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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach Miller. Gordon Miller hatte jahrelang das Amt des Bürgermeisters innegehabt, jetzt war er pensioniert und kümmerte sich zusammen mit seiner Familie um den Betrieb. Miller besaß eine Whiskydestille. Der Schornstein dieser Fabrik war praktisch zu einem Wahrzeichen von Maghel geworden. Wenn er rauchte, dann ging es auch den Leuten gut, denn Miller beschäftigte einige Arbeiter und Angestellte. Er selbst besaß zwei Häuser. Eins außerhalb, wild romantisch gelegen, und das zweite innerhalb der Stadt.
    Dort wartete er auf Sinclair.
    Ein feines Lächeln umspielte die Lippen des älteren Mannes, als er durch den Ort schritt. Nichts hatte sich verändert. Frauen gingen einkaufen, Kinder spielten, es herrschte wenig Verkehr, und der kleine Marktflecken wirkte wie leergefegt.
    Hier wohnte auch Gordon Miller. Sein Haus zeigte einen kräftigen Anstrich. Es war schon älter, besaß drei Etagen und eine mit Stuck besetzte Fassade. Eigentlich paßte es von seiner äußeren Form nicht hierher, doch Miller, der es von seinem Vater übernommen hatte, sah keinen Grund, die Fassade zu verändern.
    Verschwunden war allerdings der kleine Vorgarten. Statt dessen gab es dort Einstellplätze für zwei Autos.
    Ein Range Rover stand dort neben einem dunkelblauen Bentley. Horace Sinclair schritt zwischen den beiden Wagen durch und sah schon die Klingel an der Tür. Er drückte den Knopf, hörte den melodischen Gong.
    Wenig später wurde geöffnet. Der Hausherr stand vor ihm.
    »Horace!« sagte er, »ich freue mich.«
    Die beiden Männer begrüßten sich. Sie waren ungefähr im gleichen Alter, und Miller führte seinen Gast sofort in das Arbeitszimmer, wo sich dieser seines Mantels entledigte.
    »Wo ist denn Ann?« fragte er.
    »In Glasgow«, erwiderte der Whiskybrenner. »Sie will sich etwas gönnen. Frühjahrsgarderobe. Die Tochter hat sie mitgenommen. Du weißt ja, wie die Frauen sind. Aber setz dich doch. Möchtest du einen Whisky?«
    Horace Sinclair lächelte verschmitzt.
    »Habe ich dein Angebot schon einmal abgelehnt?«
    »Nein, das nicht. Es wäre auch eine Todsünde.«
    »Das weiß ich.« Sinclair griff in seine Seitentasche und holte eine Dunhill-Pfeife nebst Tabak hervor. Mit ruhigen Bewegungen stopfte er sie und schaute sich dabei um.
    Verändert hatte sich nichts. Noch immer stand der große Eichenschreibtisch mitten im Raum. Umgeben war er von Bücherregalen, nur von dem großen Fenster unterbrochen, durch dessen Scheibe der Blick in einen Garten fiel, der um diese Jahreszeit allerdings trostlos aussah.. Horace Sinclair zündete sich die Pfeife an und paffte die ersten, würzigen, blaugrauen Wolken, die träge der Decke entgegenstiegen.
    Miller kam mit dem Whisky. Er hatte in letzter Zeit fast seine gesamten Haare verloren. Die wenigen, ihm gebliebenen, hatte er nach hinten gekämmt. Wie eine dünne Schicht lagen sie auf seinem Kopf. Sein Gesicht war auch etwas schmaler geworden. Unter den dunklen Augen lagen Ringe, ein Zeichen, daß er wenig Schlaf gefunden oder Sorgen hatte. Das fiel auch seinem Besucher auf. Er meinte: »Du siehst nicht gerade wie das blühende Leben aus, Gordon.«
    Miller nickte. »Da hast du recht, Horace. Ich fühle mich auch dementsprechend.«
    »Hängt das mit den Ereignissen zusammen, deretwegen du mich hast kommen lassen?«
    »Ja.«
    »Und? Ist es sehr schlimm?«
    Miller antwortete noch nicht. Er ließ sich in den zweiten Ledersessel fallen und hob sein Glas. »Cheerio, Horace.«
    »Auf dein Wohl.«
    Die beiden Männer tranken. Sinclair verzog anerkennend das Gesicht.
    »Superklasse.«
    Gordon Miller lächelte. »Wenn einer Whisky brennen kann, dann der alte Miller.«
    »Ja, das schmeckt man.«
    Miller stellte sein Glas weg und rieb sich die Hände. »Um noch einmal auf die Ereignisse zurückzukommen«, sagte er. »Sie sind wirklich schlimm, und du, Horace, hängst irgendwie mit drin.«
    »Dann berichte mal.«
    Miller erzählte. Er mußte sich einiges zusammenreimen, wie den Flugzeugabsturz, aber er konnte genaue Tatsachen nennen, als es darum ging, die Szene auf dem Friedhof zu schildern.
    »Der Mann hängt fest, Horace. Er ist mit dem verdammten Grabstein verwachsen. Wir haben mit dem Unglücklichen sprechen können. Er hat den Namen Sinclair gesagt.«
    »Wie ist er darauf gekommen?«
    »Der Name war plötzlich auf dem Grabstein der Gruft zu lesen.«
    »Nur Sinclair?«
    »Nein, auch ein Vorname. Und zwar John.«
    Horace stellte das Glas weg und atmete dabei tief ein. »Also John Sinclair«,

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