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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr Unterbewußtsein beeinflußten und ihnen die schrecklichen Alpträume brachten.
    Eine Sage war es also nicht gewesen. Dieser Alp existierte tatsächlich.
    Und er war vom Teufel persönlich erschaffen worden, wenn ich den Worten meines Vaters glauben sollte. Über meinen Namensvetter selbst wußte ich nicht allzuviel. Er war das Schwarze Schaf seiner Familie gewesen, hatte sich einen Dreck darum gekümmert, was andere machten oder taten und war seine eigenen Wege gegangen.
    Die Wege der Hölle!
    Er hatte mit dem Teufel paktiert. Wie und wieso, das wußte niemand zu sagen, doch der Teufel hatte sich seiner erbarmt. Oder auch nicht. Es kam darauf an, aus welcher Perspektive man die Sache betrachtete. Für meinen Ahnherrn war das wohl das beste gewesen. Er lebte weiter. Nur wie. Als Alp, um die Menschen zu quälen und ihnen die schrecklichen Träume zu schicken.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und schaute versonnen dem blaugrauen Rauch nach.
    »Woran denkst du, John?« fragte mich mein Vater.
    »An den Alp.«
    Daddy lächelte. »Das ist klar, aber wie willst du ihm beikommen?«
    Ich hob die Schultern.
    »Das ginge wohl am besten nur nachts«, meinte Suko. »Dann kommt er zu den Menschen und bringt seine grausamen Träume.«
    Ich gab meinem Freund recht. »Fragt sich nur, zu welcher Person er kommt. Wir haben da leider keinen genauen Anhaltspunkt und sind nur auf Spekulationen angewiesen.«
    »Vielleicht kann uns Mr. Miller weiterhelfen«, meinte der Chinese.
    »Ich?« Miller war baff erstaunt.
    »Ja«, sagte Suko. »Sie - kennen sich doch am besten hier in Maghel aus und wissen über die Leute Bescheid. Der Alp sitzt ja nicht ewig in seiner Gruft. Sie ist für ihn ein Schlupfwinkel. Ich kann mir vorstellen, daß er sie des nachts verläßt und mit seinem schlimmen Treiben beginnt.«
    Die Gedankengänge meines Partners waren wirklich nicht von der Hand zu weisen. Ich ahnte, worauf er hinauswollte und bekam es mit der nächsten Frage bestätigt.
    »Haben Sie vielleicht von irgendwelcher Seite erfahren, daß sich die Alpträume in letzter Zeit vermehrt haben? Nahmen sie zu? Haben die Menschen etwas erzählt?«
    Miller schien nicht zugehört zu haben, denn er deutete auf sich und fragte: »Bin ich gemeint?«
    »Natürlich.«
    Er hob die Schultern. »Das ist eine schwierige Frage. Sicher, in meiner Firma arbeiten zahlreiche Menschen aus dem Ort, ich komme auch mit vielen zusammen, aber wir reden ja nie über private Dinge. Ich kann die Leute schlecht fragen, was sie geträumt haben.«
    Das stimmte. Es wäre wirklich zuviel verlangt gewesen. Wir mußten es anders anpacken.
    »Haben Sie selbst in der letzten Zeit stärkere Alpträume verspürt?« wandte ich mich an Gordon Miller.
    »Nein.«
    Die Antwort kam ein wenig plötzlich. Das hatte auch mein Vater bemerkt, denn er sagte zu seinem Freund: »Überlege genau, Gordon. Vielleicht hast du tatsächlich…«
    »Wirklich nicht. Ich nehme immer Schlaftabletten, weil…«
    »…Sie nicht einschlafen können und Sie Alpträume quälen«, vollendete ich.
    »Da haben Sie sich verkalkuliert, Mr. Sinclair. Ich habe andere Probleme. Sie müssen wissen, daß ich ein kleiner Unternehmer bin und seit Jahren in einem Existenzkampf stehe. Hier ist es wie überall. Die großen Konzerne wollen uns kaputtmachen, und man muß wirklich am Ball bleiben, um mithalten zu können. Zum Glück ist es meinem Sohn und mir gelungen, eine Marktlücke zu entdecken. Wir haben uns spezialisieren können und auch entsprechende Abnehmer. Als Optimist sehe ich einen Aufschwung, doch in den letzten Monaten hat es mies ausgesehen, das muß ich einmal sagen, um Ihnen meine Schlafbeschwerden zu erklären.«
    So kamen wir wirklich nicht weiter.
    Ziemlich betrübt schauten wir aus der Wäsche. »Hat einer einen anderen Vorschlag?« fragte ich.
    »Bleibt uns nur der Friedhof, John«, sagte Suko.
    »Du meinst, wir sollten dort warten?«
    »Ja, daran denke ich. Wenn der Alp seine Tour hinter sich hat, wird er sicherlich zurückkommen.«
    Ich war skeptisch. »Auch jetzt, wo wir die Gruft und seinen Sarg zerstört haben?«
    »Verflixt, daran habe ich nicht gedacht.«
    »Und der Alp hat freie Bahn«, sprach mein Vater genau das aus, was ich dachte.
    Es war wirklich ein Kreuz.
    »Der Alp kommt in der Nacht«, resümierte ich. »Demnach müssen wir bis zur Dunkelheit warten. Bis dahin hält er sich versteckt. Ist jemand anderer Meinung?«
    Keine Einwände.
    »Ich würde aber trotzdem gern mit Leuten aus Maghel

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