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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bogen, um an die gegenüberliegende Seite zu gelangen. Genau dorthin führte uns Errol Boysen.
    Hier stand nichts mehr.
    Wir sahen nur Trümmer. In der Dunkelheit hoben sie sich wie gespenstisch aussehende Buckel ab. Im Laufe der langen Jahre war das Gestein verwittert, zudem hatte Unkraut seinen Weg gefunden und wuchs mannshoch auf den Überresten einer längst vergessenen Zeit.
    Nach einer kleinen Kletterpartie gelangten wir auch in den ehemaligen Innenhof der Festung.
    Auch hier waren Mauern eingefallen. Der Wald hatte sich ausgebreitet und das meiste Zeug überwuchert. In der Dunkelheit war von den Steinen wenig zu sehen.
    Frazer schaltete seine Lampe an. Der Schein geisterte über die Reste der Burg, er fand allerdings auch als Ziel eine noch stehende Mauer, und wir sahen in ihr ein rechteckiges Loch. Einen Eingang!
    »Was liegt dort?« wandte ich mich an Boysen.
    »Ein alter Stall.«
    »Und?«
    »Gehen Sie ruhig rein, Sinclair, vielleicht finden Sie da einen Spaten.«
    »Die Sache ist zu ernst, um Witze zu machen«, erklärte ich und schaute die anderen an.
    »Es wäre nicht schlecht, wenn wir uns trennen«, meinte Don Frazer. »Wir untersuchen diese Reste. Vielleicht finden wir Spuren von den Skeletten?« Er schaute sich auffordernd um. Die anderen waren einverstanden. Ich ebenfalls.
    Der alte Stall interessierte mich besonders. Deshalb nahm ich ihn genauer unter die Lupe. Die Lampe ließ ich eingeschaltet, als ich mich durch die Öffnung schob.
    Ich hatte mich getäuscht. Klein, wie ich dachte, war er nicht. Nach rechts weitete er sich aus. Der helle Lichtfinger durchwanderte den ehemaligen Stall, und ich sah weiter hinten einen Steinberg liegen, in dem vor sich hinfaulende Holzbalken wie lange Finger steckten und einem Loch in der Decke entgegenragten.
    Langsam schritt ich vor. Meine Blicke waren überall.
    Ich dachte an die Spinnen und rechnete auch damit, auf einige von ihnen zu treffen. Obwohl ich meine Freunde in der Nähe wußte, kam ich mir ziemlich einsam vor. Dieser Stall verströmte eine Aura, die mir überhaupt nicht gefiel. Da lag was in der Luft, das spürte ich, denn im Laufe der Jahre hatte ich für so etwas ein Gefühl bekommen.
    Unter meinen Sohlen knirschte der Dreck. Ich leuchtete auch in die Ecken hinein. Weder einen Spaten entdeckte ich, noch sah ich die Spinnen.
    Der helle Lichtfinger wanderte wieder zurück und traf abermals den kleinen Trümmerberg. Und dort bewegte sich etwas! Auf der Spitze und an den Rändern schillerte es hell. Zahlreiche kleine Körper bewegten sich dort, und es wurden immer mehr, denn sie quollen aus dem Innern des Trümmerhaufens. Spinnen!
    Hell, weißgelbe Spinnen. Unzählbar. Sie bildeten eine krabbelnde, wogende Masse, und es sah so aus, als würde der gesamte Steinberg auf Wanderschaft gehen.
    Wo kamen die Spinnen her? Don Frazer hatte sie auch bei und auf den Skeletten gesehen. Sollten sie etwa zu ihnen gehören? Wenn ja, wieso krabbelten sie dann auf dem Berg herum?
    Und befanden sich vielleicht auch die Skelette in der Nähe?
    Es war wirklich große Vorsicht geboten, und ich traute mich auch nicht näher an den Spinnenberg heran, denn ich wußte nicht, wie sie reagierten.
    Da hörte ich in meinem Rücken ein Geräusch.
    Sofort kreiselte ich herum. Die Lampe und der Strahl machten die Bewegung mit, und die helle Lanze fand ihr Ziel. Es war Errol Boysen! Er war mir gefolgt, stand dicht hinter dem Eingang und hielt die Maschinenpistole so, daß die Mündung genau auf meinen Körper wies, wobei sie nicht um einen Deut zitterte.
    Das allerdings war es nicht, was mich so entsetzte und mir einen Schauer über den Rücken trieb. Es war Boysen selbst denn mit ihm war etwas geschehen, was ich deutlich erkennen konnte, denn der Lampenstrahl traf sein Gesicht.
    Errol Boysen hatte sich verändert. Seine Gesichtshaut schimmerte gelblich, war dünner geworden und schien sich in der Auflösung zu befinden. Augen hatte er keine mehr. Die waren längst verschwunden. Statt dessen schaute ich in leere, düstere Höhlen, in denen es plötzlich lebendig wurde, denn aus ihnen krabbelten zahlreiche kleine Spinnen ...
    ***
    Der kontrollierende Offizier hatte seinen Rundgang beendet. Die Soldaten hörten noch, wie der Wagen gestartet wurde und mit heulendem Motor verschwand.
    »Ruhe! Endlich Ruhe!« rief Dieter Hoven, ließ sich auf seinen Stuhl fallen und schwang die Beine hoch. »Ein Glück. Wo sind die Weiber?«
    Sein Kollege Stefan Franke tippte sich gegen die Stirn. »Drehst

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