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0211 - Die Nacht in der Schreckensburg

0211 - Die Nacht in der Schreckensburg

Titel: 0211 - Die Nacht in der Schreckensburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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späterjagten sieben Untote auf Angus McRedy zu.
    Tötet ihn! Tötet ihn! brüllte der Unsichtbare erneut. Er muß schweigen!
    ***
    Klick! machte das antiquierte Stück in Andrew Gillings Hand und polterte dann eine Sekunde später in Begleitung des Mannes auf den Fußboden.
    Im selben Moment entfaltete Tanja eine ans Hektische grenzende Rührigkeit. In letzter Sekunde war es ihr gelungen, den Mann mittels Para-Schock außer Gefecht zu setzen. Wie lange die Dosis jedoch anhalten würde, war ihr unklar, da sie ihr Kräftepotential momentan nur schwerlich einschätzen konnte. Außerdem wirkten sich ihre Para-Fähigkeiten bei allen Menschen verschieden aus, je nach Konstitution. Deshalb war ratsam, keine Sekunde zu verlieren. Zumal auch die Ehefrau irgendwann zurückkommen mußte.
    Tanja unterdrückte den Impuls, einfach zu fliehen und steuerte den großen Kleiderschrank neben der Tür an. Mit einem Ruck öffnete sie beide Türen und blickte hinein.
    Viel war es nicht, was sich ihren verwöhnten Augen bot, aber wählerisch konnte die Ex-Vampirin jetzt am allerwenigsten sein.
    Vergeblich nach etwas einigermaßen Modischem suchend, entschied sie sich schließlich für ein grobes Leinenkleid, das blau und rot bestickt war, ein Paar feste Schuhe, die sogar paßten und einen grauen Mantel aus undefinierbarem Stoff. In rasendem Tempo streifte sie sich die Sachen über und lief sodann zum Schlafzimmer, das ihr auch als Einstieg gedient hatte.
    Das lag allerdings nur für Flederzeugs in angenehmer Höhe. Für Menschen stellte das zweite Stockwerk eines Hauses, zumal ohne Feuerleiter oder wenigstens den Abstieg sichernde Vorsprünge, schon beachtliche Schwierigkeiten dar.
    Also das ganze Spielchen nochmal von vorn? Fledermaus - nackt, da sie die ganze Kleidung nicht in die Verwandlung mit einbeziehen konnte?
    Nein, dachte Tanja. Nicht schon wieder!
    Plötzlich hörte sie Geräusche.
    Und dann sah sie Andrew Gillings Frau in Begleitung des halben Dorfes auf das Haus zumarschieren…
    »Shit!« fluchte Tanja.
    ***
    Der Dämon tobte!
    Die magische Sphäre, innerhalb derer er gleichsam schwamm, hatte sich in eine Art schillernde Seifenblase verwandelt. Sie verfärbte sich in alle Farben des Spektrums und schien sich dabei in ständiger, wahnwitziger Bewegung zu befinden. Von dem Wesen, das sich darin verbarg, war kaum noch etwas zu sehen.
    Aber Sanguinus war da!
    Er war mehr da, als je zuvor, und die heftigen Impulse, die von dem kranken Menschenhirn ausgingen, stachelten ihn zu solcher Wut an, daß er über sich selbst hinauswuchs.
    Wahnsinnsimpulse…
    Nichts gab es, was Schwarzblütler an Menschen mehr fürchteten, als die Ausstrahlung eines krankhaften Geistes! Menschenwahnsinn konnte einen schwächeren Dämon niedriger Rangordnung ohne weiteres so stark schädigen, daß er von seinen eigenen Leuten getötet werden mußte, wenn er nicht zuvor von sich aus Selbstmord beging. Denn die Ausstrahlung eines Geisteskranken bewirkte bei Dämonen in etwa den gleichen Zustand, und es war absolut undenkbar, ein solches entartetes Wesen weiterhin in den eigenen Reihen zu belassen. Wahnsinn war für Dämonen ansteckend! Und Träger dieses Wahnsinns mußten unverzüglich ausgemerzt werden.
    Ein solches Schicksal hatte Sanguinus aber nicht zu fürchten. Er, den man den Vater des Blutes nannte, war stark. Die Impulse reizten ihn zwar zur Weißglut, konnten ihm aber nichts anhaben. Seine Abschirmung war perfekt genug, dies zu verhindern.
    Anders sah es mit seinen sieben Dienern aus.
    Das jähe Aufflammen des Wahnsinns in unmittelbarer Nähe hatte sie völlig unvorbereitet getroffen. Deshalb weitete Sanguinus' sein magisches Schutzfeld so weit aus, bis die Vampire wenigstens halbwegs geschützt waren.
    Gleichzeitig gab er den Tötungsbefehl.
    Und der Vollzug ließ nicht auf sich warten!
    Die sieben Vampire ließen von ihren anderen Opfern ab und stürzten sich gemeinsam auf Angus McRedy, den Vater Reenas.
    Zehn Sekunden später war er tot.
    Die schmerzhaften Impulse verstummten abrupt.
    Und dann waren die restlichen Männer des Dorfes an der Reihe!
    ***
    Die Eiche! durchzuckte es die Ex-Vampirin. Sie schlug sich klatschend mit der Hand vor die Stirn. Daß sie daran nicht sofort gedacht hatte!
    Von einem Moment zum anderen legte sich ihre Aufregung, als sie ihre Fluchtchance erkannte. Sie verfolgte, wie die aufgeregten Menschen das Haus betraten, in dem sie Tanja nach wie vor vor der Mündung des vorsintflutlichen Pistolen-Monstrums

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