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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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standen am Rande des Friedhofs und schauten auf das Gräberfeld.
    Unheimlich sah dieser alte Totenacker schon aus, daran gab es nichts zu rütteln. Die dicht nebeneinander stehenden Grabkreuze boten in der Dunkelheit ein makabres Bild. Manche Steine schimmerten heller. Andere waren einfach nur düster. Zudem lag ein feiner Dunstschleier über dem Friedhof. Es war fast windstill, nur die Spitzen der hohen Unkrautgräser bewegten sich. Mir kamen sie vor wie ein grünes, zitterndes Meer.
    »Ja«, sagte Don Frazer, »hier ist es geschehen.«
    Seine Stimme klang dumpf. Sie paßte sich dem unheimlichen Panorama an.
    »Wo genau?« wollte ich wissen.
    »Weiter hinten.«
    »Und wo liegt das Grab?« erkundigte sich Kommissar Mallmann.
    »Das habe ich ja gar nicht gesehen. Die verfluchten Skelette haben mir den Weg abgeschnitten.«
    »Und die Spinnen?«
    Frazer schaute mich an. »Ja, auch die.«
    »Wie sahen sie aus?«
    »Hell. So komisch. Ehrlich gesagt, solche Dinger habe ich noch nie im Leben gesehen.«
    Das konnte ich ihm nachfühlen. Auch mir waren Tiere dieser Art nur vorhin unter die Augen gekommen.
    Frazer ging einen Schritt vor, um neben seinem Kollegen stehenzubleiben. »Jetzt erkläre mir nur, wo du gesteckt hast. Du hast doch das Grab ausgehoben.«
    »Sicher.«
    »Dann können wir es uns anschauen.«
    Boysen hob die Schultern. »Meinetwegen.«
    Er ging vor. Zwischen den Gräbern gab es schmale Wege. Ich hielt den Blick gesenkt und suchte nach verräterischen Spuren, entdeckte jedoch keine, und auch die seltsamen Spinnen liefen mir nicht über den Weg. Sie mußten sich irgendwo versteckt halten.
    Wir waren schweigsam, als wir über den unheimlich wirkenden Totenacker gingen. Unter jedem Kreuz lag ein Mensch. Ein Soldat. Gefallen im Krieg. Grundlos. Für eine Sache, die es wirklich nicht wert war, zu sterben.
    Wir mußten fast den gesamten Friedhof überqueren, um dorthin zu gelangen, wo sich das geheimnisvolle Grab befand. Es war genau zu erkennen, daß jemand gegraben hatte, denn die Erde zeigte sich noch aufgelockert.
    »Und was liegt darunter?« fragte Suko.
    »Nichts.«
    »Aber du hast von einem Sarg gesprochen, Errol.«
    »Unsinn, da hast du dich verhört.«
    »Vielleicht sind dort die Skelette«, sagte Kommissar Mallmann. »Wir sollten einen Versuch wagen.«
    »Wollen Sie das Grab ausheben?«
    Boysen hatte die Frage gestellt. Er schaute Will dabei an, und dieser nickte. »Es wäre eine Möglichkeit.«
    »Unsinn. Ich habe es schon getan. Das Gerät liegt dort nicht versteckt. Wir müssen woanders suchen.«
    »Es geht nicht um Ihr komisches Gerät, sondern um die Skelette«, wies ich ihn zurecht. »Und wir werden dieses Grab öffnen. Ob es Sie nun freut oder nicht.«
    »Mit bloßen Händen?«
    »Haben Sie das getan?«
    »Nein, mit einem Spaten.«
    »Und wo ist der?«
    »Glauben Sie, ich schleppe den mit herum?«
    So langsam bekam ich das unbestimmte Gefühl, daß dieser Kerl uns nur hinhalten wollte. Aber welchen Grund sollte er haben? Ich schaute in sein Gesicht. Es schimmerte hell, die Augen lagen wie dunkle Kugeln in den Höhlen.
    »Also, wo ist der Spaten?«
    »Ich habe ihn in die verfallene Burg geschafft. Soll ich ihn holen?«
    »Nein.«
    »Aber Sie wollten doch…«
    »Wir gehen mit.«
    Boysen ging einen Schritt zurück. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er die Maschinenpistole von der Schulter gleiten lassen, dann grinste er und hob die Schultern. »Ja, Sie können mitgehen. Ich scheine hier wohl nicht mehr zu zählen.«
    »Das hast du dir selbst zuzuschreiben, Errol«, sagte Don Frazer. »Du hättest dich kooperativer zeigen können. Zudem waren deine Aussagen ziemlich widersprüchlich.«
    »Ja, ja, ich weiß. Immer bin ich der große Bösewicht.« Er lachte auf. »Aber ihr werdet euch wundern, das kann ich euch sagen.«
    »Wieso?«
    »Nur so.«
    Nach dieser dummen Antwort machte er kehrt und ging davon. Uns blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Boysen kannte sich auf diesem Gelände besser aus, doch er würde sich hüten, uns in eine Falle zu locken, schließlich waren wir in der Überzahl. Sollte er allerdings tatsächlich auf der anderen, der schwarzmagischen Seite stehen, hatte er bestimmt zahlreiche Helfer, und dann konnten wir uns unter Umständen auf einiges gefaßt machen.
    Ich wollte nicht zu pessimistisch denken, sondern Optimist sein. Wir ließen den Friedhof hinter uns und gingen diesmal nicht an der südlichen Seite der verfallenen Burg entlang, sondern schlugen einen

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