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0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
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nachdem er sich meinen Bericht, den Phil hin und wieder ergänzte, schweigend und aufmerksam angehört hatte.
    »Verletzung ist stark übertrieben«, sage ich erfreut, weil der Chef wieder ›Jerry‹, gesagt hatte. »Der Kratzer ist nicht des Aufhebens wert. Ein Schnupfen wäre weit schlimmer.«
    Nun lächelte auch Mr. High, wurde aber gleich darauf wieder ernst: »Was gedenken Sie nun zu unternehmen, um die Mord-Gang zu sprengen?«
    »Ich werde erst mal bei Neville vorbeischauen und ihm den auffallend stämmigen Gangster beschreiben. Vielleicht kann er ausfindig machen, ob der Bursche in unseren Bilderbüchern geführt wird. Dann werde ich mit dem Kriminalreporter der Daily News reden, um von ihm die Adresse seines famosen Verbindungsmannes zu erfahren. Ich bin überzeugt, wenn wir uns diesen durchtriebenen Ganoven kaufen können, ist die Mord-Gang so gut wie erledigt.«
    »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!«, sagte Mr. High. »Sollten Sie nach dem Besuch bei der Daily News nicht ins Headquarter zurückkehren, sondern etwas anderes Vorhaben, so bitte ich mir aus, dass Sie mich über Ihre Absichten auf dem Laufenden halten!«
    Wir versprachen, uns genau an seine Anweisungen zu halten und stampften aus seinem Büro und dann zu Neville.
    Ich beschrieb den bulligen Gangster so genau wie möglich. Neville versprach, sein Möglichstes zu tun. Damit war sicher, dass, falls der Gangster in unserem Archiv geführt wurde, seine Akten spätestens am Nachmittag auf meinem Schreibtisch liegen würden.
    ***
    Master schien uns erwartet zu haben. Sicher ahnte er noch nicht, was ihm in den nächsten Minuten bevorstehen würde. Er kam, stürmisch wie immer, quer durch das Redaktionsbüro auf uns zugeschossen und fragte, noch bevor er uns zur Begrüßung die Hände geschüttelt hatte: »Na, haben Sie einige verwertbare Anhaltspunkte in der Doyer Street gefunden? Shark wohnte doch dort, oder nicht? Die Tipps meines V-Mannes waren, wenigstens bis jetzt, immer hundertprozentig richtig!«
    »Anhaltspunkte haben wir dort nicht gefunden«, antwortete ich sarkastisch. »Aber ’ne Menge hübscher Überraschungen. Zum Beispiel haben uns in dem Hühnerstall nicht weniger als vier Gangster - ich habe sie genau gezählt - mit ausgesprochen bösen Absichten aufgelauert. Wenn wir nicht sehr auf Draht gewesen wären, hätten Sie demnächst einen Nachruf für zwei ermordete G-men verfassen können.«
    Master klappte vor Staunen den Unterkiefer herunter. Er stammelte verstört: »Wie… wie war das… nur möglich?«
    Ich fixierte ihn scharf und erwiderte: »Mr. Master, das kann ich Ihnen ziemlich genau sagen! Ihr bewährter Vertrauensmann hat nicht nur Ihnen, sondern auch der Gang einen freundschaftlichen Tipp gegeben. Mehr noch: Er steckt mit ihr unter einer Decke! Shark hat niemals in der Doyer Street Nr. 114a gewohnt. Ihr V-Mann hatte Ihnen eine fingierte Adresse angegeben, wo man uns leicht in die Falle locken konnte.«
    Master riss die Augen auf und starrte abwechselnd Phil und mich an.
    Phil zog den Reporter dicht heran und fragte: »Was haben Sie eigentlich zu dem Edel-Ganoven alles gesagt?«
    Master bewegte lautlos den Mund, als ob er etwas sagen wollte. Aber erst nach geraumer Zeit vermochte er zu antworten: »Zuerst wollte der Mann mir den Namen und die Adresse des erschossenen Gangsters nicht angeben. Die Sache sei zu heiß, sagte er. Auch als ich ihm eine beträchtliche Summe bot, wurde er nicht gesprächiger. Aber ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, Ihren Auftrag zufrieden stellend auszuführen. Da ließ ich so nebenbei die gezielte Bemerkung fallen, dass es für ihn nur von Vorteil sein könne, sein Schweigen aufzugeben, denn wenn er je selbst mal mit der Polizei wegen einer kleinen Sache in Konflikt käme, könnte ich vielleicht etwas für ihn tun. War doch schlau von mir, oder nicht? Dann hat der Mann nämlich mit seinem Wissen ausgepackt.«
    »Sagen Sie mal«, tobte Phil, »sind Sie so ein ahnungsloser Narr oder tun Sie bloß so? Offensichtlich hatte der Gangster sofort kombiniert, dass Sie ihre Erkundigungen weniger für sich, als vielmehr für die Polizei einziehen. Es sei dahingestellt, ob er die Wohnung Sharks tatsächlich kannte oder nicht; jedenfalls hatte er schnell geschaltet und Ihnen kurzerhand eine Adresse vorgeschwindelt, die sich für einen Überfall auf uns gut eignete. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Ihr sauberer Gewährsmann sich sogar selbst an dem Mordversuch an uns beteiligt hatte. Und jetzt ’raus

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