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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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spät. Sein Schrei hallte furchtbar, als ihm das enorme Gewicht eines stählernen Panzerschranks auf das linke Bein stürzte.
    Snyder lag im Krater. Der Panzerschrank lag quer über seinem linken Bein. Mit verdrehten Augen brüllte Snyder wie am Spieß.
    Die anderen sprangen hinzu. Es dauerte Ewigkeiten, bis sie den Schrank anheben und beiseiteschieben konnten.
    Pfeifen-Joe schluckte, als er Snyders Bein erblickte. Robby schloss die Augen. Trooger fühlte eine jämmerliche Übelkeit aus seinem Magen langsam in der Kehle hochsteigen und ihn würgen. Er musste sich umdrehen.
    Snyders Stimme überschlug sich. Seine Augen waren blutunterlaufen.
    Trooger gab den anderen ein herrisches Zeichen. Sie sprangen zu ihm hin. Snyder bemerkte es nicht. Ein irrsinniger Schmerz fraß jede Klarheit aus seinen Sinnen.
    »Wir müssen ihn zurücklassen«, sagte Trooger leise.
    »Klar«, erwiderte Joe sofort.
    Robby zögerte eine Sekunde. Dann nickte auch er. Schon wollte er sich wieder umdrehen und zurück zu dem Panzerschrank, da hielt ihn Trooger am Ärmel fest.
    »Wenn die Cops ihn in diesem Zustand kriegen, wissen sie fünf Minuten später unsere Namen!«, zischte Trooger.
    Drei Blicke senkten sich ineinander. Niemand sprach es aus. Jeder wusste, was gemeint war. Robby, die Rothaut, hielt den Mund geöffnet, ohne dass ein Laut aus seiner Kehle drang. Pfeifen-Joe nahm langsam die Pfeife aus dem Mund. Mit dem Stiel deutete er auf Trooger. Die Geste hieß. ›Tu du es!‹
    Troogers Gesicht gefror zu einer steinernen Fratze. Er schob Patronen in das Magazin seiner Pistole. Dann trat er zwei Schritte auf Snyder zu. Ganz langsam hob er die Pistole.
    ***
    »Was nun?«, fragte Phil, nachdem er meinen Streifschuss mit dem Verbandpäckchen aus dem Jaguar verbunden hatte. »Wir können entweder nur Steeby oder nur die Leiche der Frau mitnehmen.«
    Ich sog tief den Rauch der Zigarette ein. Mein Bein brannte wie die Hölle. Ich hätte einiges für einen kräftigen Schluck Whisky gegeben. Aber es war nur klares Quellwasser da.
    »Wir lassen die Frau hier«, sagte ich. »Bolster kann sie später mit seinen Leuten abholen. Zuerst bringen wir Steeby rüber in die Stadt.«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Phil. »Sollten wir nicht gleich zum Bezirksgericht fahren? Wir sind hier doch schon auf halbem Wege in die Richtung. Warum erst zurück nach Brundache und dann den ganzen Weg noch einmal? Außerdem ist in der Kreisstadt bestimmt ein Krankenhaus, wo sie dein Bein verarzten können.«
    »Okay«, nickte ich. »Soll mir recht sein. Aber es ist besser, wenn du fährst. Ich kann das Bein nicht richtig bewegen.«
    »Natürlich fahre ich. Bleib hier sitzen und pass auf Steeby auf. Ich hole den Jaguar heran.«
    Er verschwand im Wald. Obgleich er noch einmal die Umgebung abgesucht hatte, war es ihm nicht gelungen, den Wagen zu entdecken, mit dem Linda Carell und Carter Steeby gekommen sein mussten. Es musste irgendwo ganz in der Nähe ein vorzüglich getarntes Versteck geben, das groß genug war, einen Wagen aufzunehmen. Aber schließlich gab es keinen zwingenden Grund, jetzt unbedingt erst den Wagen zu finden. Auch damit konnten sich die Polizisten von Brundache beschäftigen.
    Zu dritt zwängten wir uns in meinen Jaguar. Steeby kam selbstverständlich in die Mitte. Da wir Handschellen bei uns hatten, verpassten wir ihm je ein Paar an den Händen und an den Fußgelenken. Damit war er unschädlich gemacht.
    Phil steuerte. Ich lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Es war eng im Wagen, aber bei der Müdigkeit, die mich plötzlich überfiel, merkte ich es kaum. Holpernd ging es den Waldweg zurück. Unterwegs sagte Phil einmal: »Hier gibt es eine Abkürzung, Jerry. Es steht ein Wegweiser. Ich werde die Abkürzung nehmen.«
    »Okay«, murmelte ich, ohne die Augen zu öffnen. »Hauptsache, ich komme bald an einen Schluck Whisky. Und an ein paar Schmerztabletten.«
    »Es dauert ja nicht mehr lange«, sagte Phil. »Nur noch neun Meilen, mein Alter.«
    »Wir sind schon auf der Landstraße«, sagte Phil irgendwann.
    Ich öffnete die Augen und sah mich flüchtig um. In unserem Rücken, weit entfernt in Richtung Brundache, sah man ein paar Gestalten auf der Straße. Wir kümmerten uns nicht darum. Unser Ziel lag in der entgegengesetzten Richtung.
    Phil fuhr zuerst in die nächst größere Stadt, um mich dort im Krankenhaus abzuliefern.
    ***
    »Na, alter Junge?«, fragte Phil zwanzig Minuten später, als er Steeby abgeliefert hatte und mich wieder vom Krankenhaus

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