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021 - Aufbruch in die 'Neue Welt'

021 - Aufbruch in die 'Neue Welt'

Titel: 021 - Aufbruch in die 'Neue Welt' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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dich«, flüsterte Matt. »Vergiss mich nie.«
    »Sie können uns nicht trennen«, flüsterte Aruula. »Nichts und niemand kann uns trennen.«
    Die Andronenreiter hielten die Riesen- ameisen an und rutschten aus den Sätteln. Sie gingen durch die Reihen und zerrten Frauen, Mädchen und kleine Kinder aus der Kolonne. Geschrei erhob sich. Frauen jammerten, Kinder weinten. Aruula klammerte sich an Matt fest. Einer der Wächter packte sie am Arm, um sie von ihm loszureißen. Sie biss ihm in den Unterarm.
    Der Mann schrie auf und schlug sie mit dem Handrücken auf den Mund. Er rief die anderen Sklaventreiber zur Hilfe. Zu zweit drückten sie Matts Arme über Aruulas Kopf, ein Speerschaft wurde ihm in die Magengrube gerammt. Um Aruulas Hals schlang sich ein Peitschenleder, Der Sklaventreiber hinter ihr zog zu, bis ihr Gesicht blau anlief. Bis Matt losließ und nach der Peitsche um ihren Hals griff. Da zerrten ihn die Treiber weg von seiner Gefährtin und prügelten auf ihn ein.
    Die Sänfte des Sklavenmeisters schaukelte heran. »Gesindel!«, keifte Emrocs Stimme.
    »Verderbt mir das Geschäft! Aasfetzen!« Seine geballten Fäustchen ruderten in der Luft herum.
    Endlich ließen sie von Matt ab. Seine Fußsohlen brannten wie Feuer, Nieren und Rippen stachen. Er rang um jeden Atemzug.
    »Stopft ihnen die Rachen mit Obiuum!«
    Matt hob den Kopf. Aruula lag rücklings auf dem Pflaster. Zwei Sklaventreiber hielten ihre Beine fest, einer saß auf ihrer Brust, zwei knieten auf ihren Armen und einer klemmte ihren Kopf zwischen seine Schenkel und hielt ihr den Mund zu.
    Emroc fummelte ein dunkelblaues Fläschchen aus seinem Umhang und reichte es dem nächststehenden Sklaventreiber. »Legt sie damit flach!«, schrillte er »Alle beide! Kein Trottel kauft mir tobende Sklaven in Ketten ab!«
    Sie hielten Aruula die Nase zu und träufelten ihr Flüssigkeit aus dem blauen Fläschchen in den Mund. Danach kamen sie zu Matt. Sie packten ihn an den Haaren, zwangen ihn auf den Rücken und hielten auch ihm die Nase zu. Er wand sich, versuchte auszukeilen und dem blauen Fläschchen über seinem Gesicht auszuweichen. Umsonst. Vier oder fünf Männer bändigten ihn. Eine bittere Flüssigkeit tropfte auf seine Zunge, in seinen Rachen.
    Eine Zeitlang geschah weiter nichts, als dass sie ihn festhielten. Er starrte an den zornigen Mienen der Wächter vorbei in das Himmelsgrau. Ein großer Rabe kreiste über dem Marktplatz und den Häusern. Ein Kolk - ein Späher der Community London!
    Sie sehen uns, dachte er, sie sitzen vor ihren sagenhaften Glaskuppeln und schauen sich in Großaufnahmen an, wie man uns verprügelt, trennt und verschachert.
    Etwas Schweres, Warmes sickerte von seinen Schläfen aus in sein Hirn. Seine Glieder wurden schwer und schlaff. Das Mongolengesicht von General Charles Draken Yoshiro erschien vor seinem inneren Auge. Das Blau seiner Perücke leuchtete plötzlich auf den Gesichtern der Sklaventreiber und im Dunst des Hochnebels. Und Matt glaubte die Stimme des Militär-Octavians direkt neben sich zu hören. »Wir verstehen es, unsere Verbündeten zu beschützen. Verlassen Sie sich darauf: Wir werden Sie nicht aus den Augen lassen…«
    Und dann das edle Gesicht von Queen Victoria. Ernst blickte es ihn an. Von den Fassaden hallte ihre Stimme wider: Ich bitte Sie im Namen der Communities London und Salisbury - machen Sie sich als unser Botschafter auf die Reise nach Amerika…
    Victorias Bild löste sich auf. Auch die Gesichter der Sklaventreiber über ihm verschwammen. Müdigkeit wälzte sich wie Quecksilber durch Matts Adern. Alles schien plötzlich gleichgültig und lächerlich zu sein.
    Sie richteten ihn auf. Du wo eben noch Aruula gelegen hatte, stand ein Sklaventreiber, in jeder Hand eine Kette. Aruulas Ketten. Matt befahl seinem Schädel sich zu drehen. Er gehorchte nur widerwillig. Menschen entfernten sich. Matt kniff die Augen zusammen, riss sie auf, wieder und wieder. Bis er die Gestalten unterscheiden konnte, die sich dort zwischen den Marktständen hindurch auf das linke Podest zu bewegten. Er sah Aruulas Haarmähne. Ihre Schultern hingen schlaff herab. Mit gebeugtem Rücken stolperte sie zwischen zwei Wächtern vor sich hin. Sie trug keine Ketten mehr. Und sie wandte sich nicht um.
    Emrocs Leute zogen Matthew hoch. Das Kopfsteinpflaster unter seinen Fußsohlen schwankte. Er wunderte sich, weil seine Füße nicht mehr brannten. Auch seine Nieren und Rippen waren wieder schmerzfrei. Als hätte ihn nie jemand getreten

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