Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hatte sich Boysen ganz bewußt von uns entfernt, um der anderen Seite, welche es auch immer war, ein Zeichen zu geben.
    Ich sah Sukos besorgtes Gesicht und wußte, daß er ähnlich dachte wie ich.
    Errol Boysen kam wieder. Ich hörte ein Rascheln neben mir, und sah sein Gesicht. »Alles klar«, meldete er. »Die anderen haben keinen Verdacht geschöpft.«
    »Woher wissen Sie das so genau?« fragte ich.
    Er grinste. »Wir haben hier die höchste Stelle erreicht. Man hört sie zumeist.«
    Mit dieser Antwort mußte ich mich zufriedengeben, denn es ging weiter. Zu steigen brauchten wir nicht mehr, diesmal behielten wir die Höhe bei. Auch wurden die Wege besser. Wir nahmen jetzt Wildpfade, die noch nicht völlig zugewachsen waren.
    Etwa zwanzig Minuten waren wir unterwegs und bewegten uns dabei in nordwestliche Richtung, als der an der Spitze gehende Frazer die rechte Hand hob.
    Wir blieben stehen. Don deutete nach vorn. »Seht ihr die Schatten da?«
    Unsere Antwort bestand aus einem Nicken. »Das ist die alte Burg.«
    Jetzt wurden wir noch vorsichtiger. Frazer zeigte uns auch die Stelle, wo er mit dem Wagen auf seinen Freund gewartet hatte. Als wir den Wald verließen, konnten wir das Gemäuer deutlicher sehen.
    Viel stand von der alten Burg nicht mehr. Mauern waren ineinandergefallen, nur der südliche Teil stand noch, an ihm gingen wir vorbei. Wir hatten ausgemacht, uns den Friedhof anzusehen, dabei blieb es auch, deshalb schlichen wir an der Mauer entlang und kletterten nicht hinüber.
    Hin und wieder blitzte eine von unseren Taschenlampen auf. Als ich meine aufleuchten ließ und den Strahl zu Boden richtete, sah ich, daß sich im Gras etwas bewegte.
    Sofort blieb ich stehen.
    Will ging weiter, Suko hielt sich neben mir.
    »Was ist los, John?«
    »Da, sieh!«
    Auch Suko schaute jetzt genauer nach. Er bückte sich sogar, kam wieder hoch und blickte mich an. »Verdammt, das sind Spinnen. Und nicht nur eine, mindestens ein halbes Dutzend.«
    »Genau«, gab ich meinem Freund und Kollegen recht. »Ist dir sonst noch etwas aufgefallen?«
    »Die Farbe, John. Die Spinnen sind nicht schwarz oder dunkel wie die meisten, sondern hell. Die haben den gleichen gelbweißen Farbton wie die Skelette…«
    ***
    Das war es!
    Genau diesen Gedanken hatte ich auch gehabt. Solche Spinnen waren mir noch nie im Leben begegnet. Bisher hatte ich es immer mit völlig normalen Tieren zu tun gehabt, aber diese erinnerten mich fast an Krebse. Sie konnten auch den Lichtschein nicht vertragen und versuchten, ihm zu entfliehen.
    Suko holte ein Taschenmesser hervor und klappte es auf. Eine Spinne befand sich dicht vor seinen Füßen. Sie wollte weg, doch der Chinese war schneller.
    Zielsicher schleuderte er das Messer. Es drehte sich einmal in der Luft und spaltete mit seiner Spitze den Körper der Spinne in zwei Hälften. Ich hörte es noch knacken, als der Panzer zerbrach, und schaute fasziniert zu, was weiterhin geschah.
    Aus beiden Spinnenhälften strömte eine Flüssigkeit, die eine milchige Farbe aufwies. Das Zeug fand seinen Weg, kam mit dem Gras in Berührung und begann zu zischen. Es wirkte auf den pflanzlichen Organismus wie eine Säure, das Gras verlor seine grüne Farbe, verdorrte und graue Rauchfaden stiegen zitternd in die Höhe.
    »Das ist doch nicht normal«, sagte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Was ist hier schon normal?« erwiderte ich. »Der ganze Fall stinkt mir.«
    »Wo kommen die Spinnen her?«
    »Aus den Gräbern.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Denk an Frazers Erzählungen.«
    »He!« hörten wir Mallmann rufen. »Wollt ihr da einschlafen?« Er und die beiden CIA-Agenten waren weitergegangen.
    »Nein, Will. Ich mußte nur mal.«
    Mallmann lachte.
    »Wir sagen nichts!« zischte ich dem Chinesen zu. Suko war einverstanden.
    Will hatte auf uns gewartet. Sein Gesicht leuchtete wie ein heller Fleck. Die anderen beiden waren weitergegangen. »Gefällt euch wohl nicht, oder?« fragte der Kommissar.
    »Nein.«
    »Mir auch nicht.«
    »Boysen?«
    »Genau, John. Dieser Typ liegt mir wie ein Kloß aus Blei im Magen. Ich mag ihn einfach nicht.«
    »Mich würde mal interessieren, wo der tatsächlich gesteckt hat«, sagte Suko. »Seine Erklärung nehme ich ihm nämlich nicht ab, Freunde.«
    »Der wird schon noch reden.« Ich war optimistisch. »Und dann kann er sich warm anziehen.«
    »Laß uns gehen, Sonst werden die anderen noch mißtrauisch«, meinte Suko.
    Er hatte recht. Wir beeilten uns und hatten die CIA-Agenten schnell eingeholt. Sie

Weitere Kostenlose Bücher