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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind mir die Skelette begegnet.«
    Da begann Errol Boysen wieder zu lachen. »Skelette? Welche Skelette denn?«
    »Genau die, von denen du erzählt hast, mein Junge. Die und keine anderen. Die unheimlichen Knochenmänner vom Friedhof.«
    »Unsinn.« Boysen schaute Frazer spöttisch an. »Es gibt keine Skelette. Wenigstens keine, die laufen können, und ich habe auch nichts erzählt. Du hast geträumt, Don, das ist es. Zudem hast du diese Männer hier umsonst mobil gemacht. Es ist wirklich eine Schande mit dir. Du hättest allein kommen sollen, Don. Das sag ich dir.«
    »Was ich gesehen habe, das habe' ich gesehen«, erklärte Frazer. »Wo hast du eigentlich gesteckt, Errol?«
    »Im Grab.«
    Als er diese Antwort gab, zuckten wir alle zusammen. Aber hatte er damit etwas zugegeben? Nein. Sein Grinsen zeigte uns, daß er sich wirklich überlegen fühlte.
    Auch Frazer hatte keine Lust mehr, seinen Kumpel weiter auszufragen. Wenigstens nicht hier. Wenn wir allerdings auf dem Friedhof waren, sah die Sache schon völlig anders aus.
    Ohne noch groß zu diskutieren, machten wir uns auf den Weg. Boysen überließ Frazer den Vortritt. Beide kannten sich aus, aber Boysen blieb immer dicht an Frazers Seite. Manchmal warf er uns finstere Blicke zu, und auch Unbehagen mischte sich dazu.
    Hatte er vielleicht Angst?
    Es wurde dunkler. Zudem war das Gelände nicht eben. Wir mußten Hänge hinaufgehen, bewegten uns durch Unterholz, und ich merkte meinen Fuß wieder. Bei dem letzten Fall hatte er sich in einem Fangeisen verklemmt gehabt, eine verdammt unangenehme Sache war das gewesen. Zum Glück hatte ich festes Schuhwerk getragen, so daß die Zinken nicht durch das Leder hieben.
    Don Frazer orientierte sich nach einem kleinen Kompaß, der in seine Armbanduhr integriert war. Die zitternde Nadel wies ihm die Richtung an. Wir gingen hintereinander und bewegten uns vorsichtig voran. Auf Patrouillen mußten wir besonders achtgeben. Die konnten urplötzlich auftauchen und sich lautlos anschleichen.
    Manchmal zuckte etwas Helles, Weißes über den Himmel. Breite Strahlen, abgegeben von starken Scheinwerfern, die an den Wachtürmen befestigt waren und ein großes Gebiet an der Grenze ableuchteten. Von diesen Scheinwerfern war allerdings nur der Widerschein zu sehen, ein Zeichen, daß sie sich sehr weit entfernt befanden.
    Wir befanden uns in einer landschaftlich reizvollen Gegend. Viel Mischwald, runde Hügelbuckel. Täler, Höhenzüge. Hier konnte man sogar Urlaub machen, wenn man alles andere vergaß.
    Der Wald wurde lichter. Wir gingen nie auf den normalen Wegen, sondern schlugen uns quer durchs Unterholz. Ich achtete auch auf Will Mallmann. Er war der älteste von uns, aber er hielt sich ausgezeichnet auf den Beinen.
    Dann erreichten wir einen breiteren Weg, Im Licht einer Taschenlampe waren Reifenabdrücke zu sehen. Und zwar die von sehr breiten und eindrucksvollen Profien, wie sie nur die Räder der Militärwagen besaßen.
    »Das ist der offizielle Weg«, erklärte Don Frazer. »Die Leute nennen ihn hier Straße Für den Nachschub ist sie äußerst wichtig Alles was aus dem Landesinneren kommt, wird über die Straße nach Westen an die Grenze gekarrt.«
    Ich nickte. »Bleiben wir hier?«
    »Bist du verrückt?« zischte Frazer. »Wir werden sie nur überqueren, und dann ab durch die Mitte.«
    Sekunden später waren wir wieder im Unterholz verschwunden und wurden nicht mehr gesehen.
    Frazer war wirklich ein ausgezeichneter Führer Er kannte sich aus und verstand es auch, sich so leise wie möglich zu bewegen. Manchmal sprach er mit Boysen. Was sie redeten, konnten wir nicht verstehen.
    Will tippte mir auf die Schulter. »Du, John, dieser Boysen gefällt mir nicht.«
    »Denkst du mir?«
    »Wir halten ein Auge auf ihn, nicht?«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Damit erschöpfte sich unser Gesprächsstoff, denn wir mußten einen steilen Hang hoch, wobei es uns die dicht wachsenden Büsche und das Gestrüpp nicht gerade leichter machten.
    Als wir den Hang hinter uns gelassen hatten, atmeten wir alle schwerer. Ich suchte Boysen. Er war verschwunden. Wie ein Schatten hatte er sich verflüchtigt.
    »Wo ist Ihr Kumpel?« fragte ich Frazer.
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich schaut er sich um.« Er grinste mit blitzenden Zähnen. »Wissen Sie, alte CIA-Angewohnheit. Sich immer einen guten Rundblick verschaffen.«
    »Ja, das ist wichtig.« Trotz der plausiblen Antwort wurde ich das Gefühl nicht los, daß etwas anderes dahintersteckte. Vielleicht

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