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0213 - Colette und ihr Fallbeil

0213 - Colette und ihr Fallbeil

Titel: 0213 - Colette und ihr Fallbeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bleiern schimmerte.
    Dies alles interessierte den Reporter nicht sonderlich. Für ihn zählte allein die Wand mit den 100 Köpfen.
    Und die hatte Bill bald erreicht.
    Als er sie genauer in Augenschein nahm, war er doch überrascht. Eine kalte Gänsehaut rieselte über seinen Rücken, denn mit diesem Anblick hatte er nicht gerechnet.
    Die Köpfe sahen aus, als wären sie vielleicht vor zehn Jahren dort angebracht worden, aber nicht vor mehr als 150. Sehr nahe trat der Reporter an die Wand heran, damit er genau die Einzelheiten erkennen und unterscheiden konnte.
    Wo er hinschaute, nur Gesichter. Köpfe…
    Einer schauriger und lebensechter als der andere. Und jeder Kopf war so angelegt, daß er in der Gesamtheit ein großes Rechteck auf der Hauswand bildete.
    Alle Menschen und Altersgruppen waren vertreten.
    Frauengesichter. Die von Männern ebenso, wie von noch sehr jungen Menschen.
    Einige Gesichter zeigten die Qualen, die die Bedauernswerten vor ihrem schrecklichen Tod durchgemacht hatten.
    Weit aufgerissene Augen, verzerrte Lippen, die Angst war dominierend.
    Und kein Gesicht hatte der Zahn der Zeit zerstört.
    Bill wischte über seine Stirn. Trotz der Kühle schwitzte er. Der Reporter schaute sich die Wand an, um sie besser überblicken zu können. Er trat einen Schritt zurück.
    Er spürte sehr deutlich die seltsame Atmosphäre, die diese Wand vor ihm ausströmte. Das war nicht normal, und Bill hatte das Gefühl, als würden die Gesichter jeden Augenblick anfangen zu leben. So täuschend echt wirkten sie.
    Ein unheimliches Bild.
    100 Köpfe hatte man ihm auf dem Weg hierher gesagt, und das hatte auch der Wirt bestätigt.
    Bill wollte es genau wissen und zählte nach. Jetzt kam ihm die Geometrie dieser Anlage zugute, es waren zehn Reihen zu jeweils zehn Köpfen, und Bill begann von unten nach oben zu zählen. Laut.
    »… dreißig… vierzig… fünfzig…« Als er bei neunzig angelangt war und die letzten zehn aufzählen wollte, da stutzte er plötzlich.
    Nein, man hatte ihn belogen.
    Das waren keine hundert Gesichter. Eins fehlte.
    Bill zählte noch einmal nach und kam zu dem gleichen Ergebnis. In der oberen Reihe und zwar ganz rechts außen, da fehlte ein Gesicht. Das letzte.
    Der Reporter dachte daran, was ihm der Wirt vor wenigen Minuten noch berichtet hatte. Als letzte war Manon Descartes hingerichtet worden.
    Und ihr Gesicht war verschwunden!
    Aber war sie überhaupt tot? Bill Conolly ahnte, daß diese Entdeckung eine tiefgreifende Bedeutung für ihn und den Fall haben würde, und er wischte fahrig über seine Wangen.
    Warum fehlte das eine Gesicht?
    Er kam nicht mehr dazu, sich Gedanken darüber zu machen. Vielleicht hatte er auch zu konzentriert nachgedacht und dabei seine Umgebung außer Kontrolle gelassen, denn plötzlich erklang hinter ihm die Stimme eines Mannes.
    »Bleib ruhig stehen, Partner und greif schön zum Himmel…«
    ***
    Wer so sprach, konnte kein Geist sein, das wußte Bill Conolly sofort.
    Zudem hatte er die Stimme erkannt. Sie gehörte Raul Ofre, dem livrierten Leibwächter von Mendez Garcia. Und Ofre war allein vom Äußerlichen her kein Typ, der bluffte. Wenn er so einen Befehl gab, dann hielt er bestimmt keinen Strohhalm in der Hand. Bill blieb nichts anderes übrig, als der Aufforderung Folge zu leisten und die Arme zu heben.
    Danach wartete er ab.
    Ofre ließ sich Zeit. Bill hörte, wie er sich zur Seite bewegte. Er war jetzt nicht mehr so vorsichtig wie beim Anschleichen. Dann spürte der Reporter den warmen Atem des anderen über seinen Nacken streichen, und seine Haut zog sich zusammen, als würde er frieren.
    Sehr geschickt tastete Ofre den Reporter ab. Bill nickte im Geiste anerkennend. Der Mann ließ ihm keine Chance. Er bewies nur, wie profihaft er reagieren konnte.
    Daß Bill Conolly keine Waffe bei sich trug, schien den anderen zu irritieren. »Wo hast du sie versteckt?« fragte er.
    »Wen oder was?«
    »Deine Kanone.«
    »Ich trage keine Schießeisen mit mir herum«, erwiderte Bill Conolly gelassen.
    »Ich kann dir auf die Sprünge helfen Partner, aber das tut verdammt weh.«
    »Ich habe wirklich keine Pistole bei mir. Geht das denn in Ihren Schädel nicht rein?«
    »Und warum bist du hergekommen?«
    »Weil ich hier einfach übernachten will und mir dieses Gasthaus gefällt.«
    Ein rauhes Lachen war die Antwort.
    Für Bill gab es keinerlei Zweifel, daß dieser menschliche Gorilla ihm seine Antworten nicht abgenommen hatte. Er wollte etwas anderes hören. Aber was?
    Da Bill

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