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021 - Aufbruch in die 'Neue Welt'

021 - Aufbruch in die 'Neue Welt'

Titel: 021 - Aufbruch in die 'Neue Welt' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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weg drang die hohe Stimme des Sklavenmeisters in die Wolkenbank über Matts Hirn. »Kostet natürlich seinen Preis.«
    Der Mann machte einen Schritt nach links, dann nach rechts und begutachtete Matt von allen Seiten. Er trat an das Podest heran und tastete seine Waden, Knie und Oberschenkel ab. Schließlich gab er ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, dass Matt in die Hocke gehen sollte.
    Matthew begriff nicht. Hände legten sich auf seine Schultern und drückten ihn hinunter. Der Mann im grünen Wildleder betastete seine Handgelenke, fühlte seine Armmuskulatur und forderte ihn auf, den Mund zu öffnen. »Das Gebiss ist in Ordnung!« Emrocs Fistelstimme nahm einen beleidigten Klang an.
    »Ich biete nur gesunde Ware an - jeder hier ihn Plymeth weiß das!«
    Der Weißhaarige zwirbelte am Saum von Matts Uniform herum. »Was für ein eigenartiger Stoff«, murmelte er. »Wer bist du?«
    »Commander Matthew Drax, US Air Force, Dienstnummer MD-1980-0106-C23« Matt gab die Standard-Antwort bei Gefangennahme mit tonloser Stimme, wie ein Automat. Der Mann sah ihn erstaunt an, und Matt hatte schon wieder vergessen, was er gesagt hatte.
    »Wie ich schon sagte, der Bursche ist kampferprobt«, flötete Emroc. »Ein Muster an Disziplin. Ich habe ihn einem Piraten abgekauft, der ihn als Schiffbrüchigen aus der Meera-See gefischt hat. Irgendwo vor der Küste Noorwejes…« Die Lügen gingen ihm glatt über die Lippen.
    Matt blickte auf einen muskulösen, braungebrannten Rücken. Ein bis auf einen Lendenschurz nackter Mann wurde dort drüben zum Verkauf angeboten. Starker Haarwuchs bedeckte seinen drahtigen Körper und dichtes schwarzes Kraushaar hing bis unter die Schulterblätter von seinem Kopf.
    Etwas wie Wiedererkennen regte sich unter der Wolkendecke in Matts Kopf.
    »Der Mann ist Seefahrer?«, meldete sich hinter ihm eine andere Stimme zu Wort.
    »O ja!«, flötete Emroc. »Und was für einer! Er befehligte ein eigenes Schiff und kreuzte zwischen Algeer und Dabblin…«
    »Was kostet er?« Beide Stimmen ertönten fast gleichzeitig, die des Weißhaars und die neue.
    Der Halbnackte auf der anderen Seite des Podestes drehte sich um. Auch sein Gesicht war zugewuchert von krausem schwarzen Haargestrüpp. Ihre Blicke trafen sich, und irgendwo jenseits seines berauschten Bewusstseins erfasste Matt, dass er diesen Mann kannte. Dessen Augen weiteten sich, er riss den Mund auf und rief: »Maddrax!«
    »Vier Goldstücke ist so ein erfahrener Seemann schon wert!« Emroc rieb sich die Hände. »Bedenkt nur: Er hat das Tal des Todes überlebt! Und nicht nur das - er hat andere daraus gerettet! Dem könnt ihr eure Kinder anvertrauen - eure Weiber sogar.« Emroc kicherte und schlug sich auf seine Schenkelschwarten.
    »Dreh dich um, Sklave!« Wieder die Stimme des Weißhaarigen.
    Matt starrte in die großen braunen Augen des Bärtigen. Seine Erinnerung war ein Morast - wohin er auch trat, versank er. Woher kenne ich dich, woher kenne ich dich…
    Emrocs Wächter drehten ihn um. Ein zweiter Mann stand jetzt neben dem Weißhaar in Wildleder. Prüfende dunkle Augen blickten Matt entgegen. Die Augen eines hageren, nicht besonders großen Mannes mit blauschwarzem offenen Langhaar und dichtem Bartwuchs. Fraglos ein Südländer.
    Er trug kurze Hosen aus schwarzem Taratzenfell und eine lange Weste aus ebenfalls schwarzem Taratzenleder darüber. Matt verstand nicht genau, worum es ging, aber er spürte, dass es die Augen eines guten Mannes waren, die ihn da ansahen.
    »Wie heißt du?«, wollte der Mann wissen.
    »Commander Matthew Drax, US Air Force…«
    »Sagt einfach Maddrax zu ihm«, unterbrach Emroc hastig. »So nannte ihn sein Weib.«
    »Er hat eine Frau?«
    »Eine wilde Barbarin, sittenlos und ungezähmt.« Emroc winkte ab.
    »Ich biete sie drüben auf dem Frauenmarkt an.«
    Er wies auf Matt. »Der Mann ist mehr als vier Goldstücke wert, glaubt mir!«
    »Zwei Goldstücke!« Der Weißhaarige streckte seine Hand nach hinten. Einer seiner Begleiter legte ihm ein Ledersäckchen hinein.
    »Drei Goldstücke!«, rief der Schwarzhaarige.
    Jetzt erst nahm Matt war, dass er sich in Begleitung von vier Männern befand. Verwegen dreinblickende Burschen mit sonnenverbrannten Gesichtern und bunten Kleidern.
    »Drei Goldstücke und einen Edelstein!«, bot der Mann in Wildleder.
    »Ich bin Tuman, der Erste Lytnant der Santanna!«, rief der Südländer. »Und ich will diesen Sklaven im Auftrag von Kapitaan Colomb kaufen!«
    »Oho«, fiepte Emroc, »der

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