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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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wurde Blanchard über das Achterdeck geschleudert, zwischen die Mädchen.
    Der Fangarm verschwand wieder.
    Zamorra versuchte sich aufzuraffen. Es gelang ihm kaum. Eine ungeheure Mattigkeit erfüllte ihn und wollte ihn zwingen, die Augen zu schließen. Mit aller Kraft kämpfte er dagegen an.
    Riesig erschien vor ihnen die steile Felsenküste der Insel, war schon viel zu nah.
    Und im Fels gähnte eine Grotte.
    Krake und Yacht rasten direkt darauf zu. Aber dann riß der Ruck auch den letzten an Bord von seinem Halt. Der Superkrake schleuderte das Boot herum.
    Vor ihm sollte es die Felsinsel berühren!
    Zamorra glaubte, in einem abstürzenden Flugzeug zu sein. Er verlor den letzten Halt. Dann jagte die Yacht querkant in die Grottenöffnung…
    ***
    Die Frau betrat den Raum. Leer und kahl bot er sich ihr. Hier unten, tief unter den Felsen in den künstlich geschaffenen Kavernen, war die Kälte zu Hause.
    Das System von Gängen und Räumen war erst vor kurzer Zeit geschaffen worden. Wer das Höhlensystem mit der Grotte fand und zu erforschen versuchte, konnte nicht erkennen, daß es mit seiner letzten Auswaschung im Fels noch nicht sein Ende fand.
    Die Frau streckte die Arme aus.
    Die weiten Ärmel des hellen Gewandes, das ihren schlanken Körper spielerisch umfloß, gaben ihr jetzt das Aussehen eines Schmetterlings. Plötzlich änderten ihre Augen die Farbe und wurden von tiefstem Schwarz zu grellstem Grün, um dabei wie Edelsteine zu leuchten.
    In der Kaverne flimmerte etwas.
    Von einem Moment zum anderen setzte die Frau ihre Para-Kräfte ein. Unbewegt blieb das hübsche Gesicht, unverändert das grelle Leuchten der schockgrünen Augen, und auf ihrer Stirn zeichnete sich ein Stigma ab.
    Kugeln, die einander umkreisten wie Planeten ihre Sonne!
    Aber so schnell, wie es aufgeglüht war, wurde es wieder unsichtbar und verschwand.
    Etwas anderes wurde sichtbar und nahm Gestalt an.
    Aus dem Boden des künstlich geschaffenen Hohlraums in Felstiefen wuchs etwas empor.
    Ein Quader, siebenfach unterteilt.
    In Meterhöhe war sein Wachstum, durch Magie hervorgerufen, beendet. Die siebenfache Unterteilung blieb. In der Oberfläche entstanden Mulden, ausgeformt und gerade groß genug, menschliche Körper aufzunehmen. Dann veränderte der Quader seine Farbe zu tiefem Schwarz.
    Hinter ihm wuchs etwas anderes aus der Wand. Immer noch strahlte die Frau ihre übersinnlichen Kräfte aus. Kräfte, die aus dem Nichts zu kommen schienen, aus unbegreiflichen Tiefen, und ihr zuflossen, um durch ihr Para-Können umgeformt zu werden.
    Aus dem Etwas wurde ein Leuchter mit Kerzen. Ein steinerner Leuchter mit sieben Armen.
    Noch brannten die steinernen Kerzen nicht. Noch wurde ihr Licht nicht benötigt. Noch waren sieben Plätze auf dem schwarzen Altarstein nicht besetzt. Auch nicht der achte, auf dem ein Wesen stehen würde, das sich selbst dem Begreifen der Frau entzog.
    Stein und Magie hatten sich zu dem verbunden, was in der Kaverne entstanden war. Alles andere wäre Menschenwerk gewesen - Tand, der den Alten Plan in dieser Phase zum Scheitern gebracht hätte.
    Da sanken die Arme der Frau wieder herab und in ihren Augen gab es das schockgrüne Leuchten nicht mehr.
    Als sie sich umwandte, taumelte sie. Der Vorgang, mit Magie Fels wachsen zu lassen und zu formen, hatte sie erschöpft. Sie brauchte jetzt Ruhe, um sich von der übermenschlichen Anstrengung zu erholen.
    Für kurze Zeit wenigstens! Eine halbe Stunde, nicht länger.
    Und von einem Moment zum anderen gefror sie. Jede Körpertätigkeit erlosch.
    ***
    Die Yacht knallte nicht gegen die Felsen. Sie wurde nicht zerschmettert.
    Ruhig dümpelte sie im Wasser, nicht mehr im mörderischen Griff des Riesenkraken. Das Ungeheuer, das die MOONSHINE herumgewirbelt hatte, konnte die Grotte nicht betreten.
    Es war zu groß!
    In einem blitzschnellen Vorgang hatte der Krake sein wahnwitziges Tempo radikal abgestoppt, dabei die Yacht herumgeschleudert und in die Grottenmündung geschoben. Jetzt lauerte die Bestie draußen und verdunkelte das Innere der halb mit Wasser gefüllten Höhlung.
    Und wie groß es war!
    Zamorra, halb über die Reling gebeugt, versuchte das Wesen zu erkennen. Nur ein Teil war sichtbar. Der massige Kopf-Körper des Kraken hatte sich halb aus dem Wasser erhoben. Augen konnte Zamorra nicht erkennen. Aber als die massigen Tentakelarme die Yacht vorsichtig, ganz vorsichtig tiefer in die Grotte schoben, erkannte er die Freßöffnung.
    In der konnte ein Elefant spurlos verschwinden, ohne

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