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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch so. Bleib aber da.«
    »Mach ich. Der andere ist sowieso entwischt.«
    Auch mein Vater hatte die Worte vernommen. Mit kratziger Stimme sagte er: »Der kommt wieder, John. Verdammt, der kommt wieder, das kannst du mir glauben.«
    »Aber jetzt nicht«, erwiderte ich und zog meinen Vater auf die Beine.
    »Ich…ich weiß, wer er ist, John…«
    »Später, Dad. Das kannst du mir alles später erzählen. Zuerst einmal müssen wir aus dieser verdammten Gruft.« Der alte Herr war sehr wacklig auf den Beinen. Als er die ersten zögernden Schritte ging, wollte er in den Knien einknicken. Ich hatte Mühe, ihn auf den Beinen zu halten.
    Sukos Hilfe kam mir sehr gelegen. Der Chinese kniete am Rand der Gruft und hatte die Arme ausgestreckt. Gemeinsam hievten wir meinen Vater hoch.
    Oben kümmerten sich Suko und Gordon Miller um ihn.
    Ich blieb in der Gruft und untersuchte den Sarg. Er war im Gegensatz zu der Steinplatte nicht zerstört worden, doch er verfiel, da er schon sehr alt war und immer in diesem luftdicht abgeschlossenen Käfig gestanden hatte. Jetzt drang Sauerstoff an das Holz, es wurde brüchig, wobei es dem Alter Tribut zollte.
    Mit dem Fuß trat ich dagegen. Das Holz splitterte nicht einmal, es fiel zusammen wie nasse Pappe.
    Ansonsten befand sich nichts in der Gruft, was mich auf die Spur des geheimnisvollen Wesens gebracht hätte. Ich entdeckte auch keine Verbindung zwischen der Gruft und dem Grabstein, beide schienen unabhängig voneinander zu sein.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls ins Freie zu klettern. Der Grabstein stand noch, während die Grabplatte verschwunden war.
    Einfach aufgelöst. Ich konnte mir das nur so erklären, daß sich in dem Stein eine stärkere Magie als in der Platte verborgen gehalten hatte.
    Mein Vater wurde zwar noch immer von Suko gestützt, er hatte sich inzwischen wieder einigermaßen erholt. Tief und schwer atmete er durch. Sein Gesicht hatte auch Farbe bekommen, und er schaute mich lächelnd an, als ich den unheimlichen Raum unter der Erde verließ.
    »Du hast mir das Leben gerettet, John.«
    Ich stand auf und klopfte mir die Hände sauber. »Hör auf, Dad. Das hätte jeder andere auch getan.«
    »Aber du hast es geschafft.«
    »Weil ich mein Kreuz hatte, das ist alles.« Ich schaute mich um.
    »Eigentlich haben wir hier nichts mehr verloren«, sagte ich. »Das Wesen ist entkommen. Wir müssen sehen, wo wir den Hebel ansetzen.«
    »Ich kann dir dazu etwas sagen, John.«
    »Klar, Dad. Aber nicht hier.«
    »Wir gehen zu mir«, sagte Gordon Miller sofort.
    »Und was machen wir mit ihm?« Ich hatte den Piloten nicht vergessen.
    »Den nehmen wir mit.«
    Das war eine Aufgabe für Suko. Er warf sich den Mann über die Schulter, der dies apathisch über sich ergehen ließ. Ich stützte meinen Vater, Miller ging neben uns her. So verließen wir den Friedhof.
    Allerdings war ich mir sicher, daß ich noch einmal zurückkommen würde.
    Und dann unter veränderten Vorzeichen.
    ***
    Wir saßen in Gordon Millers Arbeitszimmer. Wir, das waren Mr. Miller, mein Vater, Suko und ich. Der völlig erschöpfte und entnervte Pilot hatte im Gästezimmer seinen Platz gefunden. Dort lag er auf einem Bett.
    Wir hofften, daß er schlafen konnte.
    Mein Vater hatte berichtet. Gut erholt zeigte er sich. Es hing auch damit zusammen, daß er seine Stimme mit Mineralwasser geschmiert hatte, wie er sich auszudrücken pflegte, und er hatte trotz seiner Angst unten in der Gruft gut aufgepaßt. Kaum ein Wort war ihm entgangen, und so erfuhren wir, welch eine Bewandtnis es mit unserem Ahnherrn auf sich hatte.
    John Sinclair, mein Namensvetter, hatte sich tatsächlich dem Teufel verschrieben. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Asmodis hatte mir nie etwas darüber erzählt, denn die Chance dazu hatte er längst gehabt, denn mehr als einmal stand ich ihm bereits gegenüber. Ein Ahnherr in der Sinclair-Familie als Dämon war wohl einer seiner großen Trümpfe gewesen. Allerdings hatte er ihn bisher nicht so ausspielen können, wie er es sich wohl vorstellte. Wir waren da ein wenig schneller gewesen.
    Bei einem ausgezeichneten Whisky dachte ich über das nach, was mein Ahnherr geworden war.
    Ein Dämon. Genauer gesagt: ein Alp.
    Was wußte ich darüber? In den Sagen und Legenden der Völker geisterte der Alp als schwarzes, großes, kugelförmiges Wesen herum, der des nachts die Menschen besuchte und sich auf ihren Betten festsetzte, wobei seine höllischen Gedanken in die Gehirne der Menschen eindrangen,

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