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0213 - Amazonen-Rache

0213 - Amazonen-Rache

Titel: 0213 - Amazonen-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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wirbelte herum. Re Arm-nyo ließ es geschehen. Der blaugrüne Dämon hatte sich das Leben des Mannes bereits gesichert.
    Lee Gutter hetzte auf die offene Wohnungstür zu. In vollem Lauf knallte er gegen ein glashartes, unsichtbares Hindernis. Der Schock riß ihm einen Schrei von den Lippen. Verdattert starrte er auf die Sperre, die nicht zu sehen war. Er versuchte sie mit seinen Fäusten kaputtzuschlagen, doch sie hielt stand. Er fing an zu schreien.
    »Spar dir deinen Atem«, sagte Re Arm-nyo hinter ihm. »Ich habe diese Wohnung mit einer magischen Schallsperre versehen. Du kannst dir die Lunge aus dem Leib schreien, niemand wird dich hören!«
    Lee Gutter kreiselte herum. Panik flackerte in seinen Augen. »Wer sind Sie? Sie können kein Mensch sein! Das ist ausgeschlossen!«
    »Sehr richtig, ich bin kein Mensch, sondern ein Dämon. Ich heiße Re Arm-nyo und möchte bis auf weiteres so aussehen wie du, deshalb werde ich dich töten!«
    Gutter schüttelte verzweifelt den Kopf. »Nein! Um Gottes willen, nein, tun Sie’s nicht! Ich… ich habe eine Frau… Was soll Sally ohne mich anfangen…?«
    »Sie wird sich einen anderen Mann suchen. Denkst du, du bist unersetzlich?«
    »Warum? Warum ich? Ausgerechnet ich!«
    »Das ist reiner Zufall«, erwiderte der Gesichtslose.
    »Ich will nicht sterben…«
    »Wer fragt schon danach, was du willst«, erwiderte Re Arm-nyo verächtlich. »Meine Wahl ist auf dich gefallen, und damit basta.«
    Gutter katapultierte sich in seiner Verzweiflung dem Dämon entgegen. Er hieb mit seinen Fäusten gegen die Blase, die Re Arm-nyo an Stelle eines Gesichts trug. Sie war nicht hart, sondern weich, verformte sich bei den Schlägen, die dem Dämon jedoch nicht das geringste anhaben konnten.
    »Du Teufel!« brüllte Lee Gutter verstört. »Du gottverfluchter Teufel!«
    Re Arm-nyo streckte ihn mit einem Faustschlag nieder. Lee Gutter war benommen. Er sah den Dämon nur noch wie durch einen trüben Schleier. Das blaugrüne Wesen streckte ihm die rechte Hand entgegen. Gutter vernahm ein schnappendes Geräusch und beobachtete, wie aus Re Arm-nyos Fingern lange, spitze, Waffen wurden.
    Gutter schrie seine Todesangst heraus.
    Der Dämon beugte sich über ihn und stieß mit der Hand zu. Gutters Schrei riß jäh ab. Tödlich getroffen bäumte sich der Hausbesorger auf, und dann zerfiel er. Das Gesicht verschwand. Ein Arm. Ein Bein. Immer mehr von Lee Gutter verschwand. Gleichzeitig nahm Re Arm-nyo immer mehr das Aussehen des Menschen an, den er ermordet hatte.
    Augenblicke später gab es Lee Gutter nicht mehr.
    Dafür sah der Dämon wie dieser aus.
    Er löste die magische Sperre und verließ die Wohnung.
    Ein Mensch, der kein Mensch war…
    ***
    Sally Gutter nahm den Kochtopf vom Herd. Sie verbrannte sich dabei die Finger und wedelte mit der Hand in der Luft, bis der Schmerz nachließ. Mit ihren Gedanken war sie bei ihrem Mann. Lee hätte schon längst wieder zurück sein müssen. Was hatte er dort oben vorgefunden? Keinen Penner? Einen Einschleichdieb vielleicht? Die Wohnungen waren zwar noch leer, aber Wasserhähnen und Mischbatterien konnte man schon abmontieren.
    Oder wollten sich ein paar Jugendliche im Haus einnisten? Eine Heroinclique?
    Lee schien auf Schwierigkeiten gestoßen zu sein. Wenn er es mit mehreren Leuten zu tun hatte, konnte das für ihn unter Umständen gefährlich werden. Ein Streit war schnell vom Zaun gebrochen.
    Sally Gutter nagte beunruhigt an ihrer Unterlippe. Sie lauschte. Nichts war zu hören. Wie sollte sie das deuten? Daß alles in Ordnung war? Oder daß es Lee schlecht ging?
    Entschlossen öffnete die Frau eine Lade und nahm den handlichen Fleischklopfer heraus. Damit bewaffnet, verließ sie die Hausbesorgerwohnung. Der Fahrstuhl stand im ersten Stock. Sally hatte ihren Mann damit hochfahren gehört. Sie verzichtete auf den Lift, stieg die Treppe hoch. Angst erfüllte sie. Und Besorgnis. Irgend etwas war da nicht in Ordnung.
    Als Sally den ersten Treppenabsatz erreichte, klangen oben Schritte auf. Sie versteckte den Fleischklopfer. Gespannt blickte sie nach oben. Den Schritten nach zu urteilen, war es Lee.
    Sekundenbruchteile später sah sie ihn.
    Es war Lee.
    Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sie erkannte, daß er unversehrt war. Er schaute sie verwundert an.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Du warst so lange weg, da dachte ich, ich müsse nach dem rechten sehen.«
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Lee Gutter.
    »Aber die Geräusche?«
    »Wir müssen sie uns

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