draußen darauf, daß du…«
    Fleming winkte heftig ab, verlangsamte aber seine Geschwindigkeit und öffnete die Haustür tatsächlich nur zögernd. Draußen stand das Taxi vor der Einfahrt.
    Bill trat ins Freie und warf einen vorsichtigen Blick in die Runde und zum Himmel empor. Aber kein Vampir erschien in der Luft, um sich auf ihn zu stürzen.
    Mit gemischten Gefühlen folgte Zamorra ihm. Bill schloß ab, und gemeinsam gingen sie auf das Taxi zu. Der Fahrer winkte ungeduldig.
    »Machen Sie immer so langsam?«
    Bill grinste. »Erst einmal zum Bahnhof, bitte«, sagte er.
    »Achten Sie auf entgegenkommende Fahrzeuge. Wenn Sie einen Bitter CD in schwarz sehen, kehren Sie bitte um.«
    Der Fahrer schob seine Prinz- Heinrich-Mütze in den Nacken.
    »Sie sind gut, mein Freund«, bemerkte er. »Schwarze Wagen in der Nacht sind immer besonders gut zu er kennen, vor allem als Gegenverkehr. Und ein… wie hieß das Tier? Was ist das für ein Wagen?«
    »Ein Sportwagen«, half Zamorra aus.
    »Na schön, ich halte die Augen offen. Aber versprechen kann ich Ihnen nichts«, meinte der Fahrer und ließ den Mercedes anrollen.
    »Wir auch«, murmelte Zamorra und suchte am Nachthimmel hinter dem Wagen die typische Silhouette eines fliegenden Vampirs. Aber er konnte nichts entdecken.
    Ließ der Vampir die Gelegenheit wirklich ungenutzt verstreichen?
    ***
    Krakow schmeckte das warme Blut. Aber er trank kaum. Er hatte nicht die Zeit dafür, und er brauchte es auch noch nicht unbedingt. Noch hielt er aus. Aber er wollte die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreic hen lassen, den Keim in das Blut des Mädchens zu impfen.
    Stimmen ertönten, Schritte hasteten näher. Krakow sah die Schatten einiger Männer heranhuschen, die von dem Schrei des Mädchens alarmiert worden waren.
    Da löste er sich von der Braunhaarigen, hüpfte flatternd wieder über den Sportwagen und fand das andere Mädchen, das offenbar das Bewußtsein verloren hatte. Das war gut. Krakow schlug die Klauen in die Kleidung der jungen Frau und schwang sich mit ihr in die Luft.
    Laute Rufe der Überraschung erschollen. Menschen blieben verblüfft stehen und verfolgten im blassen Mondlich und der schwachen Beleuchtung entfernter Straßenlampen das unglaubhafte Bild einer gewaltigen Fledermaus, die mit einer jungen Frau in den Klauen mit hoher Geschwindigkeit davon strich.
    Der Vampir hatte sich blitzschnell zu dieser Entführung entschlossen. Das war besser als der Versuch in seinem fünften Leben, einen Köder zu präparieren. Mit seiner Geisel hielt er ein Druckmittel in der Hand. Und zur Not - konnte er ihr Blut trinken…
    Und niemand konnte seine Flucht mehr aufhalten.
    Der Mercedes rollte auf dem Taxistand vor dem Bahnhofsgebäude aus. Von hier aus war es einerseits zum »Spökenkieker« und andererseits zu jenem parkuhrfreien Abstellplatz, auf den Manu ihren Wagen meist in unmittelbarer Nähe des Busbahnhofs zu parken pflegte, nur ein paar hundert Meter weit. Dieser Parkplatz war zwar durch eine Großbaustelle ein wenig umständlich wieder zu verlassen, sparte aber Parkgroschen und »Knöllchen« - und war daher immer stark frequentiert.
    Bill zahlte den Fahrer aus. Zamorra war schon ausgestiegen.
    »Schau mal da«, sagte er und deutete dorthin, wo in einiger Entfernung Blaulichter zuckten. »Da muß was los sein.«
    »Manus Stammparkplatz«,

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