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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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vorgestreckt wie ein angriffslustiger Bulle.
    Mitten in die Stille hinein hörten sie auf einmal von oben her ein Poltern.
    Sie warfen sich auf den Absätzen herum. Ihre staub- und schweißverschmierten Gesichter erstarrten. Robby, die Rothaut, hatte die scharfe Geiernase hochgereckt, als wollte sie die unbekannte Gefahr wittern. Troogers Hand kroch langsam hoch zum Gürtel, wo die Pistole steckte. Er legte den Finger an die Lippen. Die anderen nickten. Trooger zeigte auf sich und auf Pfeifen-Joe.
    Während Robby und Dick regungslos stehen blieben, schlichen sich Trooger und Joe lautlos zurück zur Treppe. Die Trümmer des zweiten Gitters lagen umher. Sie mussten darüber hinwegsteigen, und sie taten es mit der ganzen Vorsicht von Leuten, die genau wissen, dass ein Geräusch die Ursache eines gut gezielten Schusses sein kann, der ihr Leben auslöscht.
    Stufe für Stufe tappten sie empor. Sie stiegen über die Ziegelbrocken hinweg, die sie aus der Mauer herausgesprengt hatten, als sie die dünne Metalltür am oberen Ende der Treppe öffnen mussten. Sie drückten sich lautlos hinter die verbogenen Flügel dieser Tür und lauschten hinaus in die Halle, von der sie das mittlere Drittel übersehen konnten, wenn sie den Kopf vorreckten.
    Papier raschelte. Das Geflecht eines Papierkorbs quietschte. Plötzlich klang ein leises Summen auf, das in gleich bleibender Stärke und Tonhöhe anhielt. Pfeifen-Joe biss hart auf den Stiel seiner kurzen Stummelpfeife. Trooger fühlte, wie ihm der Schweiß an der Nasenwurzel herablief und sich beißend in die inneren Augenwinkel fraß. Er nahm die Pistole in die linke Hand und rieb sich mit zwei Fingern der rechten die Augen.
    Als er wieder deutlich sehen konnte, gab er Joe mit dem Lauf der Pistole ein Zeichen. Joe nickte. Trooger zeigte drei Finger hoch. Er zog die Finger wieder ein. Seine Lippen bewegten sich lautlos, als er den ersten Finger aufrichtete, eine Pause ließ, den zweiten Finger hob, die gleiche Pause verstreichen ließ und den dritten Finger hochwarf.
    Joe sprang vor und lief geduckt in die Halle hinein. Trooger war eine Zehntelsekunde nach ihm im Türspalt und feuerte blindlings über Joe hinweg. Eine Milchglasscheibe zersprang, ein Querschläger sirrte durch die Luft und klatschte kraftlos gegen eine Wand.
    Joe hatte sich hinter einem der Schalter in Deckung geworfen. Trooger lief auf die andere Seite hinüber und ging ebenfalls in Deckung. Keuchend verharrten die beiden Männer ein paar Sekunden, nach allen Seiten sichernd, soweit ihnen nicht die Einrichtungsgegenstände die Sicht verdeckten.
    Plötzlich raschelte es wieder. Direkt hinter dem massiven Schreibtisch, vor dem Trooger kniete. Er rutschte auf allen vieren nach links. Als er die Ecke erreicht hatte, holte er tief Luft, hob die Pistole ein wenig höher und schnellte sich vor. Noch im Fallen drückte er zweimal ab. Nichts verriet, dass er getroffen hatte. Er rollte sich weiter, bis ihm ein Rollschrank die nächste Deckung bot. Suchend blickte er sich um.
    Aus der Ecke, aus er es nie zu erwarten war, flog ihm eine zerknüllte Zeitung direkt ins Gesicht. Er fuhr zusammen, als wäre es eine Ladung Säure gewesen.
    Irgendetwas quietschte, wie Trooger noch nie etwas hatte quietschen hören. Es war ein Laut in der Mitte zwischen einem misstönigen Kreischen und einem nicht minder an die Nerven gehenden Quietschen.
    Trooger zitterte vor Wut, weil er seinen Gegner nicht sehen konnte. Er sah sich so lange um, als solle er später aus dem Gedächtnis die Einrichtung beschreiben. Dabei entdeckte er immerhin die Ursache des noch immer anhaltenden Summens. Der oder die unbekannten Eindringlinge hatten eine elektrische Schreibmaschine eingeschaltet.
    Keuchend warf sich Trooger herum.
    »Komm raus, du Hund!«.brüllte er mit einer Stimme, die sich überschlug.
    Im selben Augenblick fühlte er eine flüchtige Berührung zwischen seinen Beinen, halb gelähmt vor Schreck warf er den Oberkörper nach vorn. Eine halbe Sekunde lang starrte er in das unschuldig grinsende Gesicht eines Äffchens. Dann verschwand das Tier mit der ihm eigenen Behändigkeit zwischen den Schaltern.
    Trooger richtete sich auf. Er fuhr sich mit dem Ärmel über die Stirn und schüttelte den Kopf, als könne er es nicht glailben. Ein kleiner Affe hatte sie zum Narren gehalten.
    »Komm, Joe«, rief er erschöpft. »Es war ein Affe. Eine widerliche, stinkende, verfluchte Kreatur von einem Affen!«
    Pfeifen-Joe kam aus seiner Deckung zum Vorschein. Er sah

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