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021 - Aufbruch in die 'Neue Welt'

021 - Aufbruch in die 'Neue Welt'

Titel: 021 - Aufbruch in die 'Neue Welt' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Hals fest und rammte ihm die Faust ins Gesicht. Der Matrose taumelte rückwärts gegen den Schanktisch, brach dort zusammen und blieb reglos zu Füßen seiner Kameraden liegen.
    Die sechs Männer sahen sich unsicher an. Zwei griffen nach ihren Messern. Doch inzwischen hatten sich alle Seeleute in der Schenke erhoben. Auch die Vier von der Santanna. Zwölf oder dreizehn Fäuste lagen an Dolchgriffen. Feindselige Blicke trafen die Tuurk-Männer. Die ließen ihre Waffen los und bückten sich nach ihrem bewusstlosen Gefährten.
    »Verpisst euch!«, schnarrte der Doyzländer. Die Seeleute am Schanktisch schleppten den Verletzten aus der Schenke. Durchs Fenster beobachtete Tuman, wie der Stärkste von ihnen sich den Mann draußen auf die Schulter lud. Danach zog die Gruppe in Richtung der Piere ab.
    »Eine todsichere Art, sich möglichst schnell möglichst viele Feinde zu machen«, meinte Tuman, während der Doyzländer sich wieder setzte. Aus den Augenwinkeln bemerkte er die respektvollen Blicke, die den blonden Stoppel- kopf von allen Seiten trafen.
    »Ich mag es nicht, wenn Leute sich nicht an die Regeln halten«, knurrte der. »Und die Regel lautet nun mal: Der Wirt ist tabu.« Er griff nach dem Krug und goss sich das Byre in den Hals.
    »Noch eins, Wirt!«, rief er dann.
    »Das geht auf meine Rechnung!«, antwortete der Wirt mit heiserer Stimme. Die Angst stand ihm noch ins Gesicht geschrieben.
    Jochim knallte den Krug auf den Tisch, schob den Teller beiseite und stützte die verschränkten Arme auf die Platte. Mit einer Mischung aus Neugierde und Herablassung betrachtete er Tuman. »Und du wirst mein Chef sein?«
    Tuman nickte. Die hellblauen Augen seines Gegenübers ließen ihn nicht los. Tuman spürte, wie der andere ihn taxierte. Er hielt seinem Blick stand.
    »Also gut«, sagte der Doyzländer schließlich. »Ich bin dabei. Stell mich deinem Kapitaan vor.«
    Tuman wusste plötzlich, dass er den Mann nicht mochte. »In vier Stunden«, sagte er. Er beschrieb ihm die Santanna, den Weg zur Anlegestelle und Kapitaan Colombs Haus.
    Danach erhob er sich und zahlte. Seine Männer folgten ihm aus der Schenke. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Marktplatz von Plymeth.
    ***
    Sie standen an den vier Rändern des Po- destes: Sklaven von insgesamt drei Händlern. Vierzig bis fünfzig Männer. Matt zählte sie nicht. Er registrierte nur beiläufig, was um ihn herum geschah. Die Männer und Frauen zum Beispiel, die unter ihm am Podest entlang flanierten und ihn und seinesgleichen mit ab- schätzigen Blicken bedachten.
    Manchmal blieb jemand stehen und betrachtete ihn von oben bis unten. Matt hatte nicht das Gefühl, die Wirklichkeit zu erleben.
    Ein dicke Glasscheibe schien ihn von den Menschen neben ihm und vor dem Podest zu trennen. Er schwebte über den Dingen. Seine Beine schienen mit dem Holzpodest verwachsen zu sein. Selbst wenn er gewollt hätte, wäre es ihm nicht gelungen, herunter zu springen und in die Menge zu fliehen. Die Droge, die sie ihm eingeflößt hatten, das Obiuum, hatte seinen Willen gelähmt.
    Zwei der Sklaventreiber hatten sich hinter Matt postiert. Er konnte ihren Atem in seinem Nacken spüren. Aber auch das drang kaum in sein Bewusstsein.
    Manchmal hob er den Kopf und versuchte über das Menschengewimmel auf die andere Seite des Marktplatzes zu spähen. Dorthin, wo einer von Emrocs Vertrauten die Frauen verkaufte. Doch er sah weiter nichts als eine verschwimmende Masse.
    Immer wenn Emroc das Interesse eines Käufers zu bemerken meinte, erhob sich seine Fistelstimme und pries lautstark seine Ware an.
    »Schaut euch die starken Arme dieses Burschen an! Für schwerste Arbeit wie geschaffen!«, rief er dann etwa, oder: »Beachtet die Kopfform! Einen klügeren Sklaven findet ihr nirgends.«
    Wenn Leute vor Matt stehen blieben und ihn betrachteten, stimmte Emroc ein Loblied auf dessen Ausdauer, sein Organisationstalent und seine Kampfkraft an.
    »Ob ihr es glaubt oder nicht«, ereiferte er sich, »dieser Sklave hat ein Dutzend Leute sicher durch das Tal des Todes bei Saamton geführt. [3] Ich hab es mit eigenen Augen gesehen!«
    Ein Mann im langen grünen Wildledermantel begutachtete Matt, während Emroc ihn anpries. Dunkelbraune Haut hatte dieser Mann und langes weißes Haar. Vier Schwertträger umringten ihn, während er nachdenklich vor Matt stand und zu ihm hoch blickte. Matt bekam es nur am Rande mit.
    »Ein Allzweck-Sklave, wenn ihr so wollt. Kräftig, intelligent, arbeitsam.« Wie von sehr weit

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