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021 - Die Totenuhr

021 - Die Totenuhr

Titel: 021 - Die Totenuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erfüllen.«
    Oliver Treath schüttelte den Kopf. »Also, Kevin, ich muß schon sagen, du bist manchmal furchtbar.«
    »Wieso denn? Was ist denn so schlimm daran, daß ich dafür sorge, daß dein Hormonhaushalt in Ordnung kommt?«
    »Ach, du bist wohl der Ansicht, dein Freund wäre so etwas wie ein sexuelles Notstandsgebiet, dem man eine Entwicklungshilfe angedeihen lassen muß.«
    »Ist es etwa nicht so?«
    »Ich gebe zu, ich bin auf diesem Sektor nicht so aktiv wie du, aber wenn ich’s mal nötig hatte, wußte ich mir immer noch selbst zu helfen. Wie heißt die Mieze eigentlich, die Kathryn anzuschleppen gedenkt?«
    »Morna.«
    »Morna – und wie noch?«
    »Keine Ahnung. Ist das denn so wichtig? Du brauchst sie wegen dieses einen Abends ja nicht gleich zu heiraten.«
    Oliver Treath schüttelte den Kopf. »Meine Gute, warum habe ich mich bloß von dir breitschlagen lassen, mitzukommen? Ich wollte ja gar nicht.«
    Kevin Webb lachte. »Weißt du nicht, daß ich immer erreiche, was ich mir in den Kopf setze? Ich bin sicher, du wirst dich heute abend noch köstlich amüsieren, Junge. Und ich mich auch.« Er schnalzte mit der Zunge und rollte die Augen.
    »Ah«, sagte Oliver plötzlich und hob die Augenbrauen. »Jetzt geht mir ein Licht auf. Endlich steige ich dahinter.«
    »Wohinter?« fragte Kevin.
    »Kathryn traut dir nicht. Sie wollte nicht ohne Begleitung zum Rendezvous kommen, sagte, sie würde Morna als Anstandsdame mitbringen. Daraufhin hast du sofort geschaltet und mich bekniet, mit euch den Abend zu verbringen. Du rechnest damit, daß ich die Anstandsdame ablenke, damit du tun kannst, was du möchtest, aber nicht mit mir, mein Lieber. Morna und ich werden dir wie einem Taschendieb auf die Finger sehen.«
    »Sag mal, was bist denn du für ein Freund?« brummte Kevin.
    »Ein guter. Der beste, den du hast. Ich werde dafür sorgen, daß du nicht versumpfst.«
    »Untersteh dich«, sagte Kevin Webb und ließ seinen Blick über die Armaturen gleiten. »Die Karre braucht schon wieder Benzin. Verdammt, der Tank muß ein Leck haben.«
    »Dort vorn ist eine Tankstelle«, sagte Oliver.
    »Schon erspäht. Kannst du mir ein bißchen Geld pumpen?«
    »Wieviel?«
    »Bezahl, was das Tanken kostet. Du kriegst es nächste Woche wieder.«
    »Wer’s glaubt, wird selig.«
    »Hör mal, bin ich dir schon mal was schuldig geblieben?«
    »Einmal?« Oliver winkte grinsend ab. »Aber lassen wir das. Ich hatte es im Gefühl, daß du mich heute anpumpen würdest.«
    Kevin grinste. »Dann bist du jetzt wenigstens nicht enttäuscht.«
    Er steuerte die Tankstelle an. Sein Wagen rollte über einen schwarzen Luftschlauch. Das Klingelzeichen, das damit ausgelöst wurde, sollte Nick Billington darauf aufmerksam machen, daß ein Fahrzeug eingetroffen war.
    Kevin Webb stoppte sein Auto neben der Zapfsäule für Kormalbenzin. Plötzlich stieß Oliver Treath neben ihm bestürzt die Luft aus. »Kevin, sieh mal! Um Himmels willen!«
    Kevin Webb riß die Augen auf, als er sah, was sich in der Waschbox ereignete.
    ***
    Fünf Horror-Gestalten mit grün glänzender Haut, Hörnern auf dem kahlen Schädel und Peitschen in den Händen, hatten soeben den Tankwart in die Enge getrieben.
    Webb war zwar ein Schlitzohr, das für gewöhnlich sehr intensiv auf den eigenen Vorteil bedacht war, doch wenn ein Mensch in Not war, dann half er, ohne über die Folgen nachzudenken. Das geschah bei ihm wie ein Reflex.
    Seine Hand zuckte sofort zum Türöffner. Oliver Treath dachte anders über diese gefährliche Situation. »Fahr weiter!« stieß er aufgeregt hervor.
    »Bist du verrückt?« herrschte ihn Kevin Webb an. »Der Mann braucht Hilfe! Wir müssen ihm beistehen!«
    »Ich denke, es wäre besser, abzuhauen und die Polizei zu alarmieren.«
    »Bis dahin ist der Mann doch erledigt. Steig aus, Oliver. Nun mach schon. Wir müssen helfen!«
    Die Tür schwang auf der Fahrerseite auf. Kevin Webb sprang aus seinem Wagen. Er stürmte los, ohne sich darum zu kümmern, ob ihm Oliver folgte. Obwohl ihn der Anblick jener ghoulähnlichen Wesen zutiefst schockte, reagierte er ohne Schrecksekunde.
    Er war bestrebt, zuerst zu handeln und dann erst zu denken.
    Anders wäre es auch ihm unmöglich gewesen, dem Tankwart beizustehen.
    Nervös, ängstlich und zögernd verließ auch Oliver Treath das Auto, damit Kevin später nicht sagen konnte, er wäre, ein Feigling.
    Er reagierte so, wie jeder andere Mensch in dieser Situation auch reagiert hätte, während Kevin Webb zweifellos eine

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