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0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
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Polizeisirenen unverzüglich Fersengeld gegeben.
    »Wo sind wir hier eigentlich, und was ist das für eine Fabrik?«, fragte ich Cromwell, während wir zu den Streifenwagen im Hof zurückkehrten.
    »In der Nähe des Riverside Drive, nicht weit von der George Washington Bridge entfernt. Dies hier ist eine alte Konservenbüchsenfabrik, seit drei Jahren nicht mehr in Betrieb. Zeitweise werden die Räume dazu benützt, sperrige Güter einzulagem, wenn ein Streik der Dockarbeiter die Verladung auf die Schiffe verzögert. Sonst stehen die Gebäude leer, wenn sie nicht gerade einigen Gangstern als Unterschlupf oder für dunkle Geschäfte dienen. Wir mussten schon verschiedentlich eine Bande hier ausräuchem, meist Schmuggler.«
    »In diesem Fall handelt es sich allerdings um einen größeren Fisch.«
    »Kann ich mir denken. Sonst würde sich nicht das FBI darum kümmern«, antwortete Cromwell, war aber so taktvoll, nicht nach Einzelheiten zu fragen.
    »Aus welchem Grund kamen Sie übrigens mit einer solchen Streitmacht angebraust?«, wollte ich wissen.
    »Sehr einfach. Ich erhielt den anonymen Anruf, dass in den Fabrikräumen eine wilde Schießerei im Gange sei. Ich vermutete erst falschen Alarm, denn im Allgemeinen wagt niemand, die Polizei von so etwas zu benachrichtigen. Wissen Sie, es ist eine typische Hafengegend!«
    Ich wusste wohl, was er damit sagen wollte. Wenn jemand in dieser Gegend die Polizei herbeiruft und dabei beobachtet oder auch nur dessen verdächtigt wird, muss er gewärtig sein, dass ihn die Gangster übel zurichten.
    Nim hatte ich endlich Zeit, nach meiner Verletzung zu sehen. Während Crom well den Verbandkasten aus seinem Streifenwagen holte, schnitt Phil die Ärmel meines Rockes und meines Hemdes auf.
    Wie ich vermutet hatte, war es nur ein Streifschuss, kaum der Rede wert. Mit besorgtem Eifer streute Phil eine ganze Ladung Penicillinpuder auf die Wunde, riss ein Verbandspäckchen auf und wickelte eine halbe Meile Binde um meinen linken Oberarm.
    Cromwell wollte mit seinen Leuten das Gebäude nochmals gründlich durchsuchen. Ich ließ ihm seinen Willen, obwohl ich sein-Vorhaben nicht für sehr sinnvoll hielt.
    Phil und ich hatten hier jedenfalls nichts mehr zu suchen.
    Mittlerweile war es null Uhr fünfundzwanzig geworden. Da sich um diese Zeit keine Taxis mehr in diese verrufene Gegend verirren, bat ich Cromwell, uns in einem der Streifenwagen zur City Hall - das war quer durch die halbe Stadt - bringen zu lassen. Dort musste ja noch immer mein Jaguar stehen.
    Cromwell war einverstanden. Wir verabschiedeten uns, wobei wir uns gegenseitig viel Erfolg wünschten.
    Unterwegs kamen wir an einem Hospital - ich weiß seinen Namen nicht mal mehr - vorbei. Ich benützte die Gelegenheit, mich behandeln zu lassen.
    Meine wilde Aufmachung entlockte der Pförtnerschwester einen spitzen Schrei. Aber die drei Buchstaben ›FBI‹ öffneten mir sofort alle Türen ins Behandlungszimmer des Dienst tuenden Arztes.
    Es wurde eine einfache Prozedur. Ein paar Spritzen, ein wenig Herumsäbeln an der Wunde, neuer Verband, fertig.
    Den dringenden Rat des Docs, meinen linken Arm für einige Tage zu schonen und möglichst in einer Schlinge zu tragen, quittierte ich mit einem Lächeln. Ich wusste schon, dass dies unmöglich ‘sein würde, solange die Mord-Gang noch existierte.
    Vor der City Hall stiegen wir in den Jaguar um. Natürlich stieg Phil hinters Lenkrad und steuerte meinen Wagen vor meine Wohnung. Angesichts der vorgerückten Stunde blieb er gleich bei mir.
    Wir waren beide hundemüde. Mit dem Vorsatz, den Reporter der Daily News möglichst bald nach seinem hinterhältigen Gewährsmann aus der Gangsterwelt zu fragen, schliefen wir ein.
    ***
    Ziemlich zerschlagen wachte ich auf. Es war schon hell. Wenn der elende Wolkenkratzer gegenüber nicht wäre, würde wohl die Sonne zum Fenster hereinscheinen.
    Ich blinzelte um mich und sah, dass Phil schon angezogen herumtumte und eben damit beschäftigt war, ein frugales Frühstück zusammenzubrauen.
    Das Kaffeewasser summte schon verheißungsvoll im Kessel, und es wurde höchste Zeit, mich aus den Federn zu wälzen. Ich ging unter die Brause und duschte den letzten Rest von Schläfrigkeit von mir ab.
    Dabei hielt ich den linken Arm hoch, dass der Verband nicht durchnässt wurde. Die Wunde brannte zwar noch ein wenig, aber das war ganz unerheblich.
    Nun noch ein paar Kniebeugen und andere Verrenkungen am offenen Fenster, dann würde ich zu neuen Taten fähig sein.
    Als ich

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