Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - Drei Leichen im Garten

0210 - Drei Leichen im Garten

Titel: 0210 - Drei Leichen im Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Muldenwand. Sie bildete das Ende eines Rohres.
    Das gleiche wie vorhin auf dem Feld.
    »Da könnte das Skelett reingekrochen sein«, vermutete mein Freund und Kollege.
    »Es könnte nicht nur, es ist sogar«, gab ich zurück.
    »Was macht dich so sicher?«
    Jetzt erst berichtete ich ihm genau, wie ich das Skelett beim erstenmal aus den Augen verloren hatte.
    »Verdammt«, flüsterte Suko, »dann hat der Knochenmann seinen Schlupfwinkel in einem unterirdischen Röhrensystem.«
    »Darauf deutet alles hin.«
    »Und?«
    Ich zog ein schiefes Gesicht. »Es gibt nur eine Chance. Ich muß ihm nach.«
    »Was?« Suko riß erstaunt die Augen auf. »Du willst tatsächlich in die Röhre hinein?«
    »Ja, gern mache ich es auch nicht, aber ich bin schmaler als du.«
    Während dieser Worte war ich bereits den Muldenhang hinuntergerutscht, bückte mich und schaute mir die Öffnung an.
    Sie war groß genug, um mich aufnehmen zu können. Das Kreuz, die Beretta und auch den Dolch trug ich bei mir. Eigentlich konnte nicht viel schiefgehen, es sei denn, ich blieb irgendwo stecken.
    »Soll ich auf dich warten?« fragte Suko.
    »Nein, wer weiß denn, wo ich rauskomme. Vielleicht in London oder an einer Stelle, wo du gar nicht mit mir rechnest. Lauf wieder zurück, aber warte in Hampstead!«
    »Und wo genau?«
    »Wenn alle Stricke reißen, an der Polizeistation.«
    Suko war einverstanden. Seinem Gesicht jedoch sah ich an, daß er mich nicht gern allein ließ. Was sollte es? Ungewöhnliche Vorgänge erfordern eben außergewöhnliche Maßnahmen: Wie in diesem Falle.
    Ich machte mich so klein wie möglich und schob mich in die Röhre hinein…
    ***
    Suko wartete noch, bis sein Freund John Sinclair verschwunden war.
    Dann hielt ihn nichts mehr in dem Wäldchen. Er kehrte um und machte sich auf den Rückweg.
    Als er den Wald verließ; war er so weit von der Straße entfernt, daß er den Bentley nicht sah. Zudem war das Fahrzeug dunkel, es verschmolz mit der Straße. Auch die Scheinwerfer leuchteten nicht mehr. Warum hatte der Fahrer das Licht gelöscht? Wenn er im Dunkeln parkte, wurde er von einem anderen Fahrzeug viel zu spät gesehen.
    Der Chinese war mißtrauisch. Er hatte plötzlich das Gefühl, daß dort einiges nicht stimmte. Andererseits wiederum konnte der Fahrer auch die Lust verloren haben und war kurzerhand abgedampft.
    Mit Schrecken dachte Suko daran, daß sich Johns und sein Gepäck noch im Bentley befand. War der Wagen wirklich abgebraust, konnten die Koffer erst einmal abgeschrieben werden. Um die zwei normalen war es nicht schlimm, allerdings war noch der Einsatzkoffer dabei. Ihn zu verlieren, konnte als großer Verlust bezeichnet werden.
    Deshalb lief Suko so schnell es ging über den weichen matschigen Boden, sah schließlich die Straße besser und erkannte, daß die Fahrbahn leer war.
    Kein Bentley mehr da!
    Selbst Suko verlor seine Gelassenheit. Vor Wut knirschte er mit den Zähnen und stieg die letzten Yards der Böschung zur Straße hoch. Dort blieb er stehen und schaute sich um.
    Mutterseelenallein befand er sich auf der Fahrbahn. Da hatte man ihn und John ganz schön geleimt. An eine Schuldfrage wagte Suko kaum zu denken, denn die Antwort hätte er nicht finden können. Eigentlich trugen sie die Schuld daran, sie hätten eben nicht die Koffer allein lassen sollen.
    Koffer! Das war es.
    Vielleicht hatte der Fahrer doch einen menschlichen Zug bewiesen und wenigstens das Gepäck ausgeladen. Da es nicht auf der Straße zu finden war, hatte er es möglicherweise in den nahen Graben geschleudert. Suko traute dem Knaben alles zu, und vor allen Dingen wollte er nachschauen. Deshalb bewegte er sich auf den Straßenrand zu.
    Dabei schaute er zu Boden, und es fielen ihm trotz der Dunkelheit die Flecke auf dem Belag auf. Suko runzelte die Stirn, dachte zuerst an Öl und bückte sich, um die kleinen Lachen genauer zu untersuchen. Er tunkte den Finger hinein und roch daran.
    Nein, das war kein Öl. Aber eine dunkle Farbe besaß es. In der Nähe brannte keine Laterne, so blieb dem Chinesen nichts anderes übrig, als mit der Lampe gegen den Finger zu leuchten.
    Jetzt sah er die Flüssigkeit genauer.
    Öl schimmerte nicht rot. Was an seinem Finger als dicker Tropfen hing, war Blut!
    Menschenblut?
    Sukos Rücken spannte sich. An einem Taschentuch wischte er sich den Finger blank, dabei überschlugen sich seine Gedanken. Blut auf der Straße! Von einem Tier stammte es sicherlich nicht. Er wollte einfach nicht daran glauben und schaute genau

Weitere Kostenlose Bücher